Gender-Pay-Gap mal anders: In dieser neuen Monopoly-Version profitieren die Frauen

„Lernt Ms. Monopoly kennen, Mr. Monopolys Nichte. Eine Investment-Größe, die sich ihren Erfolg selbst erarbeitet hat und als weibliche Vorreiterin ein paar Dinge auf den neusten Stand bringen will“. 

Mit diesen Worten stellt der Spielehersteller „Hasbro“ seine neueste Spielevariante des Klassikers „Monopoly“ vor. Interessanter Einstieg! Uns habt ihr gekriegt! Denn Ms. Monopoly verspricht tatsächlich einige Neuerungen mit aufs Spielbrett zu bringen.

Zunächst einmal verdrängt sie ihren alten „Onkel“ geschickt vom Cover. Straßen und Bahnhöfe werden außerdem durch weibliche Erfindungen ersetzt, darauf gebaut werden Firmenzentralen. Die größte Neuerung allerdings? Wer als Frau über Los zieht, sackt automatisch ein größeres Taschengeld ein. Einfach so. Während Männer 200 Dollar bekommen, sind es für Frauen ganze 240.

„Damit genießen Frauen die Vorteile, die in der realen Welt häufig Männern vorbehalten sind“, heißt es von Seiten der Hersteller in einer Pressemitteilung. Gar nicht mal so doof. Die Gender-Pay-Gap, also die 6 % Lohnunterschied für die selbe Position, einfach umzudrehen. Auf einmal sind es Männer, die ausschließlich und ohne ersichtlichen Grund wegen ihres Geschlechts diskriminiert werden. Ob diese Tatsache dem Spieleabend wohl zusätzlichen Spaß bringt – oder ihn nicht doch viel eher in einer Grundsatzdiskussion enden lässt?! Es bleibt spannend! 👀

Ist immerhin schwer vorstellbar, dass bei diesem heiß und innig geliebtenhassten Brettspiel irgendjemand freiwillig einen so essenziellen Vorteil abtreten möchte. Aber hey, sorry für den Realitätscheck, Jungs: So fühlt sich für viele von uns das Leben einfach mal jeden Tag an.

Ms. Monopoly dreht die Gender-Pay-Gap einfach um:

Was zunächst also nach einer interessanten Möglichkeit klingt, um spielerisch die gesellschaftlichen Privilegien darzustellen, wurde leider nicht ganz zu Ende gedacht. Auf dem Spielfeld lassen sich vor allem Alltagsgegenstände wie „Shape Wear“ und „Eismaschinen“ erwerben. Außen vor gelassen werden dagegen all die Erfindungen, die mitunter aus Frauenhand stammen, für die aber letztendlich ein Mann den Ruhm einheimsteKlischee much? Was wir nämlich ganz sicher nicht brauchen, ist eine weitere rosarote Schleifchenversion, die, ganz gendergetreu, dann doch wieder nur im Regal der Mädchen zu finden ist.

Guter Gedanke, nicht genug dahinter

Ihr wollt Diskriminierung anprangern? Und spielerisch aufarbeiten? Dann aber bitte ohne neue (oder andere) Stereotypen. Und bitte mit dem angestrebten Idealzustand im Hinterkopf, dass einfach niemand mehr nur aufgrund seiner Herkunft oder seines Geschlechts weniger verdient – für den selben Job.

Vermutlich sollten wir diese Spielversion also vor allem unseren Brüdern, Neffen oder besten Freunden als Weihnachtsgeschenk ans Herz legen. Und auch nur denjenigen darunter, die sich mit ihren Privilegien mal noch so gar nicht auseinandergesetzt haben. Nur um ein kleiiiin wenig Bewusstsein zu schaffen, so ganz nebenbei. Und unverfänglich. Mal sehen welcher Kerl dann als erstes schreit, „wie UNFAIR diese Version doch ist“. Merkste selber, wa? Ab Oktober soll die neueste „Monopoly“-Version des Spieleklassikers bereits in Deutschland erhältlich sein – Weihnachten steht also. Für einige besonders lernresistente Kandidaten jedenfalls.

Credits: Instagram/hasbro, PRSamples

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