Eine Nachricht geht um die Welt. Sie ist stark und fordernd. Und mit einem besseren Beispiel für eine friedliche Zeichensetzung hätten wir wohl kaum in das neue Jahr starten können. Denn eine einzige, riesige Aktion lässt Menschen weltweit gerade staunend und hoffend ihre Unterstützung kundtun.
In Indien bildete sich am Dienstag eine Menschenkette, quer durch den Bundesstaat Kerala. BBC News zufolge sollen sich bis zu 5 Millionen Frauen zusammengeschlossen haben, um für die gleichen Rechte und Freiheiten der Geschlechter in ihrem Land einzustehen.
Die Kette aus Frauen zieht sich ca. 620 Kilometer lang
5 Millionen Frauen. Diese Zahl signalisiert Solidarität, ein gemeinsames Einstehen für das selbe, notwendige Ziel – Gleichberechtigung. Auslöser für die Demonstration der Inderinnen ist allerdings die ausbleibende Umsetzung eines ganz bestimmten Gerichtsurteils:
Mädchen und Frauen, die sich im geschlechtsreifen Alter befinden, sollen den Sabarimala-Tempel, eines der größten Heiligtümer der Hindus, nach Jahren des Rechtsstreits nun endlich betreten dürfen. Das entschied das oberste Gericht des Landes im September letzten Jahres. Bisher war ihnen der Zugang verwehrt, da menstruierende Frauen im Hinduismus als unrein gelten. Viele konservative Hindus protestieren allerdings gegen dieses Urteil, bis heute lassen sie auch weiterhin keine einzige Frau in den Tempel hinein.