Oh! Mein! Gott! Lena Gercke hat also ein Schlaftraining mit ihrer kleinen Zoe gemacht. In ihren Instastories schrieb sie: „Best news ever! Zoe hat heute Nacht durchgeschlafen!“
Ich kann schon förmlich spüren, wie sich bei einigen Leuten die Nackenhaare aufstellen. Und das gar nicht zu unrecht, denn bei Schlaftraining denken viele an „Jedes Kind kann schlafen lernen“. Dieses Buch bringt Eltern die Ferber Schlaftrainingsmethode näher. Wer sie noch nicht kennt, hier die Wiki-Kurzfassung: „Über Medizinerkreise hinaus wurde Ferber nach der Publikation seines Buches Solve Your Child’s Sleep Problems (1985) bekannt. Ferber empfiehlt Eltern darin, Kinder, die ohne aufwändige elterliche Unterstützung nicht einschlafen, graduell daran zu gewöhnen, aus eigener Kraft einzuschlafen (Schlaftraining). Die Ferber-Methode setzt darauf, den Säugling im müden Zustand, aber noch wach ins Bett zu legen und nach einem kurzen Einschlafritual das Zimmer zu verlassen. Bei Bedarf kehrt ein Elternteil ins Zimmer zurück, der Kontrollgang zum schreienden Kind erfolgt nach einem festgelegten Minutenrhythmus. Wenn der Säugling schreit, wird ihm beruhigend zugeredet und ihm eventuell der Rücken gerieben, aber der Säugling wird nicht aus dem Bett genommen oder mit einem Schnuller beruhigt. Im besten Fall nach zwei bis drei Tagen, spätestens nach zwei Wochen soll der Säugling gelernt haben, von selbst einzuschlafen und von selbst in den Schlaf zu finden. Grundlage der Ferber-Methode ist die Annahme, dass Verhalten erlernt wird und an- und abtrainiert werden kann.“
Nach dieser Tabelle wird gehandelt
Nacht Nr. | 1. Kontrolle | 2. Kontrolle | 3. und jede weitere Kontrolle |
---|---|---|---|
1 | nach 3 Min. | nach 5 Min. | nach 10 Min. |
2 | 5 | 10 | 12 |
3 | 10 | 12 | 15 |
4 | 12 | 15 | 17 |
5 | 15 | 17 | 20 |
6 | 17 | 20 | 25 |
7 | 20 | 25 | 30″ |
Gegen das Buch gibt es bereits mehrere Petitionen. Bindungsorientierte Eltern sind sich sicher, dass die Kinder durch das Alleingelassenwerden in starken Stress geraten. Sie glauben auch, dass die Kleinen keineswegs „lernen“, durchzuschlafen. Sie lernen nur, dass niemand kommt und ihnen hilft, wenn sie rufen. Resignation. Schrecklich.
Aber da gibt es riesige Unterschiede. Lena hat nicht geschrieben, nach welcher Methode sie sich gerichtet hat. So wie wir sie kennen, wird sie es sanft gemacht haben. Vielleicht verrät sie schon bald mehr darüber, wie es ablief.
Schlaftraining, ja oder nein?
Bis dahin berichte ich gerne davon, wie es bei uns war. Denn auch ich habe mit Malo ein Schlaftraining gemacht. Oder besser gesagt, MIR von einem Schlafcoach helfen lassen. Ob Malo heute durchschläft und wie es für alle Beteiligten war, erzähle ich hier, denn ich schulde euch ja die ganze Wahrheit. Nach meinem oft gelesenen Aufruf zu mehr Ehrlichkeit unter Mamis zum Thema Babyschlaf, will ich auch weiterhin ehrlich sein.
Eigentlich hatten mein Mann und ich gedacht, dass wir mit Malo Co-Sleeping machen würden, bis er mit 16 seine erste Freundin mit nach Hause bringt. Ha ha! Natürlich nur ein Scherz! Aber, so hätten wir es uns gewünscht und waren zu allem bereit, damit wir alle unsere Ruhe finden nachts.
Aber Malo hatte da schon relativ früh andere Pläne. Man stelle sich einen betrunkenen Octopus vor, der bei uns im Bett nach seinen ungefähr Schlüsseln sucht. Und zwar mit allen acht Armen gleichzeitig. Das Beste: Wenn er uns mit seinen Füßen oder Amen traf, war er es, der uns laut anschrie und sich stark beschwerte. So ging das nicht weiter. Deswegen haben wir Malo mit eineinhalb Jahren in sein eigenes Zimmer gebracht. Wo er sehr gerne in seinem Montessori-artigen Haus-Tipi-Zelt-Boden-Bett schlief.
Dabei rief er uns noch ein bis zweimal die Nacht. Manchmal auch gar nicht. Völlig okay für uns. Da ich mich mittlerweile längst eingelesen hatte, und wusste, dass wir Erwachsenen ja auch mehrmals die Nacht wach werden. Nur Kindern fehlt oft die Möglichkeit, sich selbst zu beruhigen. Dafür brauchen sie unsere Hilfe. Für uns total verständlich und easy. Allerdings stießen wir mit ungefähr zweieinhalb Jahren an unsere Grenzen, als sich das Einschlafen abends irgendwann auf 1,5 Stunden ausgedehnt hatte. Jeden Abend schlief ich mit Malo und im Bett ein vor Erschöpfung. Ich denke sogar oft vor ihm. Und habe immer mehr gemerkt, so kann das nicht weitergehen. Ich konnte gar nicht mehr mit Freundinnen telefonieren oder mit meinem Mann auf der Couch sitzen oder gerade in Corona-Zeiten noch abends etwas arbeiten. Das mussten wir ändern.