Lena Meyer-Landrut posiert im Bikini und hat die wohl wichtigste Botschaft

Es sind genau diese „Eye Opening“-Momente, mit denen wir schon öfter in Berührung gekommen sind. Und die wir dennoch gar nicht oft genug erleben können. Denn dahinter stecken Worte, die uns im Innersten treffen. Die unseren Rücken sofort etwas gerader und unsere Haltung etwas stolzer werden lassen. Weil wir uns abgeholt und gestärkt fühlen, von der Aussage, die Lena Meyer-Landrut da als Bildunterschrift unter ihr letztes Bikini-Foto gesetzt hat.

„Welche Botschaft möchte ich senden?“

Es ist eines dieser Bilder, das nicht jede Frau von sich posten würde. Und das gerne mal mit Argwohn betrachtet wird. Weil zu nackt, zu offen, zu sexy. Aber warum eigentlich? Warum ist es die Schuld der abgebildeten Person, dass der weibliche Körper aus dem Kontext gerissen und grundlos sexualisiert wird? Warum müssen wir uns stets Gedanken machen und vielleicht sogar zurückhalten, nur um „ja nicht in die falsche Schublade“ zu geraten?

Genau darüber macht sich auch Lena so ihre Gedanken. Immer wieder, bei jedem neuen Bild, das sie mit ihren Followern teilt – und das „zu freizügig“ sein könnte.

Um ihren Gefühlen Ausdruck zu verleihen, zitiert sie jetzt Emily Ratajkowskis offen Brief, den das Model selbst vor einigen Monaten für den feministischen Newsletter „Lenny Letters“ verfasst hatte.

„Ich schaue auf mein Spiegelbild und meine eigenen Augen treffen sich. Ich höre die Stimmen, die mich leise daran erinnern, bloß keine falsche Botschaft zu senden. Aber was soll das denn genau für eine Botschaft sein?“

Die Botschaft, dass Frauen sich nicht sexy zeigen dürfen, wenn sie weiterhin ernst genommen werden wollen?! Lena will genau diese Kategorisierung von Frauenkörpern nicht einfach so hinnehmen. Oder unkommentiert stehen lassen. Weil in unserer Gesellschaft so langsam klar werden muss: Eine Frau, die sich sexy zeigt, die sexuell aktiv und offen ist, ist weder trashig noch billig. Und schon gar nicht das Objekt für andere …

Sexuell oder sexualisiert? Das ist hier die Frage…

„Die Implikation ist immer sofort, dass sexuell zu sein gleich trashig ist. Weil sich sexy zu verhalten automatisch damit gleichgesetzt wird, das Verlangen der Männer befriedigen zu wollen. Für mich dagegen ist „sexy“ eine Art von Schönheit, eine Art der Selbstdarstellung, eine, die gefeiert werden sollte und die wunderbar weiblich ist. Warum muss immer sofort die Schlussfolgerung gezogen werden, dass Sex etwas ist, das Männer von Frauen nehmen dürfen, das Frauen aber im Gegenzug aufgeben müssen?“

Es sollte nicht normal sein, Frauen abstempeln zu dürfen, wenn sie sich sexy zeigen oder sexuell aktiv sind. Vor allem nicht, während das Ansehen der Männer für die selben Handlungen andersherum eher noch gesteigert wird. Es sollte sich stattdessen doch einfach jeder zeigen dürfen, wie er mag. Ganz ohne die Angst im Nacken, augenblicklich sexualisiert zu werden… 

Emily und Lena sind nur zwei von vielen Frauen, die sich sexy zeigen, weil sie es wollen

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Und genau für diesen Wandel unserer Wahrnehmung braucht es Vorbilder. Vorbilder wie Emily Ratajkowski und Lena Meyer-Landrut. Die das Bild einer Frau in Unterwäsche oder Bikini langsam normal werden lassen. Und somit auch Schritt für Schritt das darauf lastende Stigma nehmen.

Sexuelle Frauen akzeptieren – nicht abstempeln

Lena führt weiter aus:

„Die meisten jugendlichen Frauen werden durch Pornos oder gephotoshoppte Prominente mit „sexy“ Frauen bekannt gemacht. Ist das das einzige Beispiel einer sexuellen Frau, das wir den jungen Mädchen unserer Kultur mitgeben möchten? Wo können sie wirklich zu Frauen aufschauen, die Empowerment in der freien Entscheidung finden, wann, ob und wie sie sexuell sind und sich sexy fühlen? Auch wenn es bis heute erniedrigend ist, durch den Blick der Gesellschaft immer wieder sexualisiert zu werden, muss es einen Ort geben, an dem Frauen sexuell sein können, wie sie wollen – falls sie es wollen.“

Sind gepostete Bikini-Bilder auf Instagram damit also schon Teil einer kleinen Revolution? Vielleicht. Ganz sicher sind sie aber Teil eines Normalisierungsprozesses. Denn jedes einzelne Bild steht auch dafür, sich nicht in der Auslebung der eigenen Persönlichkeit einschränken zu lassen. Nicht von äußeren Umständen bestimmen zu lassen, welche Inhalte angemessen sind – und welche nicht.

Dabei geht es natürlich nicht darum, sich als Frau sofort oder unbedingt oder jemals in leichter Bekleidung posten zu müssen. Sondern vielmehr um die Frage, welche Werte wir in Zukunft unterstützen und verfolgen möchten. Posten wir die Bilder nicht, weil es einfach nicht unserer Art oder unserer Vorstellung entspricht? Oder posten wir sie tatsächlich nur deshalb nicht, weil wir Angst vor den Reaktionen und der möglichen Stigmatisierung haben…?

Diese Unterscheidung sollten wir im Hinterkopf behalten, wenn uns das nächste Mal das Bild einer halbnackten Frau in unserer Timeline begegnet. Lasst uns füreinander einstehen und jede Form von Sexy feiern. Ohne dass wir dabei Männern gefallen müssen oder wollen. Damit ein freizügiger Körper vielleicht irgendwann wirklich „nur noch“ als die freie Entfaltung einer sexuellen Frau angesehen wird. Und nicht mehr als die Darstellung eines sexualisierten Objekts.

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