Alle Bars, Clubs, Restaurants und überhaupt alles, was du in 8 Tagen New York erleben kannst

#EmpireStateOfMind: Wie man eine Woche durchfeiert und warum New York die tollste Stadt der Welt ist!

Von Deborah Landshut

Ok, Freunde: In meinen letzten Kolumnen habe ich euch hier nicht nur schon vom aufregenden New Yorker Nachtleben erzählt und ebenfalls, warum ich New York so liebe, in meiner letzten Kolumne ging es sogar um den New-York-Hamburg-Vergleich und welche Dinge an Hamburg so viel schöner sind. Nach meiner letzten Woche will ich fast alles wieder über Board werfen. Nein, nicht ganz – Hamburg hat seine ganz tollen Seiten und bleibt immer meine Heimat, aber mir ist wieder einmal bewusst geworden, wie sehr und vor allem warum ich New York so liebe! An dieser Stelle entschuldige ich mich schon jetzt für den langen Text. Aber es ist ja auch viel passiert.

Tag 1: Der perfekte Start in den Tag? Champagner Brunch!

Meine Freundin Valentina aus Hamburg hat mich hier besucht. Es war ihr erstes Mal in New York und ich wollte (und habe!) ihr natürlich das ultimative Programm bieten und sie NYC durch meine Augen und mein Herz erleben lassen. Nun ja, und da ich weiß, wie und vor allem wo man hier feiert, habe ich sie direkt nach ihrer Ankunft am Samstag erst mal mit zu einem Partybrunch genommen.

Im Lavo in Midtown haben wir uns tagsüber bei grellstem Sonnenschein, aber zugezogenen Gardinen, ab halb drei Uhr Nachmittags schon einen Champagner Cocktail nach dem nächsten gegönnt.

In Partylaune wollte ich ihr noch einen zweiten Partybrunch zeigen, der im Bagatelle Meatpacking ist nämlich fast noch cooler. Allerdings wusste ich nicht, wer von meinen Leuten da ist. Bis jetzt. Bei unserer Runde durch den Laden (auch hier alles zugezogen, die Leute stehen auf den Stühlen, Bänken und Tischen, Superman geht in einer Rauchwolke durch den Laden und hinten in der Ecke bekommt irgendwer eine Champagnerdusche ab) schreit mich jemand von hinten an – ein alter Freund, Daniel, den ich bestimmt vier Jahre nicht gesehen habe. Gut, mit dem haben wir natürlich weitergetrunken. So gegen halb sechs Uhr nachmittags, als der Brunch zu Ende war, erzählte er uns, er fahre jetzt in die Hamptons und ob wir nicht mitkommen wollen.

Ab in die Hamptons, das Mekka der Superreichen

Ohne lange zu überlegen und mit circa acht Promille: „Ja, aber ich muss Barney mitnehmen!“ Immerhin habe ich noch an meinen Hund gedacht. Von einem Range Rover, gefahren von einer Freundin von Daniel, bei der ich bis zum Schluss dachte, sie sei die Uber-Fahrerin, wurden wir vorm Bagatelle eingesammelt und nach Hause gefahren. Valentina und ich haben nur den Hund, sein Futter, Barneys Spielzeug, einen Bikini und die Champagnerflasche aus dem Kühlschrank mitgenommen und sind wieder ins Auto gestiegen. Hinzu kamen noch zwei russische Freundinnen von meinem Freund, die nicht klischeehafter hätten sein können, allerdings ziemlich nett waren. Mit ihnen war ein Mops – Drewschka.

Mit zwei Leuten vorne und vier hinten, zwei Hunden und einer offenen Champagnerflasche ging es nun in die Hamptons – nicht, dass wir wüssten, wohin oder zu wem.

Zwei Stunden später wussten wir es: Zwei überamerikanische Freunde von Daniel, die zu gerne ihren Oberkörper präsentierten und in einem schönen Haus mit Gästezimmern, großem Balkon und Pool wohnten. Nach dem Barbecue sind wir in irgendeinen Social Club gefahren und haben draußen gefeiert. Irgendwann waren meine Freundin und ich aber so fertig (wir haben seit 2 Uhr Nachmittags getrunken), dass wir nach Hause wollten.

Im Uber auf dem Weg zurück ins Hamptons-Heim hatten wir aber nicht nur Hunger, sondern auch den Drang im eigenen New Yorker Bett schlafen zu wollen. Deal mit dem zuckersüßesten Uber-Fahrer ever: 200 Dollar nach Manhattan. Kurzer Stopp im Hamptons-Haus um Barney rauszuholen und die viel zu fitten Typen um diverse Power-Proteinriegel zu bestehlen, die wir dann genüsslich und betrunken im Uber gegessen haben, bevor wir eingeschlafen und endlich zuhause aufgewacht sind.

Tag 2: Frühstück bei der Metzgers-Tochter und Party im Pool

Am nächsten Morgen im Bett waren wir uns nicht sicher, ob wir geträumt haben, dass wir gestern Nacht „kurz“ in die Hamptons gefahren sind. Unsere peinlichen Insta-Stories bewiesen aber, dass wir uns das nicht ausgedacht haben.

Noch nicht ganz überzeugt von dem, was wir da gestern angeblich gemacht haben sollen, haben Valentina und ich erst mal bei „The Butchers Daughter“, einem coolen, vegetarischen Brunch Restaurant in Nolita, gefrühstückt. Und dann ging es zum nächsten Day-Drinking: Im 1 Hotel Brooklyn Bridge, dem neuen Hotspot in Brooklyn, und mit dem heftigsten Blick auf Manhattan, veranstaltete ein Freund von mir eine Poolparty. Mit Drinks in der Hand im Pool planschend kann man nicht nur die Sonne, sondern auch den Blick auf Manhattan genießen. Und das haben wir auch.

Da wir es uns in der Woche richtig gut gehen lassen wollten, sind wir abends dann noch ins Tao gegangen. Thunfisch für 40 Dollar. Wisst ihr Bescheid. Aber solange wir glücklich und satt ins Bett fallen, ist uns gerade alles egal. Was 1 Life.

Tag 3: Ein ausgiebiger Spaziergang und leckeres Essen bei Gemma

Der Montag war verhältnismäßig ruhiger: Morgens um sieben sind wir mit Barney in den Central Park gegangen (bis neun Uhr dürfen Hunde dort frei laufen) und ich habe Valentina so ziemlich jede Ecke des Parks gezeigt, die ich kenne: Vom Naturschutzgebiet, dem „Ramble“ bis hin zum Schildkrötenteich und dem Belvedere Castle. Um dann bei Le Pain Quotidien im Central Park die erlaufenen acht Kilometer mit Avocado Toasts und Pancakes wieder zu ruinieren.
Der Walk runter nach Hause ging über den Luxus-Teil der 5th Avenue. Der perfekte Morgen, nur, dass wir keine goldene Kreditkarte dabei hatten.

Am Abend waren wir nur noch fertig: Ein Abendessen bei Gemma auf der Bowery und ein Besuch bei einem Freund, der bei Acme gegenüber die Montagsparty macht, hat gereicht, um uns schon um halb ein Uhr nachts nach Hause zu schicken.

Tag 4: Zeit für ein paar Speak Easy-Hotspots

Dienstag habe ich Valentina „mein“ East Village gezeigt und nach einem Brunch im Café Orlin auf dem St. Marks Place gab es für uns (und Barney) einen Verdauungsspaziergang nach SoHo.

Abends waren Freunde von mir im Beauty & Essex, einem In-Restaurant auf der Lower East Side, das man ganz geheim durch einen Gitarrenladen betreten muss. Danach sind wir mit ihnen ins Vandal gefahren – einem Club (mit Restaurant oben, oder eher andersherum) mit ziemlich cooler Einrichtung: Auch diesen Laden betritt man mehr oder weniger undercover durch ein Blumengeschäft, jede Wand sieht anders aus, es gibt viel Kunst und viele Graffitis. Wichtiger sind natürlich aber die Menschen in dem Laden: Hauptsächlich Models. Und davon viele. Für eine Dienstag Nacht war der Club sehr gut gefüllt, aber die Musik konnte auch ziemlich viel: 90er, 2000er und das Beste von heute. Hier sind wir dann schon wieder in meinen Hamptons-Freund Daniel gerannt, mit dem wir um vier Uhr morgens noch weiter ins 1 OAK gefahren sind. Um 5 Uhr gab es bei Fig & Olive nebenan noch eine Pizza und zwei Handynummern.

Tag 5: Ab auf die krasseste Dachterrasse der Stadt

Mittwoch sind wir tagsüber ins West Village gelaufen, haben bei Rosemary’s zu Mittag gegessen, waren dann nicht nur im Meatpacking shoppen und sind über die Highline gelaufen, sondern haben auch ganz Deutsch im Standard Biergarten ein Weizen und ein Köstritzer Schwarzbier getrunken.

Abends hatten wir in einem meiner Lieblingsrestaurants, dem „Pardon My French“ im East Village eine Reservierung, da ich in einem Artikel über das Restaurant schreibe. Der Franzose hat nicht nur einen supercoolen Vibe, sondern auch die nettesten Kellner, die mit uns am Ende nicht nur draußen geraucht, sondern auch getrunken (und uns eingeladen) haben. Anschließend habe ich Valentina noch den neuesten Hot Spot der Stadt gezeigt, bevor es in die Box ging: Das Public ist ein neues Hotel auf der Chrystie Street in der Lower East Side, das die krasseste Dachterrasse der Stadt mit Blick über ganz Manhattan und ebenfalls einen Club oben hat.

Zum Glück habe ich vor kurzem den Manager bei einem meiner nächtlichen Ausflüge kennengelernt und konnte ihm Bescheid geben, dass wir kommen. So konnten wir uns die 200 Meter Schlange sparen und sind auf einen Drink eingeladen worden. Den brauchten wir auch, denn danach ging es nebenan in die Box und da darf man gar nicht nüchtern sein. In einer meiner letzten Kolumnen habe ich schon berichtet, was einem da so passieren kann.

Jedenfalls konnte sich Valentina nun selbst von den Sex-Toiletten, den abgefahrenen Bühnenshows aber auch von dem coolen Ambiente und dem wunderschönen Interior überzeugen. Und auch das wieder bis sechs Uhr morgens. Sie musste sich immerhin alles genau ansehen. Und auch tief ins Glas schauen, versteht sich.

Tag 6: Ein Ausflug in DEN Top-Secret-Garten in NYC

Puh. Wer jetzt denkt, dass wir nach fünf Tagen feiern endlich ruhig machen, der hat noch nichts vom New Yorker „Thirsty Thursday“ gehört. Aber ich greife zu weit vor: Mittags wollten wir erst mal bei uns in der Nähe in Gramercy, zu „Friend Of A Farmer“ frühstücken gehen.

Auf dem Weg erzähle ich Valentina nicht nur von der super exklusiven Rose Bar im Gramercy Park Hotel, in deren hinteren Teil man nur hereinkommt, wenn man jemanden kennt, der jemanden kennt, sondern auch vom ultra-exklusiven Park, den niemand betreten kann und darf, da nur die direkten Anwohner einen Schlüssel zur wunderschönen, aber eingezäunten Grünfläche haben.

Während Valentina vorm Gramercy Park Hotel am roten Fahrradständer ein Foto von mir macht, bemerkt der recht cool aussehende, tätowierte Portier vorm Hotel, dass meine roten Adiletten super zu den roten Fahrrädern passen (deshalb wollte ich ja auch ein Foto!). Anyways: Wir albern herum und ich frage ihn im Spaß, ob er nicht einen Schlüssel zum Park hat. Tja, und jetzt ratet, wer drei Minuten später ganz ernsthaft den exklusivsten Park der Stadt betreten hat und nun auch keine Probleme mehr mit der Rose Bar haben wird… Habe ich erwähnt, dass ich New York und seine Zufälle liebe?

Ach, und erwähnen muss ich auch, dass wir am „Thirsty Thursday“ natürlich wieder mit einem Freund und mehreren Freunden Late Dinner bei Bagatelle hatten (und einen der französischen Kellner von „Pardon My French“ wiedergesehen haben). Anschließend sind wir wieder bis vier Uhr morgens im 1 OAK auf der neuen Donnerstags-Elektro-Party, unter anderem mit einer halbnackten Dragqueen, ausgerastet. Nachdem der eine Typ uns an unserem Tisch allerdings mitteilen wollte, dass er genau das hat, was wir brauchen (was auch immer das gewesen sein wird), war es Zeit zu gehen.

Tag 7: Von der Mutter der Perle bis hin zum Tod und seinen Begleitern …

Wir haben es fast geschafft. Es ist Freitagabend, nach einem Katertag zuhause haben wir wieder Dinner im East Village, diesmal bei „Nobody Is Perfect“, einem weiteren Laden des Besitzers von „Pardon My French“, von dem er mir vor zwei Tagen erzählte. Auch super cool und mindestens ebenso nett: Nachdem uns einer der Kellner aus dem anderen Laden erkannte und dann auch der Manager mitbekommen hat, dass ich über das letzte Restaurant schreibe, hat er sich ganz nett verabschiedet bevor er ging und uns wissen lassen, dass heute alles auf sie ginge. Danach habe ich Valentina meine Lieblingsbars gezeigt: Vom Hai-Cocktail in der Tiki Bar „Mother Of Pearl“ bis hin zum rauchigen Drink bei „Death & Company“. Danach waren wir auch ziemlich tot.

Tag 8: Im Party-Bus mit einem Fetisch-Fan

Den Samstag haben wir noch mal genutzt, um unverantwortlich viel Geld beim Shoppen in SoHo auszugeben, außerdem musste sich Valentina im coolsten Piercing Studio der Stadt auf dem Broadway noch kurz ein Helix-Piercing stechen lassen. Abends sind wir in eine weitere meiner Lieblingsbars, die „Goldbar“ gegangen – leider hat uns der große Boxkampf, von dem wir Mädchen natürlich nichts wussten, stimmungsmäßig einen Strich durch die Rechnung gemacht, der Laden war leer und neben dem Modeltisch wollten wir jetzt auch nicht Stunden sitzen.

Also noch mal auf die schöne Dachterrasse vom Public: Bei ein paar Drinks mit dem Manager sind uns weitere Leute vorgestellt worden. Wir haben gelernt wie wir richtig Slang sprechen, welcher Handshake der Wichtigste ist und, dass die Welt mal wieder viel zu klein ist. Denn unser Hand-Shake-Lehrer ist nicht nur der Manager von einem der besten Restaurants der Stadt, sondern auch ein guter Freund eines deutschen Topmodels, dessen Manager wiederum der beste Freund von Valentina ist.

Natürlich haben wir dem Starlet deutsche Whatsapps vom amerikanischen Handy des New Yorkers geschrieben. Weil wir’s konnten.

Aber Valentinas letzter Abend wäre nicht Valentinas letzter Abend gewesen, wenn er hier geendet hätte. Mit unseren neuen Freunden ging es nach unten, wir wollten weiter. Und zwar mit einem Partybus, der offenbar einem aus unserer neuen Entourage gehörte: Der Bus war eine einzige riesige Couch mit Stripper-Stange in der Mitte, einer gar nicht so mini Minibar und selbstverständlich einem Fahrer. Auf dem Weg ins „The Blonde“ konnten wir mal wieder nicht fassen, mit wem und wo wir gelandet sind, aber es war unglaublich witzig.

Der Besitzer des Busses ist übrigens ein kleiner, in Schwarz gekleideter Typ mit Schnurrbart gewesen, ein Zahnarzt aus Upstate, riesen Burningman-Fan und New-York-Underground-Festival-Insider, eventuell, oder auch ganz sicher, mit Hang zu Fetisch. Nach unserem Besuch im „The Blond“ fuhr uns der Partybus nach Hause. Im Bett haben wir um 6 Uhr morgens erschöpft, aber glücklich, noch mal Revue passieren lassen, was uns in der einen Woche alles passiert ist …

Das Fazit nach einer Woche Party, Party, Party in New York … 

Das Schöne an New York ist: In einer Nacht, oder auch an einem Tag, kann dir alles passieren – wenn du offen dafür bist. Du kannst nach einem Partybrunch in den Hamptons landen oder eben nach Drinks auf dem Rooftop im Partybus von einem kleinen Fetish-Fan in den 50ern. Die Woche, in der ich Stadtführer und Nightlife-Guide war, hat mir mal wieder vor Augen geführt, wie einzigartig New York ist und was jeder Tag, jedes Viertel und jeder Block dir bieten kann.

Allerdings muss ich sagen, dass ich auch fast froh bin, dass die Woche vorbei ist – noch mal sieben Tagen am Stück feiern UND Tagesprogramm (wir sind insgesamt 70km gelaufen!) schaffe ich nicht. Aber habe ich schon erwähnt, dass New York die tollste Stadt der Welt ist? Findet Valentina jetzt auch.

PS: Die Insta-Stories aus der letzten Woche habt ihr wahrscheinlich verpasst – wer aber zukünftig quasi live bei dem dabei sein will, was ich hier so erlebe, darf mir gerne bei Instagram folgen!

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