Dieser Mann verfolgt ein junges Mädchen durch die Stadt – aus einem guten Grund

Wir alle kennen dieses Gefühl: Es ist spätabends, vielleicht schon mitten in der Nacht. Die Straßen sind dunkel und kaum erleuchtet. Wir sind auf dem Weg nach Hause, alleine. Schon das reicht meist aus, um bei uns ein ungutes Grummeln in der Magengegend auszulösen. So richtig gruselig wird es aber dann, wenn wir tatsächlich das Gefühl bekommen, jemand könnte uns verfolgen. Wenn das Schritttempo des Anderen auf einmal unserem angepasst wird, er uns nicht überholt, sondern über mehrere Straßen hinweg konstant hinter uns bleibt. 

Hat der Mensch einfach nur denselben Weg wie wir? Sollten wir schneller laufen? Die Straßenseite wechseln? Hilfe holen? Fragen, die sich wirklich niemand nachts stellen sollte.

Ein Mädchen aus Belfast wird aber genau das jetzt wohl gemacht haben. Ein Mann folgte ihr eine ganze Weile lang durch die dunkle Nacht… mit guten Absichten allerdings. Denn die Geschichte, die er jetzt auf der Plattform Reddit mit uns teilt, macht deutlich, dass es durchaus Verfolger gibt, die uns nichts Böses wollen. Auch wenn es auf den ersten Blick zunächst anders aussehen mag… 

Der Verfolger erzählt seine Geschichte auf Reddit

Ausführlich berichtet er – adressiert an das Mädchen – zunächst, wie genau er sie verfolgte. So weit, so creepy!

„Wir gingen in entgegengesetzte Richtungen in der Nähe der neuen Studentenunterkunft. Du warfst mir einen kurzen Blick zu und gingst weiter. Ein paar Sekunden später drehte ich mich um und begann dir zu folgen. Ich erinnere mich noch genau an den Moment, in dem du mich bemerkt hast. Dein Tempo veränderte sich, deine Schultern spannten sich an und deine Hand wanderte zu deinem Handy. Das hat mich aber nicht gestoppt. Du bist weitergelaufen, ich habe meine Entfernung beibehalten (ungefähr 50 Meter hinter dir) und so getan, als würde ich telefonieren.“

Und jetzt zurecht alle so: WHAT?! Wo bitte soll dieser Kerl gute Absichten gehabt haben? Ganz klar, die Frage stellte sich uns zunächst auch. Denn ganz ehrlich… wenn jemand so hinter uns läuft, würden auch bei uns sofort alle Alarmglocken losgehen. Doch die Geschichte des Mannes ist hier noch nicht zu Ende erzählt. Sein Verhalten hat stattdessen einen Grund – einen ziemlich löblichen sogar…

„Was du wahrscheinlich nie bemerkt hast, waren die beiden Typen auf der anderen Straßenseite. Die beide auf dich gezeigt und dich schon verfolgt hatten, bevor wir zum ersten Mal aneinander vorbeiliefen. Du hast nicht bemerkt, wie sie dich anschauten und dass sie wie auf Drogen wirkten, oder angetrunken, oder vielleicht beides. Du hast auch nicht bemerkt, dass sie an deinem Auto vorbeigefahren sind und am Ende der Sackgasse ausharrten und erst dich ins Visier nahmen und dann mich. Auch von den anschließenden 10 Minuten weißt du nichts, die ich in meinem Wagen darauf wartete, dass die Polizei eintrifft, die ich gerufen hatte, als ich dich verfolgte.“

Ok. Wir müssen dann mal eben kurz nach Luft schnappen. Sieht fast so aus als wäre der Verfolger hier tatsächlich ein Beschützer vor den eigentlichen Verfolgern gewesen. 😱 Aber rechtfertigt das jetzt sein Verhalten? Hat er nicht trotzdem dafür gesorgt, dass das Mädchen außer sich war vor Angst? Und sie im Unklaren darüber gelassen hatte, was seine Absichten waren? Auch viele der 980 Kommentatoren bleiben skeptisch. Ist er damit nicht genau so schlimm wie die anderen Kerle?

Eine richtige oder falsche Antwort gibt es nicht

Zu seiner Verteidigung fügt er hinzu:

„Es tut mir wirklich schrecklich leid, dass ich dir Angst gemacht habe. Aber um ganz ehrlich zu sein, ich hatte selber große Angst. Ich bin auf keinen Fall ein Held, mein Instinkt sagte mir die ganze Zeit, ich solle einfach abhauen. Doch du hättest meine Frau sein können (sie parkt ihr Auto in derselben Straße) oder meine Tochter. Und ich hätte es mir selbst nie verziehen, wenn dir in dieser Nacht etwas zugestoßen wäre und ich nichts unternommen hätte, um das zu verhindern.“

Seine Absichten waren also nur die besten – und wir sind furchtbar erleichtert über die positive Wendung, die diese Geschichte genommen hat! Doch nicht immer ist ein solches Happy End der Fall. Meistens ist die Angst der Frauen durchaus berechtigt. Kein Wunder also, dass die Kommentare neben viel Zuspruch auch zahlreiche kritische Fragen stellen. Ist das wirklich der richtige Weg, um Frauen zu beschützen? Indem die Angst verlagert wird? Sollte nicht vielmehr dafür gesorgt werden, dass es erst gar nicht zu solchen Angst- und Bedrängungssituationen kommt?

Mit seiner Geschichte sorgt der Erzähler für Aufmerksamkeit

Auch er selbst stellt sich im Nachhinein diese Fragen:

„War meine Entscheidung die beste? Vermutlich nicht. Aber es ist das, was ich tun konnte und es wurde niemand verletzt (mal abgesehen, dass wir Angst hatten ). Jetzt, da die Situation vorbei ist und ich sie reflektieren kann (zusammen mit einigen Kommentatoren hier), würde ich, wenn sich so etwas wiederholt, vermutlich versuchen, die Person anzusprechen, mich zu erklären oder sogar gleich die Polizei zu rufen.“

Egal, wie man sich also entscheidet, es ist vor allem wichtig, den Mut zu haben, präsent zu sein. Und zu helfen, wenn Hilfe notwendig ist. Vielleicht trägt diese Geschichte also dazu bei, dass wir wieder bewusster auf unsere Mitmenschen achten und uns dazu erziehen, weniger Verfolger und mehr Beschützer zu sein. Damit hätte sie dann auf jeden Fall schon einiges bewirkt.

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