+++ Ich schreibe das jetzt ein letztes Mal: Die folgenden Zeilen enthalten SPOILER zur achten „Game of Thrones“-Staffel. Spoiler, die euch niederbrennen werden, wie Daenerys es mit Königsmund gemacht hat. Und ja, ihr solltet das Schlimmste befürchten. +++

Und was hab ich dafür bekommen? 70 Minuten, die man auch locker hätte verschlafen können und dann einen kurzen Dolchstoß, der mal eben in 20 Sekunden beendet hat, was in sieben mühsamen Staffeln aufgebaut wurde.

Eine Folge… und sieben „Game of Thrones“-Staffeln sind ruiniert

Jaaa, Freunde. Es gab Tote in der finalen GoT-Folge. Eine, um genau zu sein. Und weil ihr es wahrscheinlich eh schon alle gesehen oder gelesen habt (sonst hättet ihr wohl kaum auf diesen Artikel geklickt – um euch mitaufzuregen 😁), kommt jetzt einfach mal kurz eine kleine Vorab-Kurzzusammenfassung. Also: JA, es ist das passiert, was wir eigentlich alle schon geahnt haben. Daenerys – die Mad Queen – wurde umgebracht. Und Jon hat es erledigt (nachdem es vorher noch eine herzergreifende Liebeserklärung und on top ’ne innige Knutscherei gab). Es waren also weder Arya noch Tyrion (was wir uns ja echt gewünscht hätten), nein, es war Jon. Der dafür anschließend direkt mal kurz weggesperrt wurde… aber dazu gleich mehr.

Denn was ist sonst noch wichtig? Jup, natürlich die Frage, wer sich am Ende den Platz auf dem Eisernen Thron gesichert hat. (Darum ging’s ja schließlich… Stichwort: „Game of THRONES“). Naja, ich sag’s mal so: theoretisch niemand. Drogon hat das Ding nämlich einfach mal abgefackelt, nachdem Jon seine Mama gekillt hat. Womit der Kampf um den Eisernen Thron ja irgendwie auch hinfällig wäre. 😄 Einen Herrscher der sieben Königslande musste es aber natürlich trotzdem geben. Und der heißt (HALTET EUCH FEST) Bran. Ich wiederhole: BRAN.

Also der, der in der gesamten achten Staffel quasi vor allem durch Nichtstun glänzte und – zugegebenermaßen – auch nicht gerade zu einem meiner Lieblingscharaktere gehört. Zum Herrscher wurde er aber trotzdem gewählt. Ja, gewählt. So richtig demokratisch. Durch einen Konzil. Nachdem Daenerys nämlich gekillt wurde, trafen ALLE, die irgendwie noch am Leben waren (inklusive Brienne, Sam.. ach, und sogar der von mir längst verdrängte Robin Arryn (der Brüste-Nuckler) war mit von der Partie) in Königsmund ein, um sich zu beraten. Und so wurde eben kurzerhand entschieden, dank Tyrions schlauem Einwand, dass Bran doch die beste Wahl wäre. (HÄ?!)

Und zack, Friede, Freude, Eierkuchen. Und sie lebten glücklich bis an ihr Lebensende… Sansa als Königin von Winterfell… Arya, bei dem, was sie immer macht (auf Solo-Wegen durch die Welt spazieren)… und Jon, der zu seinen Anfängen zurückkehrt und wieder der Nachtwache beitritt. Eben alles beim Alten… die Stark-Kids dort, wo sie hingehören…

*Ironie off* …..

Ach ne, das. ist. ja. wirklich. alles. passiert.!!!! Ahhhh!!! 😫😫😖😖Genau so. Nur dass Jon, der Richtigkeit halber, eher dazu gezwungen wurde, sich von nun an bis in alle Ewigkeiten der Nachtwache anzuschließen. Er hat schließlich die Königin getötet. Bestrafung muss sein!

Das einzige Gute an der Sache? So konnte wenigstens sein Schattenwolf Ghost, der natürlich MIT Tormund (wir sind hier neuerdings schließlich bei Rosemunde Pilcher 2.0 und den GANZ großen Gefühlen) in der schwarzen Festung auf ihn wartete, noch eine kleine Knuddel-Einheit bekommen. Frage an dieser Stelle: Ob die Macher das wohl extra noch reingeschnitten haben, nachdem sich das ganze Netz nach der unterkühlten Abschiedsszene aufgeregt hat? 😂 Hahahaaaaa, ist ja eigentlich auch egal. Fakt ist: Es war auf jeden Fall die beste Szene der gesamten „Game of Thrones“-Folge. 😄

Tja, es gab aber auch einfach viele schlechte. Sehr viele… bei denen man sich kaum entscheiden konnte, ob man lachen (kam oft vor), weinen… oder auch einfach nur auf der Stelle wegpennen soll. Ich sage nur Laber-Rhababer vom Allerfeinsten. Obwohl eigentlich war ich schon raus, als noch nicht viel geredet wurde und Tyrion schockiert durch die Überbleibsel seiner Stadt lief und irgendwann seine zwei toten Geschwister fand, die – oh, Wunder – plötzlich ganz oben auf den Trümmern im Roten Bergfried lagen und noch überraschend fresh aussahen… obwohl ja quasi das gesamte Gemäuer über ihnen eingebrochen war. SO logisch… NICHT! Und glaubt mir, ich könnte euch jetzt noch zehn solcher „Was passiert da gerade?“-Momente aufzählen.

„Wenn ihr mich fragt, ist das Spiel verloren“

Mach ich aber nicht… nur eine Frage hätte ich noch: WO zum Teufel war eigentlich das weiße Pferd? Sollte das in der letzten GoT-Folge einfach nur hübsch anzusehen sein? Oder was war der Sinn dahinter? Gab es überhaupt einen? 😂 Wahrscheinlich nicht… Ja, mal ganz ehrlich, Leute? Diese finale „Game of Thrones“-Folge war ja wohl einfach nur der reinste Witz. Und ich kann nicht glauben, dass es das jetzt echt war. Oder um es mal mit Jons Worten zu sagen (ja, I feel you, Boy): „Es fühlt sich nicht richtig an“.

Oh, nein, das fühlte es sich während keiner Folge der finalen GoT-Staffel. Und diese letzten Szenen haben es meiner Meinung nach nur noch auf die Spitze getrieben. Ja, wo war Badass Arya, die ihren Rachefeldzug beendet? Wo waren die gesichtslosen Männer? Oder Bran, der sich mit seinen Gedanken in den Drachen beamt und so die Sache richtet? Oder der vielleicht sogar der wahre Nachtkönig ist und die Weißen Wanderer zurückholt? Wo war das Drama? Wo waren die WTF?!-Momente??? Es kann ja wohl nicht sein, dass die Fan-Theorien im Netz geiler sind als die Folgen es am Ende waren.

Nein, das ist enttäuschend. Ändern können wir es trotzdem nicht. Und ja, vielleicht rege ich mich hier gerade ein bisschen zu sehr auf. Aber es geht hier nun mal um „Game of Thrones“. Und wenn ihr mich fragt, ist das Spiel definitiv verloren. Schachmatt. Ende. Gwendoline Christie aka Brienne hatte Recht: Wir WERDEN nach der finalen „Game of Thrones“-Staffel alle ’ne Therapie brauchen. Aber nicht, weil uns das ganze Drama langsam in den Wahnsinn treibt, sondern weil die epischste Serie aller Zeiten am Ende eben nur noch einem zertrümmerten Schlachtfeld gleicht… und es gibt nichts, was diesen Eindruck nun wieder gerade rücken könnte. In diesem Sinne: Ich geh jetzt heulen! Oder alles niederbrennen… hab mich noch nicht entschieden!