Neues Jahr, neues Glück. Auch, was unser Sexleben angeht, wenn wir es richtig anstellen. Was können wir aber tun, damit 2016 UNSER JAHR wird? Exklusiv für euch haben wir beim Psychologen und Paartherapeuten, Michael Cöllen aus Hamburg, nachgefragt. Mit dem Buchautoren sprachen wir über aktuelle Entwicklungen der Sexualität, Trends und Tendenzen für 2016:
Herr Cöllen, welche Entwicklungen konnten Sie in den letzten Jahren in unserem Sex-Leben beobachten?
Der Umgang mit Sexualität ist insgesamt viel lockerer geworden. Frauen sind um einiges selbstbewusster geworden als noch vor ein paar Jahren und wissen ganz genau was sie wollen. Das geht so weit, dass sie ihre Partner regelrecht damit überfordern. In Beziehungen klaffen die Erwartungen immer weiter auseinander; das geht von „Ich kriege gar nicht genug von Sex“ und „Lass mich bloß in Ruhe damit“. Manche ziehen sich ganz zurück und haben unkomplizierten Sex im Internet. Für viele ist Sex heute regelrecht ein Mittel der Selbsterfüllung im Leben.
Was für Probleme bringen diese Entwicklungen mit sich?
An und für sich sind die Entwicklungen nicht problematisch. Es müssen jetzt nur völlig andere Dinge verhandelt werden, als vor zwanzig, dreißig Jahren. Beziehungen sind nicht mehr moralischen Zwängen unterworfen, sondern werden nur noch geführt, wenn wir sie sinnvoll finden. Sie sind heute ein kreatives Mittel der Lebensgestaltung und nicht mehr an traditionelle Formen gebunden. Auch Treue hat einen anderen Stellenwert als früher: Weil wir uns in unserer Sexualität erfüllen wollen, werden Partner häufig schon bei ersten Problemen oder Streit ausgewechselt und Seitensprünge werden immer häufiger. Besonders bei Frauen ist ein Anstieg zu beobachten. Das alles ist aber nicht nur negativ: