Justine Bateman wehrt sich gegen den Schönheitsdruck: „Mein Gesicht repräsentiert, wer ich bin“

Wir wollen uns manchmal gar nicht erst ausmalen, wie es wirklich sein muss, im Fokus der Öffentlichkeit zu leben. Ständig unter Beobachtung. Und ständig ungefragt irgendwelchen Kommentaren und Meinungen zur eigenen Person ausgesetzt. Gerade als Frau und inmitten eines absurden Schönheitsideals, dem eigentlich kein Mensch gerecht werden kann. Natürlich altern in Hollywood? Ist quasi ein Tabu! Und wenn man sich doch dafür „entscheidet“ (sich also nicht dem Druck beugt und zu all den kleinen Mittelchen greift, die da so zur Verfügung stehen 💉), wird man gerne zum Gesprächsthema Nummer 1. Das musste vor einigen Jahren auch Justine Bateman (57) am eigenen Leib erfahren, wie sie nun im Interview mit 60 Minutes Australia erzählte. „Ich musste für eine kleine Recherche etwas googeln, um mich an etwas zu erinnern, das passiert ist, als ich berühmt war“, so 57-Jährige, die in den 80ern ihren Durchbruch in der beliebten Sitcom „Family Ties“ hatte. „Also habe ich meinen Namen eingegeben (…): Justine Bateman, und dann kam die automatische Vervollständigung, die lautete: ‚Sieht alt aus‘. Und ich war damals erst 42 und dachte nur: ‚Was?“ Ich habe mir die Bilder angesehen, die sie als Beweise vorlegten, und ich konnte nicht sehen, worüber sie sprachen.“ 

Viele andere Frauen hätten solche Aussagen wahrscheinlich direkt zum Schönheits-Doc getrieben. 😪 Doch bei Justine wuchs vielmehr ihre allgemeine Verachtung für die gesellschaftliche Definition moderner Schönheit. 2021 schrieb sie deswegen sogar das Buch „Face: One Square Foot of Skin“. Denn sich von irgendjemandem da draußen das Gefühl geben zu lassen, dass sie nicht schön genug sei (nur weil sie eben älter wird), kommt für sie nicht in Frage! „Ich sage, vergiss dein Gesicht. (…) Beschäftige dich nicht mit der Angst, die dich denken lässt, dass die Tatsache, dass dein Gesicht faltig ist, eine Reihe von Möglichkeiten für dich ausschließen wird.“ Und natürlich sei sich darüber im Klaren, dass man hier und da eventuell etwas machen könnte, doch dann hätte sie eben auch das Gefühl, dass sie die Person, die sie nun ist, verliert. „Ich habe das Gefühl, ich würde nicht nur all meine Autorität, die ich jetzt habe, auslöschen, sondern ich mag auch das Gefühl, dass ich jetzt eine andere Person bin als ich mit 20 war. Ich schaue gerne in den Spiegel und sehe diese Beweise“, erzählte die Schwester von Jason Bateman weiter im Interview.

Justine Bateman: „Ich denke, mein Gesicht repräsentiert, wer ich bin“

Und das ist eine verdammt schöne Einstellung. Obwohl man dazu ja sagen muss, dass Hollywood vielen Frauen ab 40 eben doch die Möglichkeiten nimmt. Plötzlich fallen Angebote weg und Rollen gibt’s nur noch für die Nebenfiguren. Klar, Ausnahmen bestätigen die Regel und trotzdem steht fest, dass der Schönheitsdruck in Hollywood (aber auch abseits der Stars und Sternchen) gerade bei Frauen enorm ist.

Als Justine weiter danach gefragt wurde, ob es ihrer Meinung Schönheit im Alter gebe, sagte sie nur: „Wenn du fragst ‚Gibt es Schönheit beim Älterwerden?‘, fragst du dann nicht eigentlich: ‚Glaubst du, dass es für andere Menschen möglich ist, das Älterwerden schön zu finden?’“ Und danach sagte sie nur (hier zitieren wir im Original): „I just don’t give a s–t!“

„Ich denke, ich sehe toll aus. Ich denke, mein Gesicht repräsentiert, wer ich bin. Ich mag es, und das ist im Grunde das Ende der Geschichte.“ 

AMEN!

Das wird dich auch interessieren

emma-thompson-nacktszene

Emma Thompson über ihre Frontal-Nacktszene mit 62 – und warum dieser Step so viel bedeutet

thumbnailcelinefilter

Realtalk: Curvy-Model Céline Denefleh fordert Kennzeichnung von „Schönheits-Filtern“

jenke-experiment

Das ganze Netz redet über Jenkes Schönheits-Experiment – und ist schockiert über das Ergebnis

instagram-filter-verbot

„Fix Me“, „Bad Botox“, „Plastica“: Instagram verbietet Schönheits-OP-Filter – aber ist das genug?

dove-kampagbe-showus

Wie Dove mit einer einzigartigen Kampagne unrealistischen Schönheitsstandards den Kampf ansagt

Plus-Size-Models lassen sich photoshoppen um wichtige Message zu verbreiten: So unrealistisch sind Schönheitsideale auf Instagram

Dieses Photoshop-Bild zeigt: So unrealistisch sind Schönheitsideale auf Instagram wirklich

Nichts mehr verpassen mit dem Très Click Logo Newsletter.
Die heißesten Mode- und Beauty-Trends, die aktuellsten Promi-Storys und alles, was du deiner BFF erzählen willst, direkt in DEIN Postfach! Melde dich hier an!
X