Ja, das ist Fleisch aus dem 3D-Drucker und JA, dieser Alternative sollten wir eine Chance geben

Vielleicht ist das hier ja genau der Durchbruch, auf den wir alle so sehnlichst gewartet haben?! Also gebt diesem Artikel bitte erstmal eine Chance, bevor ihr euch von der gewöhnungsbedürftigen Vorstellung direkt wieder abschrecken lasst.

Ja, Fleisch aus dem 3D-Drucker wird gerade eine ernstzunehmende Alternative und ja, das ist in Zeiten von unhygienischer Massentierhaltung, grausamer Tötung, großer Umweltbelastung und unhaltbaren Arbeitsbedingungen die wohl beste Nachricht, die uns hätte erreichen können.

Tierisches Fleisch aus konventioneller „Herstellung“ steht nach den großflächigen Corona-Ausbrüchen unter Gastarbeitern eines Schlachtbetriebs zu Recht in der Kritik. Das Endprodukt ist einfach zu günstig – und wird von den Konsumierenden zu wenig wertgeschätzt. Dieses Zusammenspiel sorgt dafür, dass Schweine, Kühe, Hühner und Gänse auf viel zu engen Raum im Dreck leben müssen, viel zu jung und oft in Folge von Krankheiten geschlachtet werden und mit Antibiotika gefüttert werden.

Was aber ist eine zukunftsfähige Alternative, für all diejenigen, die auf den Geschmack der tierischen Produkte nicht vollständig verzichten möchten?! Nun ja, laut Redefine Meat könnte es Fleisch aus dem 3D-Drucker sein. Das aufstrebende Start-up aus Israel macht gerade nämlich mit einem neuen, tierleidfreien Ersatzprodukt von sich reden: dem sogenannten Alt-Steak.

Redefine Meat will den Fleischmarkt revolutionieren

Und dessen Herstellung ist zwar ungewohnt anzuschauen – könnte aber definitiv die Zukunft der „Fleisch“-Industrie sein. Wir müssen langfristig weniger tierische Produkte konsumieren. Und sollten genau deshalb schon jetzt in nachhaltigere Lösungen investieren. Weil damit der Einfluss auf die Umwelt um ganze 95 Prozent gesenkt werden könnte. Weil Tiere so wieder artgerecht gehalten werden können. Und weil jedes einzelne Produkt nur so wieder den Wert erhält, den es tatsächlich verdient. Und nein, das darf keine 3,99 € im Kühlregal sein!

Redefine Meat will also, ganz genau, Fleisch neu definieren: „Wir haben Verfahren entwickelt, die eine nachhaltige Alternative zu der Aufzucht von Tieren und dem Verzehr von Tierprodukten bieten“, zitiert die „Welt“ Mitbegründer Eshchar Ben Shitrit.

Fleischkonsum muss neu gedacht werden

Dafür wurde in Zusammenarbeit mit Köchen, Metzgern, aber auch Lebensmitteltechnikern und Geschmacksexperten eine Rezeptur hergestellt, die vor allem in Saftigkeit, Textur und Mundgefühl an tierisches Fleisch herankommen soll. So besteht auch dieses gedruckte Steak in seinen einzelnen Bestandteilen aus Muskelgewebe, Fett und Blut. Nur eben in pflanzlich – und gesünder.

Bereits in diesem Jahr werden die ersten Steaks der Firma in den Verkauf gehen. Zunächst aber vorrangig für ausgewählte Spitzenrestaurants. Die reguläre Markteinführung soll allerdings bereits 2021 folgen. In Form von weniger Fleischkonsum, mehr pflanzlichen Alternativen, neuen Forschungsmethoden und weiteren Innovationen. Und zwar schnell.

Steak aus dem 3D-Drucker – eine Alternative mit Zukunft

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