Mir laufen dicke Tränen übers Gesicht, während ich das hier schreibe. Der Kloß in meinem Hals ist so groß, dass mir die Spucke wegbleibt. Und auch meine Hände zittern, während ich auf der Tastatur nach Worten ringe.
Sie tun unfassbar weh, diese 15 Minuten Sendezeit, die Joko und Klaas nach ihrem Sieg am Mittwochabend gegen ProSieben gestern um 20:15 Uhr dafür genutzt haben, auf die grausame Situation in Moria aufmerksam zu machen. Und genau das sollte es auch: nämlich weh tun. Denn nicht erst seit den verheerenden Bränden am 08. September herrschen in dem Flüchtlingslager auf der griechischen Insel Lesbos menschenunwürdige und katastrophale Zustände. Nicht erst seit der medialen Berichterstattung benötigen die dorthin geflüchteten Menschen eine Perspektive – und die Unterstützung von Europa.
Nicht einmal vier Flugstunden von uns entfernt sitzen 13.000 Menschen in einer Unterbringung fest, die auf weniger als 3.000 Personen ausgelegt war – und die inzwischen abgebrannt ist. Es sind Frauen, Männer, alte Menschen, Kinder. Sie alle mussten aus ihrer Heimat flüchten, ihr Leben zurücklassen, eine lebensbedrohliche Reise übers Meer auf sich nehmen … um schließlich an der Außengrenze Europas vergessen und verdrängt zu werden.