Steckt hinter TikToks „Lucky Girl Syndrome“ mehr toxische Positivität, als man denkt?

Habt ihr auch diese eine Freundin, die ständig Glück hat? Sie trifft immer die hottesten Männer, hat den coolsten Job, sieht auf allen Mädels-Fotos gorgeous aus und findet immer die schönsten Pieces bei Zara und Co.! Und man selbst fragt sich währenddessen nur: „Wie macht sie das??“. Tja, jetzt hat TikTok wohl endlich das Geheimnis gelüftet. Sie lebt das „Lucky Girl Syndrome“.🍀

Bei dem Hype, der auf TikTok gerade in aller Munde ist, handelt es sich um eine neue Manifestationstechnik, die uns glücklicher machen soll.Hört zu, was ich jetzt sage, denn das wird euer verdammtes Leben verändern. […] Ich halte mich wirklich für einen der glücklichsten Menschen, den ich kenne“, sagt die TikTokerin Laura Galebe. Mit ihrem Tool will sie ihre User:innen davon überzeugen, mehr positive Energie ins Leben zu rufen. Und das soll ganz einfach gehen: Ihr sagt euch dafür jeden Tag, dass sich alles zum Guten wenden wird, das Universum auf eurer Seite ist und sprecht laut Dinge aus, die ihr euch wünscht und die passieren sollen – und so zieht ihr das Glück im Leben an. Das „Lucky Girl Syndrome“ basiert auf dem Gesetz der Anziehung, also durch bewusstes positives Denken wendet man automatisch Dinge ins Positive um.

Natürlich ist TikTok völlig obsessed mit dem Trend. Alleine der Hashtag #luckygirlsyndrome hat schon 129 Millionen Aufrufe (Stand: 18.01.2023) und zeigt Girls, die den Trend austesten. Ihr glaubt uns noch nicht? Na, dann schaut euch mal dieses Video von Megan Guilbeax und ihrer BF an. Die beiden Mädels probierten den „Lucky Girl Syndrome“-Trend mal für sich im Casino aus und schafften es, einige Minuten später beim Spielautomat den Jackpot zu gewinnen. Zufall? We doubt it!🤪

@meganguilbeax

i wish i was making this up #luckygirlsyndrome

♬ original sound – megan guilbeax

Kritik an „Lucky Girl Syndrome“:  Gilt der Trend als toxische Positivität?

Doch bei all diesen schönen Geschichten, müssen wir hier trotzdem noch einige Sachen klarstellen. Denn klar, der Trend hilft uns dabei, mehr Optimismus und positives Denken in unser Leben zu bringen, was unser Selbstwertgefühl und unsere mentale Gesundheit verbessern kann. Dabei dürfen wir aber nicht vergessen, dass man Glück nicht nur durch reines Manifestieren anzieht, sondern dass das Ganze natürlich auch von systematischen Vorurteilen und Privilegien beeinflusst ist.☝️Kein positives Denken kann jemandem helfen, sich aus der Armut herauszukämpfen oder Krebs zu besiegen. Und wenn man ganz genau durch TikTok scrollt, sind die meisten Mädels, die den Hype um das „Lucky Girl Syndrome“ feiern, weiß, dünn und konventionell attraktiv. Außerdem fällt der Begriff „Toxische Positivität“ immer wieder auf. Viele User:innen behaupten, dass der Trend dazu diene, dass negative Gefühle einfach nur beiseitegeschoben werden, um stattdessen alles zwangsläufig optimistisch zu sehen.

Aber: Das Leben ist nun mal kein Ponyhof. Versteht uns nicht falsch. Good Vibes sind super wichtig. Das heißt aber nicht, dass wir ständig Wut und Traurigkeit verdrängen sollten! Also denkt daran: Der „Lucky Girl Syndrome“-Trend soll euch klarmachen, die (kleinen) positiven Dinge wertzuschätzen, und euch daran erinnern, dass man sich mehr auf sein Glück als Pech konzentrieren sollte.❤️🍀

Credits: TikTok

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