Wie ein Heroin-Junkie, der auf Entzug ist … Diesen Vergleich stellen Psychologen an, wenn es darum geht, annähernd in Worte zu fassen, welche Qualen jemand erleidet, der von seiner Liebe verlassen wird.
Der womöglich nach Jahren vor vollendete Tatsachen gestellt wird, der mit einer Trennung konfrontiert wird, die er vielleicht nicht einmal vorhergesehen hat. Und dann sind sie da, dröhnen laut und unerbittlich in unseren Köpfen … die Selbstzweifel. Toxisch gepaart mit dem Gefühl des Kontrollverlusts und der körperlich spürbaren Sehnsucht nach genau dem Menschen, der einen am schlimmsten verletzt hat.
Wer das einmal durchlebt hat, der weiß: Ein Beziehungsende ist ein kleiner Tod. Das, was nur zwischen diesen beiden Menschen war – harmonisch oder kompliziert – wird nicht mehr so sein. Niemals wieder. Das „Du“, das er für uns war, gibt es nicht mehr. All die kleinen Gesten, die Rituale und Eigenheiten der Beziehung liegen brach, werden nicht mehr ausgelebt. Oder sie werden es … in veränderter Form … mit einem anderen Menschen!
Aber wäre das Ganze leichter zu ertragen, wenn der immer noch so sehr Geliebte gar nicht mehr existieren würde? Wenn er stattdessen tot wäre? Eine rein hypothetische Frage, natürlich. Aber auch eine, die man zulassen sollte zu stellen. Weil allein das Gedankenspiel dabei helfen kann, besser zu verstehen: Verlassen zu werden bedeutet, unfreiwillig die Liebe zu Grabe zu tragen. Und gleichzeitig mit dem Auslöser dieser Tragödie, dem Ex-Partner, auf irgendeine Art immer noch konfrontiert zu sein. Das ist so paradox, wie es weh tut.
Protokoll einer Verlassenen
„Wenn er sterben würde, wäre es für mich leichter, als wenn er mich verlässt“