Sollten wir Mädels auch mal selbst die Typen ansprechen? Das sagen zwei echte Kerle dazu!

Wenn man sagt, dass man mit den „Besten Freundinnen“ geschnackt hat, dann gehen die meisten erst mal davon aus, dass man abends mit Gesichtsmaske auf der Couch mit einer Flasche Sekt und einer Tüte Chips mit seinen BFFs gesprochen hat. Dass man sich mit zwei Typen um die 30 getroffen hat, um über Themen wie Beziehung, Dating-Trends und „Seelenficker“ zu reden, das denkt man eher weniger. Aber genau das meine ich, wenn ich sage, dass ich mich mit den „Besten Freundinnen“ getroffen habe.

Die Rede von Max und Jakob, zwei Typen, die seit drei Jahren anonym jeden zweiten Donnerstag einen Podcast gemeinsam mit „Mit Vergnügen“ unter dem Namen „Beste Freundinnen“ online stellen. Darin sprechen sie ganz offen über Traumfrauen, warum wir unbedingt geliebt werden wollen oder woher eigentlich diese scheiß Bindungsangst kommt. Neuerdings gibt’s noch ein Buch zum Podcast: „Wenn Männer über Frauen, Sex und den Sinn des Lebens reden“.

So unverblümt, wie sie sprechen und schreiben, so unverblümte Interviews geben sie auch. Thank God – auch uns. Gelernt haben wir einiges gelernt. Zum Beispiel, was Seelenficker sind und wie man mit so Typen umgeht. Und wir haben gelernt, dass wir Girls selber viel häufiger mal das Ruder in die Hand nehmen und den süßen Typen an der Supermarktkasse einfach selbst ansprechen sollten.

Wie findet ER es eigentlich, wenn SIE ihn anspricht?!

TC: Wie lernt man denn als Single eurer Meinung nach am besten Leute kennen?

Jakob: Das Einfachste ist natürlich gleichgeschlechtliche Freunde zu haben und mit denen auch in Bars auszugehen.

Max: Oder auf Lesungen gehen, vielleicht jetzt nicht gerade auf unsere (extremer Frauenüberschuss, Anm. d. Redaktion). ?

Jakob: Genau, Kontexte aufsuchen, wo Menschen mit dem gleichen Interesse hingehen. Konzerte, Lesungen, kulturelle Veranstaltungen oder Museen. Ich bin so ein ganz Klassischer, ich bin immer auf der Straße gewesen, sei es im Möbelhaus oder im Supermarkt. Eigentlich gehen alle Kontexte, aber das Wichtigste ist, sich einen Anfang zurechtzulegen, damit man nicht gleich an der Hürde scheitert, die Frau anzusprechen. Das ist ja immer die Ausrede: „Ich weiß jetzt gar nicht, was ich sagen soll.“ Weil eigentlich ist es scheißegal, was man sagt, Hauptsache man sagt überhaupt irgendwas und kommt ins Gespräch und der Rest entwickelt sich. Oder es entsteht eben peinliches Schweigen.

TC: Und sollen Mädels auch mal die Typen ansprechen oder eher nicht?!

Max: Eine gute Variante, noch mal zum Thema „Seelenficker“ (Männer, die in Affären Gefühle vorgaukeln, um besseren Sex zu haben), ist es als Frau den Mut zu haben sich ihr eigenes Schicksal vorzuknöpfen und selbst auf Männer zuzugehen, die ihr gefallen. Ich glaube, wenn man als Frau den Mut hat zu sagen „Ich spreche den mal an, ich habe da ein gutes Gefühl“, ist die Wahrscheinlichkeit an einen „Seelenficker“ zu geraten wesentlich geringer, als in der Kneipe von einem Typen angesprochen zu werden, wo man immer die Gefahr hat, dass der wirklich nur eine schnelle Nummer haben will. Ich bin immer wieder erstaunt: Frauen hätten so eine Macht, wenn die das mehr in die Hand nehmen würden. Es gibt so viele schüchterne Männer. Wenn sich Frauen öfter trauen würden Männer anzusprechen, ich glaube, dann würden viel mehr gesunde Beziehungen daraus entstehen. 

Jakob: Guter Punkt. Weil klassisch ist es so, dass die Männer, die sich trauen eine Frau anzusprechen, nicht unbedingt auch die Männer sind, die es wertschätzen, dass eine Frau womöglich eine Beziehung mit ihnen möchte. Weil die haben die Leichtigkeit und oft diese Affären-Geschichten am Laufen. Und die Männer, die da nicht so leicht rankommen, obwohl sie gut aussehen, aber anders sozialisiert sind, anders aufgewachsen sind oder einen anderen Freundeskreis haben, die sind potenziell vielleicht die besseren Beziehungspartner.

Ich sag ja immer, dass Frauen eigentlich Männer ansprechen. Man muss nur als Mann die Blicke und so etwas lesen können. Wenn du in einen Club reinkommst oder in die U-Bahn und genau darauf achtest, wie welche Frau guckt, kannst du eigentlich schon daran sehen, welche Frau du ansprechen könntest. Wenn eine Frau diese Blicke relativ gut drauf hat, dann glaube ich, dass sie gar nicht verbal auf Männer zugehen muss, sondern sie kann das mit Blicken regeln. Und was Männer immer sehr schön finden, wenn man jetzt zum Beispiel in einem Möbelhaus ist, sich einfach mal helfen lassen. Aber wenn man den ersten Schritt gemacht hat, dann auch wieder etwas Zeit lassen. Weil sonst denkt der Mann, dass die Frau so rangeht und nur Sex will. Dann muss man ihn erst mal wieder verhungern lassen.

Credits: Eyecandy Berlin, Unsplash/Ben Rosett
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