„Fix Me“, „Bad Botox“, „Plastica“: Instagram verbietet Schönheits-OP-Filter – aber ist das genug?

Bin ich eigentlich schön? Oder, besser: schön genug?! Es sind Fragen, mit denen sich sicherlich nicht erst unsere Generation über die Maße (viel! zu! doll!) auseinandersetzt. Social-Media-Plattformen wie Instagram helfen aber ganz bestimmt auch nicht dabei, uns mit weniger Druck und Äußerlichkeiten aufwachsen zu lassen.

Photoshop, Facetune und „vorteilhafte“ Bildbearbeitung. Damit sehen wir uns inzwischen beinahe ausnahmslos konfrontiert. Wer sich nicht bewusst dazu entscheidet, auf seiner Timeline Diversität und Ehrlichkeit sehen zu wollen, der nimmt irgendwann wohl ganz automatisch das weichgezeichnete Insta-Bildnis als neue Realität wahr. Schlanke Taillen, glatte Gesichter, runde Hintern, volle Lippen. Eine Überspitzung wird zur Normalität.

Jedenfalls online. Doch wie kann man diesem gefährlich unerreichbaren Bild von Schönheit wieder etwas Realität entgegensetzen?  Jetzt, wo der Trend doch gerade erst so richtig zu beginnen scheint…? Maskierungen, die uns weicher werden lassen, als jeden Babypopo, dominieren schließlich unsere Wahrnehmung. Wer sich ohne Filter zeigt, wird beinahe schon als „bodypositive“ gefeiert. Spoiler-Alert: Das kann nicht mehr gesund sein.

Dennoch boomt jeder neue, abstraktere Filter, der die Gesichter immer weiter von unserem eigentlichen Aussehen entfernen lässt. Inzwischen gibt es sogar solche, die uns verschiedene Arten von Schönheitsoperationen ins Gesicht zaubern sollen. Hashtag LIFEGOALS. Oder halt auch nicht. 😳 Denn wenn wir unser Aussehen ohne Weichzeichner oder virtuelle Bepinselung irgendwann gar nicht mehr ertragen können, womit enden wir dann?!

OP-Filter sind hoch im Kurs – bis jetzt

Selbst Instagram gehen Filter wie „Botox Me“, „Plastica“ und „Fix Me“ jetzt aber zu weit. Sie alle sorgen für unnatürlich schmale Gesichtszüge, vergrößern Augen, schmälern Nasen und füllen Lippen auf. Erst kürzlich wurde daher verkündigt, dass die Plattform solche Verharmlosung operativer Eingriffe nicht mehr dulden wolle. Alle bisherigen OP-Filter sind bereits gelöscht. Jetzt geht es vor allem darum, die Grundregeln nachzubessern:

„Zukünftig wird angestrebt, dass Filter voranging eine positive Erfahrung darstellen. Die bestehenden Richtlinien werden daher im Bezug auf das Wohlbefinden angepasst und aufgewertet“, heißt es in einem veröffentlichten Statement der Partner-Firma „Spark AR“, die viele der Filter baut, oder von Nutzern bauen lässt.

Damit folgt Instagram seinem strengeren Kurs, der es in Zukunft ebenfalls ermöglichen wird, Werbeanzeigen von Diätprodukten und Beauty-OPs melden zu können um sie löschen zu lassen.

Kommen diese Bemühungen früh genug?

Schönheitsoperationen sind, online jedenfalls, längst zum Alltag geworden. Wir vergleichen uns mit Personen, die sich selbst im echten Leben nicht ähnlich sehen. Und holen uns Rat von solchen, die oftmals vor allem Marketing betreiben. Das Löschen der Filter ist da also wohl vor allem ein erster, wichtiger Schritt. Ein Symbol der Gegendynamik. Denn auch wenn die Benutzung natürlich Spaß machen kann und so vielleicht sogar eine überspitzte Kritik an OPs geübt wird, vermitteln sie doch vor allem eines: Ein falsches Bild von Schönheitsidealen.

Plastische Chirurgie ist nicht notwendig, um schön zu sein. Und es handelt sich dabei auch nicht um einen lapidaren Eingriff, der mal eben so passiert, wie ein Filter über der Story. Klar sollten wir auch weiterhin einen offenen Diskurs führen, darüber aufklären und persönliche Entscheidungen respektieren. Aber eben mit dem nötigen Bewusstsein.

Lasst uns an diesem Punkt also vielleicht doch lieber wieder Filter feiern, die Spaß machen – ganz ohne Beigeschmack. Oder direkt uns selbst. Im besten Fall natürlich so, wie wir gerade sind (auch wenn das verdammt schwer fallen kann…).

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