Interview mit Sue von Sue loves NYC: „Vegetarier? Pescetarier? Veganer? Ich würde sagen, ich bin ‚Bewusstarier’“

Bist du auch ein Bewusstarier? So wie Sue von Sue loves NYC? Hä? Was ist das, fragst du dich!? Hast aber bestimmt schon eine grobe Idee, oder? Und bestimmt bist du hier gelandet, weil es für dich aktuell auch so vieleee Ernäherungsformen und -Trends gibt, wie ein Schrank Schubladen hat (also, wir meinen ein ganzes Pax-Schranksystem – is klar, ne?). Und das ganz ohne, sorry, äh Schubladendenken.

Denn: Der Vergleich stammt von Susan Fengler, die auf Sue loves NYC in ihrer beliebten Ü30 Kolumne über ihren Weg zu ihrer Wohlfühl-Ernährung so unterhaltsam, sympathisch und informativ geschrieben hat, dass wir noch mehr davon wollten und nach einem Interview fragten.

trèsCLICK: Was heißt für dich bewusste Ernährung?

Sue: Bewusste Ernährung bedeutet für mich, mich mit dem Essen zu beschäftigen, das auf meinem Teller landet. Das bedeutet nicht, dass ich es mit der Gabel von links nach rechts schiebe. 

Ich meine, dass ich mir überlege: Esse ich gerade saisonal? Regional? Und trotzdem abwechslungsreich? Wo kommt das Fleisch oder der Fisch her, wenn ich tierische Produkte esse. Aber auch: Was braucht mein Körper? Denn sich bewusst zu ernähren, das bedeutet für mich auch, mich gesund zu ernähren. 

TC: Was isst du an einem ganz normalen Tag?

Sue: Mein Tag startet zu 99% mit Tee und Porridge. Die Haferflocken gieße ich morgens einfach mit kochendem Wasser aus dem Wasserkocher auf. Rühren, ein wenig stehen lassen – fertig. Meist gebe ich Banane oder anderes Obst dazu. Warm zu frühstücken wurde mir einmal von einer Ärztin der chinesischen Medizin geraten und ich habe gemerkt, wie gut es mir damit geht. Ich denke während des Tages eigentlich ständig ans Essen – ich bin ein echter Foodie. Da ich oft Hunger habe, snacke ich auch ab und an zwischen den Mahlzeiten. Zum Beispiel Mandeln oder Energy Balls. Das Mittagessen ist unter der Woche eindeutig meine Hauptmahlzeit. Da koche ich meist im Home Office. Oft gibt es selbstgemachte Bowls mit Süßkartoffeln, Zucchini und Karotten. Außerdem koche ich sehr gern Nasi Goreng. Wenn’s schnell gehen muss, dann gibt es Gnocchi mit Spinat. Mein Lunch ist oft vegetarisch oder sogar vegan, aber ich lebe nicht gänzlich vegetarisch. Ab und zu gibt es mal einen Lachs oder (das aber seltener) bei einem Dinner mit Freunden im Restaurant auch mal ein richtig gutes Steak. Unter der Woche esse ich abends, ganz deutsch, Abendbrot mit meinem Mann. Da liebe ich Essiggurken und unsere Veggie-Mortadella (nennen wir „Fake Wurst“). Aber ich esse auch gern Ziegenfrischkäse mit etwas Feigenmarmelade. Ich ernähre mich wegen einer Unverträglichkeit weitgehend glutenfrei – d.h. beim Abendbrot gibt es für mich glutenfreies Brot.

TC: Wie lange hast du gebraucht, um deine Wohlfühl-Ernährung zu finden?

Sue: Das hat sich wirklich über die Jahre entwickelt. Als Folge von Stress, hatte ich früher oft Magenprobleme. Dadurch – und durch die vom Arzt empfohlene glutenfreie Ernährung vor vielen Jahren – habe ich immer mehr darauf geachtet, was ich esse. Klar, ich esse auch sehr gern mal ein Eis oder Schokolade. Ich liebe Brownies und richtig gute Pommes. Aber ich ernähre mich bewusst. Das bedeutet für mich, dass ich auch gern zwischendurch mal nasche, aber eben nicht jeden Tag von morgens bis abends. Ich esse auch mal tagelang keine Süßigkeiten und freue mich dann umso mehr darauf. Und ich habe gemerkt, dass mir gesunde Gerichte mittlerweile häufig viel besser schmecken als Fast Food. 

Was ich aber abgesehen von den Lebensmitteln richtig lernen musste: Achtsam zu essen. Früher habe ich mein Essen teilweise richtig in mich hineingeschlungen. Kaum gekaut. Das klingt jetzt wild, aber ich wette, viele die das jetzt lesen, machen das auch ganz unbewusst. Weil man mit 1000 anderen Dingen beschäftigt ist (Mails, Gesprächen, Fernsehen), nur nicht mit dem Essen an sich. Dabei geht es mir viel besser – und das Essen schmeckt auch besser – wenn ich mich auch darauf konzentriere. Also wirklich mal wahrnehme, wie es gerade schmeckt und nicht nur Nahrung aufnehme. 

TC: Was hältst du von Food-Hypes/Food-Trends?

Sue: Ich habe gemerkt, dass die Menschen in meinem Umfeld durch Hypes oder Trends dazu kamen, sich bewusster zu ernähren. Das finde ich super! Wenn jemand zum Beispiel im Januar vegane Ernährung ausprobieren will? Super, wieso nicht?! Vielleicht führt das ja dazu, dass derjenige mehr vegane Gerichte kennenlernt, die ihm schmecken und die dann zukünftig an einigen Stellen in den Speiseplan integriert. Man sollte allerdings natürlich nicht jeden Hype einfach so mitmachen. Alles raw, also nur Rohkost, zu essen, ist für dich vielleicht absolut unbekömmlich. Jeder Mensch ist anders und das sollte man auch bei der Ernährung beherzigen.

In diesem Post kreierte Susan den Begriff „Bewusstarier“

Credits: Sue loves NYC

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