trèsCLICK-Mom-Kolumne: Samantha Justus schreibt, was andere Mütter denken

Ab jetzt schreibt BiP-Star und Autorin Samantha Justus regelmäßig für trèsCLICK Moms über alles, was Mütter bewegt: Von der (Alb)-Traumgeburt, Mama-Sex und Mummy-Überraschungen. Diesmal geht es ums Mom-Shaming und wir können Spoilern: Shame on alle, die es uns Müttern oft so unnötig schwer machen.

„Wer so viel Zeit in sich und sein Aussehen investiert, KANN keine gute Mutter sein!“ – mein absoluter, bis heute nicht getoppter Lieblings-Hate- Kommentar aus 2019.

Bevor ich Mama wurde, war mir der Begriff „Mom-Shaming“ völlig fremd. Für mich ist das Bild einer Mutter nämlich immer so gewesen wie meine eigene: Verständnisvoll, respektvoll und gerecht – gegenüber ihren Kindern so wie allen anderen Menschen dieser Welt.

Nun ja, kaum präsentierte ich meine Mini-Baby-Kugel voller Stolz auf Social Media, geht der Wahnsinn los: „Du WIRST Mutter, wie kannst du dich im BIKINI präsentieren?“ hieß es vor zwei Jahren. „Du BIST Mutter, wie kannst du dich im BIKINI präsentieren?!“ lautet es heute.

Ja, ich trage immer noch Bikini

Lesen wir diesen Kommentar noch mal. Ja, ich bin Mutter. Und ja, verdammt, ich trage einen Bikini. Und mache davon ein Foto. Und teile diese auch noch auf Instagram mit Tausenden von Menschen. Ich sage nicht, dass jeder jetzt aufstehen und applaudieren muss, aber ich bitte zu überlegen, wie dämlich es ist, einen solchen Kommentar zu verfassen. Wem es nicht gefällt, der muss es nicht liken, wem ich nicht gefalle, der kann mir entfolgen. Aber diese Kommentare, was einer Frau, nein, sorry, einer MUTTER (Frau-sein ist nämlich ab dann verboten!) einfallen würde, sich halbnackt im Netz zu präsentieren, finde ich peinlicher als die „BAD MOM“ an sich.

» Du BIST Mutter, wie kannst du dich im BIKINI präsentieren?! «

Ein weiterer Klassiker aus dem Repertoire ist: „Was soll dein Kind später von dir denken?!“ – ganz ehrlich? Ich liebe mein Kind über alles, so wie jede andere Mutter auf dem Planeten auch. Aber ich lebe auch in einem Zeitalter, wo ich als Single die Versorgerin, Beschützerin und Erzieherin gleichzeitig sein muss. Und da werde ich mich sicherlich nicht von meinem zweijährigen Sohn in 12 Jahren für ein Pool-Picture von 2019 rechtfertigen müssen. So viel Vertrauen in die geistige Entwicklung und meine Erziehung habe ich dann doch.

Der kleine Bösewicht namens Standard

Dieses Mama-Bullying passiert aber nicht nur auf Social Media, aus dem Freundeskreis höre ich auch immer wieder Stories, wie Mütter andere Mütter für deren Erziehungs-Stil niedermachen: Hier wurde zu kurz gestillt, dort wird zu lange gestillt, jene ernährt sich wie ein Amerikaner aus ner McDonalds Werbung – und all das wird später die Konsequenz tragen, dass die Kinder in der Schule niemals Freunde finden und als Junkies enden werden. Ist klar.

Ich habe diesen neu-modernen Begriff mal in die Google-Maschine geschmissen und folgende Definition gefunden: „Mom-Shaming ist grundsätzlich, wenn eine Mutter für ihre elterlichen Entscheidungen kritisiert wird, weil sie sich von den Entscheidungen unterscheiden, die der „Standard“ treffen würde. Das kann sowohl privat, als auch in der Öffentlichkeit geschehen.“

AHA! Der kleine Bösewicht namens STANDARD mal wieder!

» Was soll dein Kind später von dir denken?! «

Versteht mich nicht falsch, ich bin ein Fan von Regeln und gewissen Grundgesetzen, die in unserer Gesellschaft gelten. Doch leider kapieren viele nicht, dass nicht alles was die People um einen herum machen, auch zu 100% das Richtige ist. Gerade in punkto Erziehung und Umgang mit Kindern ist es doch herrlich mitanzusehen, wie verschieden wir Mamas da ticken.

Wir sitzen alle im gleichen Boot

Und jetzt müssen alle Helikopter-Mums ganz stark sein, denn: KEINE MUTTER IST PERFEKT. Wir alle entwickeln uns auch in dem Job „Mama sein“ weiter wie in allem anderen auch. Von Babytrage bis zum Laufschuh – es wird immer Meinungsverschiedenheiten untern uns Müttern geben. Einen hilfreichen Tipp oder eine Empfehlung nehmen wir alle gerne an, aber wer beleidigt, hetzt und respektlos ist, beweist nur, dass sie ein ganz miserables Vorbild ist.

Ich verstehe total, dass wir Mamas auch mal Dampf abladen müssen, nachdem uns die Kids gerne ml den letzten Nerv geraubt haben, aber dann machen wir es doch lieber bei einem (oder drei) Gläschen Wein mit unserer BFF, statt den Frust auf andere abzuwälzen. Denn im Endeffekt sitzen wir alle doch im gleichen wunderbar verrückten Boot des MOM-LIFE.

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