Was wurde aus meiner 30-Tages-Challenge? Mein Fazit…
Ich will nicht lügen. Die ersten zwei Wochen war es wirklich eine Herausforderung, am Ball zu bleiben. Wenn es noch keine Gewohnheit ist, fühlen sich Achtsamkeitsübungen anfangs eben auch nicht anders an als zum Sport gehen, das Geschirr abwaschen oder einkaufen gehen. Man fühlt sich gut, wenn es erledigt ist, hegt aber nicht unbedingt Vorfreude darauf. Als diese Hürde aber dann genommen war und sich langsam doch eine Regelmäßigkeit einschlich, fing ein ziemlich spannender Prozess in mir an. Nicht nur, dass ich mich dann zunehmend darauf freute, das nächste Mal zu meditieren, weil ich danach so schön „bei mir“ war, sondern auch, dass es mich emotional manchmal sehr mitriss. Manchmal spürte ich ein so starkes Gefühl von Dankbarkeit und ein so starkes Wohlgefühl, dass mir die Tränen kamen.
Meine Challenge ist jetzt schon einige Wochen her – und ich meditiere noch immer. Nicht mehr jeden Tag, aber regelmäßig, manchmal auch mehrmals täglich. Die allerschönste Veränderung, die ich in meinem Alltag feststellen kann, ist, dass ich jetzt in mir einen Ort der Ruhe gefunden habe, an den ich immer zurückkehren kann. Ganz egal, wie die Umstände und die äußeren Faktoren gerade sind. Ganz egal, was um mich herum passiert.
Kürzlich am Flughafen gab es eine Situation, bei der mir genau das wie Schuppen von den Augen fiel: 30 Minuten vor Boarding kam ich am Airport an und stellte fest, dass die Schlange beim Security-Check so unerwartet lang war, dass ich möglicherweise meinen Flug hätte verpassen können. Noch vor einiger Zeit hätte mich das innerlich so beunruhigt und panisch gemacht, dass ich in Schweiß ausgebrochen wäre und der Rest des Tages auf gut Deutsch für den Arsch gewesen wäre. Stattdessen schaute ich mir das Ganze an, atmete einmal tief durch, und tat einfach gar nichts. Ich blieb völlig ruhig, in dem Wissen, dass ich jetzt gerade eh nichts tun könnte. Meinen Flug habe ich übrigens bekommen.
Es mag banal klingen, aber die Fähigkeit, in sich ruhig zu bleiben, wenn im Außen das Chaos ausbricht, ist ein unheimlich starkes Gefühl. Deshalb los, gib dir einen Ruck. Setz dich hin, schließe die Augen, und sei einfach da. In ein paar Wochen wirst du so froh sein, dass du’s getan hast.