Selbst Instagram gehen Filter wie „Botox Me“, „Plastica“ und „Fix Me“ jetzt aber zu weit. Sie alle sorgen für unnatürlich schmale Gesichtszüge, vergrößern Augen, schmälern Nasen und füllen Lippen auf. Erst kürzlich wurde daher verkündigt, dass die Plattform solche Verharmlosung operativer Eingriffe nicht mehr dulden wolle. Alle bisherigen OP-Filter sind bereits gelöscht. Jetzt geht es vor allem darum, die Grundregeln nachzubessern:
„Zukünftig wird angestrebt, dass Filter voranging eine positive Erfahrung darstellen. Die bestehenden Richtlinien werden daher im Bezug auf das Wohlbefinden angepasst und aufgewertet“, heißt es in einem veröffentlichten Statement der Partner-Firma „Spark AR“, die viele der Filter baut, oder von Nutzern bauen lässt.
Damit folgt Instagram seinem strengeren Kurs, der es in Zukunft ebenfalls ermöglichen wird, Werbeanzeigen von Diätprodukten und Beauty-OPs melden zu können um sie löschen zu lassen.
Kommen diese Bemühungen früh genug?
Schönheitsoperationen sind, online jedenfalls, längst zum Alltag geworden. Wir vergleichen uns mit Personen, die sich selbst im echten Leben nicht ähnlich sehen. Und holen uns Rat von solchen, die oftmals vor allem Marketing betreiben. Das Löschen der Filter ist da also wohl vor allem ein erster, wichtiger Schritt. Ein Symbol der Gegendynamik. Denn auch wenn die Benutzung natürlich Spaß machen kann und so vielleicht sogar eine überspitzte Kritik an OPs geübt wird, vermitteln sie doch vor allem eines: Ein falsches Bild von Schönheitsidealen.
Plastische Chirurgie ist nicht notwendig, um schön zu sein. Und es handelt sich dabei auch nicht um einen lapidaren Eingriff, der mal eben so passiert, wie ein Filter über der Story. Klar sollten wir auch weiterhin einen offenen Diskurs führen, darüber aufklären und persönliche Entscheidungen respektieren. Aber eben mit dem nötigen Bewusstsein.
Lasst uns an diesem Punkt also vielleicht doch lieber wieder Filter feiern, die Spaß machen – ganz ohne Beigeschmack. Oder direkt uns selbst. Im besten Fall natürlich so, wie wir gerade sind (auch wenn das verdammt schwer fallen kann…).