Wirklich jedes Mal, wenn ich momentan Netflix öffne, mir ’ne Serie anmache oder einen Film gucke, überkommt mich irgendwann diese innerliche Panik. Als wäre da so ein kleines Männchen, das plötzlich in meinem Kopf erwacht, aufspringt und laut schreit: Stoooopppppp! Warum umarmen und küssen die sich gerade und tauschen so super offensichtlich ihren Speichel aus? Und ahhh, die gehen jetzt doch nicht echt auf ein Konzert, wo sich tausende schwitzige Körper aneinanderreiben, oder? Okay, tun sie doch?! Oh Gott. Das geht dann so lange, bis sich kurz mal eine andere Stimme in meinem Kopf einschaltet und sagt: Chill‘ mal, Miri. Das ist nicht die Realität.
Tja, nur ist das dem Männchen in meinem Kopf egal. Denn unsere neue Realität sieht seit ein paar Monaten nun mal so aus, dass wir ohne Mundschutz nicht mehr das Haus verlassen. Dass wir mindestens 1,5 Meter Sicherheitsabstand zueinander halten. Dass wir Kontakte runterschrauben, so gut es eben geht. Konzerte? Clubs? Große Menschenmengen? Undenkbar. Und wenn man sich die aktuellen Corona-Zahlen und -Verläufe so anschaut, sieht es nicht danach aus, als würde sich diese Situation so schnell ändern. Hamburg beispielsweise wurde gerade erst, wie viele andere Orte, zum Risikogebiet erklärt. Ab 23 ist hier Sperrstunde angesagt.
Wenn plötzlich „Netflix and PANIC“ eine Sache ist…
Und dieses Wissen und die damit einhergehende Vorsicht begleitet uns. Mich offenbar sogar so sehr, dass ich nicht mehr entspannt Netflix gucken kann, ohne direkt Panikanfälle zu bekommen, wenn sich Menschen zu nahe kommen. 😅