Hinzu kommt, dass die Luft mit zunehmender Wärme mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann. Das führt zu großen und schweren Regenwolken, die es mit dem Fortschreiten der Erderwärmung immer häufiger geben wird. Ein Multiplikator kann die Klimakrise also auf jeden Fall sein. Und das längst nicht nur für Starkregen. Zahlreiche Wetterextreme werden durch die Erderwärmung begünstigt. Und das hat verheerende Auswirkungen – auf unser aller Leben.
Nicht verwunderlich also, dass viele Politiker*innen jetzt also doch für mehr Klimaschutz plädieren. Dabei darf es aber längst nicht bleiben. Wir brauchen konkrete Vorschläge zur Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels. Wir brauchen aber auch funktionierende Warnsysteme und „Klimaanpassungen“, wie es die Bauingenieurin Prof. Messari-Becker gegenüber dem ZDF beschreibt. Wir können zwar versuchen, den Prozess zu verlangsamen – Katastrophen wie diese werden dennoch immer wieder passieren. Also braucht es auch akute Maßnahmen, die Deutschland in Zukunft stärker vor Unwettern schützen.
Klimaschutz, aber auch Klimaanpassung
Indem wir nicht mehr so unkontrolliert Böden versiegeln, zum Beispiel. Weil das Wasser dann schlichtweg besser ablaufen kann. Und indem Flüsse wieder ihrem natürlichen Flussbett folgen können. Kleine Inseln bieten dem Gewässer nämlich den nötigen Platz, sich ausreichend auszudehnen. Außerdem halten sie das Wasser zurück und verzögern den Abfluss. Die Wassermassen haben so entsprechend weniger Kraft, wenn sie über die Ufer treten. Durch die Begradigung von Flüssen kann sich das Wasser dagegen nicht zu den Seiten ausbreiten. Der Strom wird ohne Wiederstände immer stärker und kann so eine Schneise der Verwüstung mit sich bringen.
Während also definitiv an den großen Rädern gedreht werden sollte, sind es auch die kleinen Schräubchen, die langfristig viel bewirken können. Denn dass wir auf weitere Naturkatastrophen vorbereitet sein müssen, steht fest. Wie stark und wie häufig sie allerdings auftreten werden, bleibt offen. Und kann durch eine konsequente Klimapolitik bestenfalls noch beeinflusst werden. Womit sich der Kreis dann wohl auch wieder schließen würde… oder was meint ihr?
Eckhart von Hirschhausen bringt die Thematik auf den Punkt