Warum die 8. „Game of Thrones“-Staffel für mich bis jetzt einfach nur enttäuschend war

Kennt ihr das, wenn man Ewigkeiten auf Schuhe wartet, die ständig ausverkauft sind, man quasi an nichts anderes mehr denken kann bis sie dann irgendwann – nach gefühlten Jahren  doch noch im Paket zu Hause eintrudeln … nur damit man dann hineinschlüpft und feststellen muss, dass sie einfach nur s-c-h-e-i-ß-e aussehen? Ja, lasst euch diese pure Enttäuschung auf der Zunge zergehen. Fühlt es.

Denn genau so geht es mir gerade mit der achten Staffel von „Game of Thrones“. Der Serie, der ich immer mit großer Ehrfurcht und purer Vergötterung entgegengeblickt habe. Der Serie, die mir das Studium mit etlichen (super legalen) Binge-Watching-Nächten so viel schöner gemacht hat und über die ich mir mit meinen GoT-Freunden stundenlang den Mund fusselig reden konnte. 

Und nicht, dass wir uns jetzt falsch verstehen. Darüber reden kann ich noch heute. Tue ich auch. Nur fällt mein Urteil dieses Mal anders aus. Ja, ich wage es kaum auszusprechen, doch bis jetzt hat mich die finale „Game of Thrones“-Staffel eigentlich nur enttäuscht

Dabei sollte es doch eigentlich das epischste Finale aller Zeiten werden. Ein Finale, das uns alle in Therapie schicken wird. Quasi purer Mindfuck. Doch gerade mache ich mir – zugegebenermaßen – eher Sorgen darüber, dass ich es nicht verarbeitet bekomme, dass „Game of Thrones“, eine meiner absoluten all time favorite TV-Shows (ich sage es nochmal), vielleicht wirklich so unbefriedigend enden wird, wie es gerade den Anschein macht. Und danach eben keine weitere Staffel mehr kommt, in der die Macher das Ruder nochmal rumreißen können.

Nein, es liegen eben nur noch zwei Episoden vor uns. Das ist nicht viel. Und während ich mir mein kleines optimistisches Fünkchen Hoffnung nach den ersten drei Folgen ja gerade noch so bewahren konnte, wurde es spätestens mit der vierten Folge endgültig ausgelöscht. Jup, da hätte ich mal ziemlich gut so ein schwarzes Loch, wie es Folge 3 war, gebrauchen können, in das ich reinspringen kann, um einfach nichts mehr zu sehen. Und ich spiele hier nicht mal nur auf peinliche (aber wahrscheinlich sogar gewollte) Kaffeebecher-Pannen an…

War es das jetzt, „Game of Thrones“?

Irgendwie ist nichts mehr überraschend…

Denn was ist bitte mit „Game of Thrones“ passiert? Wo sind die Überraschungsmomente, die einen auch noch Stunden nach der Folge völlig in den Wahnsinn treiben? Mit denen man einfach NIEMALS gerechnet hätte? Denkt nur an das Gefühl, als in Staffel 1 Ned Starks Kopf auf den Boden gerollt ist oder an die Rote Hochzeit in Staffel 3… einem ist fast der Schädel weggeflogen, weil man niemals damit gerechnet hätte, dass „Game of Thrones“ uns DAS jetzt wirklich antut.

Doch genau dafür lieben wir diese Serie doch. Man weiß nie, was als nächstes passiert und wer dran glauben muss… und das. bringt. einen. um.! Doch irgendwie will dieses Gefühl bei mir in dieser Staffel nicht aufkommen. Und selbst, als der Nachtkönig mal eben total überraschend von Arya gekillt wird (was ja objektiv betrachtet schon ’ne ziemliche Sache ist), saß ich eher da und dachte: Wie? Das war’s jetzt? Sieben Staffeln lang ging es um nichts anderes als die bösen Weißen Wanderer und jetzt sind sie einfach weg? Wo ist der Twist? Un-be-frie-di-gend!

„Game of Thrones“ goes Seifenoper

Aber nicht so unbefriedigend wie der Rest. Denn wann fing es eigentlich an, dass sich „Game of Thrones“ in die nächste Teenie-Romanze verwandelt hat, die man bei Netflix an jeder Ecke findet? Ahhhh! Es wirkt fast so, als hätten die GoT-Macher zu viel Rosamunde Pilcher geguckt. Plötzlich steht Romantik ganz hoch im Kurs. Erst Arya, die kurz vor der Schlacht von Winterfell zu Gendry ins Bett kriecht (ihre Motivation können wir ja wenigstens noch verstehen) und dann in der letzten Folge auch noch Jaime und Brienne, zwischen denen sich ja schon länger romantische Gefühle angestaut haben.

Doch diese Liebesszene war ja wohl der reinste Witz! Und soooo klischeehaft. Nach einem Trinkspiel? Echt jetzt? Und dann auch noch billiges „Ganz schön heiß hier“– und „Ich zieh das mal lieber aus und stelle mich dabei ja sooo blöd an“-Gelaber?! Und das Schlimmste bei der ganzen Sache? Meine Office-GoT-Partnerin-in-Crime und ich konnten beim Gucken den Text der zwei Lovebirds fast schon MITSPRECHEN… Nein, nein, nein! Das ist nicht das „Game of Thrones“, das wir kennen.

Sorry, aber wo sind die zügellosen und dreckigen Herumbums-Szenen? Wo sind die krassen Intrigen? Und die ekelhaften Machtspiele? Das ist es doch, was wir sehen wollen! 😄 Und keine Dauer-Zärtlichkeiten, romantischen Gesten und ’nen heulenden Tormund. Denn ganz ehrlich? Das ist einfach nur so durchschaubar.

Wie eigentlich alles an der 8. „Game of Thrones“-Staffel bis jetzt. Selbst die einzelnen Charaktere wirken teilweise platt und wenig überraschend. Genau wie die meisten Handlungsstränge auch, von denen viele übrigens nicht mal richtig zusammenpassen. Nehmen wir nur mal Cersei, die mittlerweile nur noch ihr einziges Ziel zu verfolgen scheint: nämlich die alleinige Macht zu erlangen. Komme, was wolle. Und, ach ja, sie will Köpfe rollen sehen. Um genau zu sein, vor allem auch die ihrer beiden Brüder Jaime und Tyrion. Deswegen schickt sie schließlich sogar Bronn los.

So wie wir aber alle gesehen haben, sind beide quietschfidel aus der Sache rausgekommen, Tyrion spaziert mit Daenerys in den Süden und steht quasi direkt vor Cerseis Nase. Und was macht die? NICHTS! Hä? Wo ist da die Logik? Gut, die braucht es bei GoT nicht, aber das passt nun wirklich nicht zusammen.

Ja, ich weiß wirklich nicht, was ich von der ganzen Sache noch halten soll. Ich weiß nur, dass meine anfängliche Euphorie mittlerweile fast nicht mehr da ist. Und Leute: Ich habe mich bei der letzten Folge sogar dabei ertappt, wie ich aufs Handy geschaut habe. 😱 Und das ist mir bei „Game of Thrones“ wirklich noch nie passiert. Ich erwarte also einiges von den letzten zwei Episoden. Ich will den Nervenkitzel zurück (auch wenn Daenerys dafür zur Mad Queen werden muss) und wieder mit offenem Mund vor dem Bildschirm sitzen und denken: DAS ist jetzt nicht echt passiert!

Tja, aber das ist eben so die Sache mit Erwartungen. Sie werden nicht immer erfüllt. Nicht ohne Grund sind spontane Partys schließlich auch immer die besten Partys. Und vielleicht ist auch genau das mein Problem. Das Problem von vielen GoT-Fans da draußen, die sich monatelang auf dieses TV-Ereignis gefreut haben. Auf das epischste Finale aller Zeiten.

Vielleicht haben wir einfach zu viel erwartet. (Ja, vielleicht…das entschuldigt aber trotzdem nicht einige Aussetzer, die sich die GoT-Macher geleistet haben.) Und vielleicht haben mir auch einfach die zahlreichen Spoiler im Netz ein wenig die Laune vermieselt. Tja, warum sucht man sich auch den Beruf einer ONLINE-Redakteurin aus?! 😄

Aber ganz egal, was es auch war oder ist, ich hoffe, dass mich die letzten beiden Folgen vielleicht doch noch umhauen werden. Ja, das müssen sie einfach. #Fingerscrossed

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