Shoppst du auch zu viel? So vermeidest du Fehlkäufe und sparst Geld

Ich öffne meine Schranktür und mir fällt alles entgegen. So wie man es aus Filmen kennt. Schlechten Filmen. Mein Schrank – okay – meine Schränke sind voll bis zum Rand und ich habe trotzdem nichts zum Anziehen. Bis jetzt war ich da sehr leidensfähig, doch als ich da knietief in Klamotten stehe und schon wieder zu spät zu Kita und Arbeit loskomme, wird mir klar: Ich will das nicht mehr!

Zugeben, dass du Hilfe brauchst

Alleine ausmisten? Schaffe ich nicht! Und zwar gleich aus mehreren Gründen: Schlaf- und Zeitmangel als selbstständige Mama eines fast Zweijährigen und das generelle Problem, loszulassen und Dinge zu verabschieden. Puh! Marie Who? Klar habe ich schon von Marie Kondo gehört, aber Zeit, ihr Buch zu lesen, habe ich gerade leider nicht. Was nun? Ich springe über meinen Schatten und hole mir Hilfe. Gar nicht so leicht, das zuzugeben für eine Macherin, wie mich. Aber manche Dinge schafft man einfach nicht allein.

„Du hast doch selbst so viel Ahnung von Mode, warum brauchst du Hilfe beim Ausmisten!“, sagen mir alle. Ja, aber das ist hier nicht das Thema! Also ran an die Mail und Your Personal Stylist gerufen. Zack, zwei Wochen später steigen die beiden Girls, die Schränke entrümpeln, stylen und personal shoppen wie sonst fast keine anderen Profis auf diesem Planeten, aus dem Zug und rein in meinen Chaos-Schrank und obwohl ich sehr aufgeregt bin, weiß ich ab dem Moment: Alles wird gut!

Ganze fünf Stunden und 12 Kartons mit Kleidern, Schuhen, Taschen und Accessoires später, bin ich super happy und fühle mich super befreit. Spoiler: Das war allerdings noch nicht der letzte Besuch von Janine Dudenhöffer und Maren Assmus. Aber immer der Reihe nach. Bevor wir uns ans Eingemachte gemacht haben, waren viele große und kleine Schritte nötig.

Janine Dudenhöffer von Your Personal Stylist und ich besprechen vorab, welchen Style ich aktuell gut finde. So wissen wir, mit welchem Teilen, die ich schon habe, wir arbeiten können.

Step-by-Step zum Traumschrank

Nachdem wir einen Termin für mein Schrank-Makeover gefunden haben, fülle ich einen Fragebogen von „Your Personal Stylist“ aus. Darin geht es um meinen persönlichen Stil, ich soll Inspirationsfotos (Scandi-Chic ist gerade mein Ding) mitsenden, mein Wünsche (Einfachheit beim Anziehen) und Probleme (zu viel von allem) angeben, meine Kleidergrößen und mein Budget auflisten. Und ich kann vorab Fragen stellen.

Maren & Janine sichten mein Chaos. Tapfer: Aufgeben kam für die beiden zu keinem Zeitpunkt in Frage.

Meine Fragen – und die Antworten von „Your Personal Stylist“

Alex: Wie sinnvoll findet ihr es, die Garderobe nach Jahreszeiten aufzuteilen?

YPS: Sehr sinnvoll! Raus aus dem Schrank, woanders verstauen … Das schafft 1. Platz für die aktuelle Garderobe und 2. sieht man sich an den Teilen nicht satt, sondern freut sich wieder daran, sobald die neue Jahreszeit anbricht.

Wie seht ihr das: Ist jeder Mensch für eine Capsule Wardrobe, also die Reduktion auf sehr wenige Kleidungsstücke, geeignet? Oder gibt es vielleicht Menschen, die auch einige Showstücke im Schrank brauchen?

Die Garderobe sollte grundsätzlich zum Menschen passen. Eine Capsule Wardrobe ist nicht automatisch eine Garderobe aus Basic-Teilen. Minimalismus bezieht sich hierbei auf die Anzahl, nicht das Design. Der Begriff Capsule Wardrobe besagt nur, dass die Stücke untereinander kombinierbar sein sollten – also ein Teil mehrere Partner haben sollte.

Welche innovativen und überraschenden Stausysteme oder Schranksysteme kennt ihr?

Es gibt natürlich Hersteller, wie Raumplus, die sich auf professionelle Schrankorganisation spezialisiert haben. Aber sieh es mal so rum: Wenn du versuchst, einen großen Stauraum zu finden, hast du zu viel Zeug. Marens Schrank ist einen Meter breit und es passt alles rein, was sie zum täglichen Kombinieren benötigt.

Wie kann ich dem Impuls widerstehen, ständig neue Sachen haben zu wollen?

Wenn du einen Shop gehst, ohne dir zuvor bewusst zu machen, was du brauchst, wirst du immer den Kürzeren ziehen. Darauf ist das ganze System-Shopping ausgelegt. Unsere Tipps: Indem du dir vor Augen führst und bewusst machst, was alles bereits vorhanden ist. Hole die Massen raus und mache sie sichtbar! Erstelle dir deine persönliche Shopping-Liste: Jedes Mal, wenn du etwas aus deiner Garderobe anziehst und einen Partner dazu vermisst – notiere es dir ganz genau: Beispielsweise ‚Ich brauche einen schwarzen, anliegenden Rolli zur roten Culotte, unter dem Blazer, unter der beigefarbenen Bluse.‘ So vermeidest du Impulskäufe. Prüfe deine eigenen Werte: Führe dir vor Augen, was es an Ressourcen benötigt hat, um die Menge an Shirts, Jeans usw. herzustellen.

Wie kann ich mich anders belohnen?

Die Crux bei der Shopping-Belohnung ist: Die Glücksgefühle über das Neu-Erworbene halten nicht lange an. Vielleicht hilft dir dieser Satz und er ploppt auf, wenn du das nächste Mal vor einer Konsumentscheidung stehst. ‚Glück kommt nicht von außen.‘ Die Zeit, die du ins Shoppen investierst, soll deine Zeit bleiben. Du findest mit Sicherheit etwas, das dich tiefer und langfristiger erfüllt. Belohne dich mit bewusster Zeit für dich, mit Nichtstun, mit Atmen, Musik hören, in die Wolken schauen, Austausch mit Freunden. Überleg mal, was du an Kohle sparst!

Frag dich, warum du das Teil unbedingt haben möchtest. Kaufst du es für dich – oder um andere zu beeindrucken? Zu viele Leute geben Geld aus, das sie nicht haben, um Dinge zu kaufen, die sie nicht brauchen, um Leute zu beeindrucken, die sie nicht mögen. Und wenn es Mode sein soll, dann tausche mit deinen Freundinnen und schau dich in Vintage- oder Secondhand-Boutiquen um. #Preloved ist Ressourcen schonender als #FastFashion.

Wie kann ich mit der Angst umgehen, etwas auszusortieren und wegzugeben, das ich irgendwann doch ganz dringend brauchen könnte?

Angst ist immer ein schlechter Begleiter. Magic Point beim Ausmisten ist: Finde heraus, welche Aufgabe das Kleidungsstück für dich hatte. Es kann dir sagen: Du brauchst keine Jeans die dir das Gefühl gibt, dass du schlanker sein musst. Bedanken nicht vergessen! Bedanke dich bei dem Teil und sortiere es aus.

Meine Inspirationsfotos

Meine Ziele

Neue Kombi: Nach fünf Stunden Ausmisten, Anprobieren und Wegsortieren in Kisten bin ich sooo happy und trage mein neues, altes Outfit im Scandi-Look.

Wenn man, wie ich, vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sieht, oder besser gesagt, vor lauter Kleidern das Outfit nicht mehr sieht, muss was passieren. Meine Motivation für das Mammut-Projekt (habe ich schon erwähnt, dass meine Mäntel, Hosen, Blusen, Röcke, Hosen, Kleider & Co. sich über 6 Schränke erstrecken?!): Jeden Morgen wissen, was ich anziehe, ohne im Chaos zu versinken. Sprich, im Schrank nur Lieblinge zu haben, die sich im besten Fall mehrfach und unterschiedlich kombinieren lassen.

Und habe ich das zusammen mit Your Personal Stylist geschafft? Auf jeden Fall! Die Ladys, die übrigens auch Workshops (zum Beispiel:“BUY LESS LOVE MORE – was Mode mit Umweltschutz zu tun hat“) geben und für Swap-Parties als Bridal-Shower und Geburtstage buchbar sind, haben mich in den fünf Stunden, die wir zusammen hatten, super unterstützt. Mit ihrer Hilfe fiel es mir überraschenderweise gar nicht schwer, mich von echt vielen Dingen zu trennen. Die Technik, sich bei dem Kleidungsstück zu bedanken und es dann zu verabschieden, scheint erst mal etwas strange, funktioniert aber super. Mein Highlight ist die Falttechnik (hier gibt es ein Video davon), mit der ich meine Shirts ab jetzt alle in einer Schublade verstaut bekomme und immer direkt sehe, um welches meiner 5.000 weißen Lieblinge es sich handelt.

Coming up

Ende November kommen die Ladys mich noch einmal besuchen und wir probieren mehrere Outfit-Kombis aus. Am Ende einer Session bekommt jeder Kunde übrigens eine Shopping-Liste. Bei mir steht leider nur ein beigfarbener Rolli drauf, den ich unter eines meiner Kleider stylen kann. Aber okay, mein neues Motto ist eh: Weniger ist mehr. Und die Zeit, die ich sonst aufs Shoppen verwendet habe, investiere ich jetzt, um meine Garderobe in Schuss zu halten: Alle edlen Stücke bringe ich in die Reinigung, alle, die ein Loch haben oder Flecken etc., lasse ich bei Fachleuten wie Schneider, Schuster und Co. aufarbeiten. Apropos Aufarbeiten: So eine Schrank-Entrümpelung ist wie eine Therapie: Den Pulli von meinem Ex-Freund habe ich auch endlich gehen lassen. Allerdings, ohne mich zu bedanken ;-).

P.S.: Wenn du jetzt auch zum Kampf gegen das Chaos bereit bist, ran den Speck – oder die fleißigen Helfer. Hier kannst du Your Personal Stylist buchen

Credits: Giphy, Instagram Katherine Ormerod, Instagram Rosie Huntington Whiteley, Instagram Permille Teisbaek

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