Hat Essena O’Neill uns alle nur reingelegt?

Innerhalb von 48 Stunden ist der Instagram-Star Essena O’Neill zu einer Art Whistle-Blower des „Dark Web“ im Bereich Social Media geworden. Die 19-jährige verriet Details aus der Blogger-Blase, die viele Social-Media-Stars zumeist für sich behalten oder nur in den eigenen Zirkeln mit Vertrauten besprechen: Wie viele Outtakes gibt es pro gestelltem Instagram-Bild? Wie viel bezahlen Unternehmen für gesponserte Posts? Wie viel für welche, die nicht als solche gekennzeichnet sind? Wie unecht ist das Geschäft mit den (sur-)realen Leben der Insta-Stars?

Auffällig ist nach nunmehr zwei Tagen, dass Essenas Leben und ihre Beweggründe – online wie im Print – weltweit heiß diskutiert werden und sie sogar Rückenwind von Promis bekommt, wie beispielsweise den Olsen-Twins, Jennifer Lawrence und Kristen Stewart, die auf die Gefahren der Selbstdarstellung im Netz hinweisen. In seinen eigenen Reihen wird das einstige Instagram-Model allerdings offenbar auch als „Nestbeschmutzerin“ wahrgenommen. 

Ihre (ehemaligen?) Freundinnen, Youtube-Stars Nina and Randa, sagen in ihrem neuen Youtube-Video, dass Essena nur einen PR-Stunt hinlegt. Auch deren Bruder, Willie, lud ein Video mit dem Titel „Essena O’Neill ist Fake“ hoch. Beide Videos wurden bereits über 400.000 Mal angeschaut.

Kalkulierte PR für das neue Web-Ich oder Authentizität?

Zwiegespalten was Essenas neue Echtheit angeht, sind auch die User der Facebook-Fanpage von „Très Click“. Die Leser-Kommentare reichen von „Selbst Schuld!“ bis zu mitfühlenden Aussagen wie „Das ist gar nicht so lächerlich wie hier viele finden. Es gibt so viele junge Mädchen, die sich diverse Profile von Instagram und Co. zum Vorbild nehmen. Es ist wichtig ihnen klar zu machen, dass das NICHT die Realität ist.“

Dennoch fragen auch wir uns: Wie viel Sinn macht es als Social-Media-Star, der seine Karriere beenden möchte, die sozialen Netzwerke via sozialer Netzwerke öffentlich zu kritisieren bis bloßzustellen und alle Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen? Warum lädt Essena nach dem „Beenden ihrer Social-Media-Karriere“ wieder persönliche Videos von sich hoch? Weshalb werden auf ihrer Website Auf „letsbegamechangers.com“ Leads generiert oder eine Rubrik wie „Cool Products“ gefeatured , die „sehr bald, sehr sehr bald kommt“?

Das Löschen ihres Instagram-Accounts und ihrer Videos, die sich innerhalb von 48 Stunden weltweit extrem schnell viral verbreiteten war konsequent – die aktuelle Selbstinszenierung ist es nicht und könnte sogar für den Launch einer neuen Webidentität von Essena sprechen. Oder doch nicht? Wie gesagt, wir sind verwirrt.

Dass Essena nun online auch um Geldspenden bittet, weil sie (noch) nicht weiß, wie sie sich ohne ihr Insta-Business finanzieren soll, macht das Ganze nicht besser.

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