Immer mehr Erotikmodels helfen mit Nacktbildern gegen die Waldbrände in Australien

Spenden sind Spenden, richtig? Vor allem dann, wenn sie dort ankommen, wo sie wirklich benötigt werden. Und in Australien werden sie gerade wirklich benötigt. Weil dort die Wälder in Brand stehen, lichterloh – und das seit September.

Über 6 Millionen Hektar Fläche sind bereits zerstört, mindestens 500 Millionen Tiere wurden getötet, darunter ein Drittel der australischen Koala-Population. Außerdem sind tausende Menschen auf der Flucht, weil ihre Häuser zerstört und ihre Heimat unbewohnbar gemacht wurde. Was aktuell folgt ist die größte Evakuierung in New South Wales, die das Land jemals gewährleisten musste. (mehr dazu hier)

Es sind Zahlen, die einen erschaudern lassen. Die ohnmächtig machen und den Hals zuschnüren. Es ist eine Naturkatastrophe mit unermesslichem Ausmaß. Für Menschen, Tiere, die Umwelt und zahlreiche Ökosysteme. Eine, für die der menschengemachte Klimawandel mitverantwortlich gemacht werden kann. Und die noch längst nicht überstanden ist.

Was die Feuerwehrleute, Helfenden, Betroffenen und Tierschützer gerade also am dringendsten brauchen – sind finanzielle Hilfsmittel. Jede Menge davon.

Am wünschenswertesten (und menschlichsten!!) wäre es natürlich, wenn jede Spende ohne Gegenleistung getätigt wird. Von all denjenigen, die die finanziellen Möglichkeiten dazu haben. Für Menschen aus dem europäischen Ausland bietet sich dafür beispielsweise der internationale Spendenfond von Komikerin Celeste Barber an. Denn dort können auch die unterschiedlichsten Währungen ohne Probleme angenommen werden. Verteilt wird das Geld anschließend an verschiedene Organisationen, die Barber transparent mit den Spendern teilen möchte.

Der Zweck heiligt auch kontroverse Mittel

Denn scheinbar kommen andere auch auf ausgefallenere Ideen. Wie das Nackt-Model Kaylen Ward (20) zum Beispiel. Sie lebt in Los Angeles und beklagt die geringere Aufmerksamkeit, die die verheerenden Brände in den Medien erhalten. Ihre Konsequenz: Auf Twitter bietet sie Nacktbilder an – gegen Spenden. 

„Ich sende jedem, der mindestens 10 Dollar für die Waldbrände in Australien spendet, Nacktbilder. Jede Spende über 10 Dollar = ein Nacktbild von mir per DM. Natürlich benötige ich eine Bestätigung für jede getätigte Spende“, schreibt sie dazu auf ihrem Kanal.

Jeder, der ihr also die Bestätigung einer getätigten Spende sendet, bekommt ein Bild in eindeutiger Pose zugeschickt. Womit wir wieder bei der Ausgangsfrage wären: Spende ist Spende, oder etwa nicht?! Denn tatsächlich schafft sie es mit diesem Lockmittel innerhalb von wenigen Tagen über 700.000 Euro im Kampf gegen die Waldbrände einzunehmen. Bereits nach kürzester Zeit finden sich mehrere zehntausend Nachrichten mit Spendenbescheiden in ihrem Postfach wieder.

Die Idee funktioniert – und findet Nachahmerinnen

Offenbar ist ein entblößter Körper für viele der nötige Anreiz, um (endlich) etwas Gutes zu tun. Das sieht inzwischen nicht mehr nur Kaylen Ward so. Ihre Idee findet Anklang … und wird fast schon zum Trend unter Erotikmodels. Auch Emmy Corinne und Jenna Lee bieten so inzwischen ihren Körper gegen Spendenbelege an. Normalerweise verdienen die Frauen ihr Geld über die Erotik-Bezahlplattform „OnlyFans“ – doch jetzt haben sie mit ihren Bildern größeres vor. Für sie ist es der naheliegendste Weg, um einen effektiven Beitrag zu leisten. Gegenüber Vice erklärt Emmy Corinne:

„Die Aktion [von Kaylen] hat mich absolut begeistert. Ich wollte ebenfalls sofort etwas unternehmen, um auf die katastrophale Situation in Australien aufmerksam zu machen. Auch, weil dies eine neue Möglichkeit für Frauen darstellt, etwas zu verändern.“

Sie soll damit recht behalten: Die beiden Frauen konnten mit ihrer Gegenleistung ebenfalls große Erfolge erzielen. Zwischen 10.000 und 30.000 Euro nehmen sie jeweils an Spenden ein.

Sex sells, auch für die gute Sache

Gegenwind erhalten die Nacktmodels trotzdem. Viele werfen ihnen in den Kommentaren vor, die furchtbaren Ereignisse zu missbrauchen, um ihre eigene Berühmtheit zu steigern. Immerhin sind sie dank dieser Aktion tatsächlich in aller Munde. Und fest steht ja wohl: Bei einer solchen Katastrophe sollte eine Hilfeleistung auch ohne Gegenwert möglich sein. Für diejenigen jedenfalls, die es sich irgendwie leisten kann.

Für einige andere kann die Aussicht auf ein Nacktfoto aber offenbar wahre Wunder bewirken. Und wenn Kaylen Ward, Emmy Corinne, Jenna Lee und viele andere es damit schafft, weitere Menschen zum Spenden zu bewegen, dann haben sie doch tatsächlich das wichtigste erreicht. Nämlich eine Unterstützung für die betroffenen Tiere und Menschen vor Ort. Unabhängig davon, auf welchem (kontroversen) Wege die Hilfe zustande gekommen ist. Das dürfte für die Begünstigten wohl sowieso unerheblich sein …

Das wird dich auch interessieren

eco-not-ego-klimapaket

Der Bundesrat stoppt Teile des Klimapakets und das Netz geht (wortwörtlich) auf die Barrikaden

solarinseln-erneuerbare-energie

Wie schwimmende Inseln zur Lösung der Klimakrise beitragen können

klimanotfall-wissenschaft-dringlich

11.000 Wissenschaftler warnen vor der Klimakrise: „Uns droht unermessliches Leid“

reise-eco-challenge-thumb

Ich habe auf meine Traumreise verzichtet, weil sie für die Umwelt eine Katastrophe ist

ecosia-suchmaschine-baume

Warum du mit deinen alltäglichen Suchanfragen tatsächlich Bäume pflanzen kannst

palmol-eco-challenge

Ich habe versucht, komplett auf Palmöl zu verzichten – und war beinahe chancenlos

X