Florian Wess: „… eben eine ganz normale Freundschaft“

Der Fall Gina-Lisa Lohfink geht derzeit durch alle Medien. Erst gestern hat ein weiterer Prozesstag stattgefunden, der damit endete, dass Gina-Lisa samt ihrer Anwälte den Gerichtssaal verlässt. Der Grund: Das Sex-Video, um das es in dem Prozess geht, sollte gezeigt werden. Auch vor den Türen des Gerichtssaals solidarisieren sich Frauen und Männer mit der ehemaligen GNTM-Kandidatin, wollen durch Demonstrationen ihre Unterstützung signalisieren.

Aber wie ist es eigentlich für ihren besten Freund? Wir haben mit Florian Wess gesprochen, der ihr stets bei den Verhandlungen zur Seite steht.

Très Click: Wie ging es dir damit, als du davon erfahren hast und wie geht’s dir jetzt damit? Das muss doch sicher auch ein großer Schock für dich gewesen sein.

Florian Wess: 
Das ist natürlich eine schockierende Nachricht. Ich habe mir schon gedacht „Hoffentlich übersteht sie das alles… Wie schafft sie das, wie geht sie damit um?“ Und wir haben viel darüber geredet, aber es war wirklich ein Schock für mich, so etwas zu erfahren.

TC: Wenn wir uns vorstellen, unsere beste Freundin stünde gerade in Gina-Lisas Situation vor Gericht, wir wüssten nicht einmal, ob wir überhaupt etwas sagen könnten. Falls du dich noch daran erinnern kannst, wie war denn deine erste Reaktion?

FW: Ich war auch sprachlos. Ich dachte mir: „Was kann ich für sie tun? Wie kann ich für sie da sein? Wie kann ich auf sie eingehen?“ Und ich hab mich dann dazu entschieden, erst einmal zu beobachten, wie sie sich verhält, wie sie sich verändert, wie sie drauf ist. Ich hab versucht, ihr Halt zu geben und sehr einfühlsam zu sein.

TC: Wie unterstützt du sie zurzeit?

FW: Wir telefonieren sehr viel, wir unternehmen viel mit unseren Freunden. Ich probiere den Alltag in den Vordergrund zu rücken, damit sie sich nicht nur mit dem Fall auseinandersetzt. Ich versuche, dass sie mit mir einfach das normale Leben weitermacht: Unterhaltungen, DVDs schauen, gemeinsam etwas kochen, ein bisschen kindisch sein zusammen – eben eine ganz normale Freundschaft.

TC: Was ist dein Rat, den du anderen geben kannst, die ihre Liebsten in so einer schwierigen Situation unterstützen wollen? Wie kann man Kraft geben?

FW: Man sollte mit der Familie und Freunden reden und die Problematik ausdiskutieren. So, dass sich derjenige geborgen fühlt. Einfach sehr einfühlsam sein, zusammenhalten und miteinander reden.

 

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