Das ist der tiefgreifende Grund, warum Teenies so oft auf Instagram unterwegs sind

Einfach abtauchen: Mehr als vier Stunden verbringt ein Drittel aller Jugendlichen auf Instagram.

Ein paar Klicks entfernt wartet sie, die scheinbar perfekte Parallelwelt namens Instagram. Mit warmen Händen empfängt sie uns und trägt uns davon – zu sonnigen Sandstränden, sexy-verträumten Bikini-Girls, hübsch  angerichteten Acai Bowls und schön ausgeleuchteten Beauty-Must-haves.

Natürlich offenbart die Social-Media-Plattform auch eine andere, eine realistischere Seite – davon zeugen genügend Beispiele – dennoch: Genau dieses Perfekte und Harmonische ist es, was Jugendliche auf Instagram suchen.

Das beleuchtet jetzt eine neue Studie des IKW, durchgeführt unter mehr als 1.000 jungen Menschen zwischen 14 und 22 Jahren.

Mit seiner Jugendstudie „Insta ungeschminkt – Der Traum von Unverwundbarkeit“ wollte der Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel e. V. herausfinden, welche Motivation die Teenies antreibt, teilweise über vier Stunden täglich (mehr als 33 % von ihnen) auf Insta zu verbringen.

Und auch wenn aufs erste Hören alles daran erst einmal oberflächlich klingen mag – die Tatsache, dass Likes, schmeichelhafte Kommentare und steigende Followerzahlen die höchste Währung für sie sind, dass fast bis zur Unkenntlichkeit retuschierte Bilder oftmals lediglich als „gut ausgebessert“ wahrgenommen werden …

Der Grund, weshalb Teenies Instagram wie eine Art Fluchtpunkt in ihrem Leben sehen, ist tiefgreifender, als man zunächst annehmen mag. Und er ist sehr nachvollziehbar. Während sie in der „echten Welt“ mit den körperlichen und seelischen Veränderungen der Pubertät zu kämpfen haben, gesellschaftliche Veränderungen verarbeiten und sich mit familiären Problemen auseinandersetzen müssen, bietet ihnen Instagram ein Gefühl von Sicherheit.

» Hier inszenieren die Jugendlichen sich eine heile Welt «
Studienleiterin Ines Imdahl

Hier können sie nicht nur selbst bestimmen, wie sie wahrgenommen werden, sondern finden auch die Ablenkung vor den Alltagsproblemen, die sie brauchen.

„Die intensive Nutzung von Instagram dient den Jugendlichen dazu, die Kontrolle in ihrem Leben zurückzugewinnen. Hier inszenieren die Jugendlichen sich eine heile Welt. Es ist eine Flucht vor dem Fiesen und Bösen der Realität. Auf Instagram ist dagegen alles sehr schön und harmonisch“, interpretiert auch die Studienleiterin Ines Imdahl in einer Presseerklärung.

Durch die Eltern vorgegebene zeitliche Einschränkungen gäbe es selten, heißt es in der Studie.

Nicht der einzige Punkt, der einen – angesichts der Gefahren, die das Onlinesein unter Jugendlichen mit sich bringen kann – aufhorchen lässt.

Einen Ausgleich zur Realität schaffen? Ist ein altersunabhängiges Phänomen. Wenn allerdings aus der Parallelwelt mehr und mehr die echte Welt wird, wenn der Fluchtpunkt zum einzigen Anker wird, dann ist es an der Zeit den An-Knopf für Gespräche zu drücken.

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