Nika Irani erhebt Missbrauchs-Vorwürfe gegen deutschen Rapper: „Habe über 20 Mal Nein gesagt“

Achtung, Triggerwarnung. 

„Wir snd ins Schlafzimmer des Studios, er hat die Tür zugeknallt und mich auf das Bett geschmissen und mich gewürgt. Ich habe Nein gesagt, aber er hat weitergemacht und mich dadurch leise gestellt. Ich habe über 20 Mal Nein gesagt, dann hat er meine Unterhose aufgerissen und zerfetzt und ich habe es einfach über mich ergehen lassen.“ – Mit diesem unfassbaren Statement (nur ein Ausschnitt davon) wendete sich Influencerin Nika Irani (22) kürzlich in ihren Instagram-Storys an die Öffentlichkeit. Darin beschreibt sie detailliert, wie der Rapper Samra (26) sie sexuell missbraucht hat

… und wird dafür von vielen Seiten aktuell doch ernsthaft angezweifelt oder gar verschmäht. Der Vorwurf: Victim blaming. Und sorry, wenn wir das jetzt so forsch sagen: Aber können wir bitte endlich diesen Scheiß lassen? Hört auf, Opfern sexueller Gewalt die Schuld des Täters zuschieben zu wollen. Denn nochmal: Egal, was man anhat, egal, wie weit man schon gegangen ist, ein Nein bedeutet am Ende immer Nein! Kann jeder Zeit ausgesprochen werden. Und muss ohne Wenn und Aber akzeptiert werden.

Doch genau das ist laut Nikas Beschreibungen ja ganz offensichtlich nicht passiert. Dass die 22-Jährige für ihre Aussagen nun selbst an den Pranger gestellt wird, kann’s ja wohl echt nicht sein. Toyah Diebel kommentierte unter einem ihrer Beiträge, in dem sich Nika nach den vielen Reaktionen verteidigte („Es ist egal, ob ich auf einer Party bin, oder in deinem Auto oder sogar in deinem Bett, ich habe trotzdem keine Verpflichtungen“) auch ganz richtig Folgendes: „1. der Betroffenen zuhören. 2. die Betroffene ernst nehmen. 3. der Schutz des womöglichen Täters steht NICHT vor dem Schutz der Betroffenen. Die Unschuldsvermutung gilt auch für sie.“

Noch keine Reaktion von Samra

Und genau so sieht es aus. Samra äußerte sich bisher übrigens noch nicht zu den Vorwürfen. Allerdings soll er laut einigen Netz-Berichten kurz nach den Anschuldigungen einen Mittelfinger in seinen Insta-Stories gepostet, diesen jedoch auch schnell wieder gelöscht haben. Außerdem habe er die Kommentarfunktion auf seinem Account deaktiviert. Und richtig nice: Nikas eigentlicher Instagram-Account wurde gelöscht. Wow. 🤦‍♀️

Anstelle von Samra reagierte allerdings Universal Music, das Plattenlabel des 26-Jährigen. Sie würden „auf das Schärfste jede Form von Gewalt“ verurteilen. Sie stünden für eine „offene, tolerante (…) Gesellschaft“ bla. Sorry, aber das klingt nach einer Copy-and-paste-Nachricht. Und bei Nika haben sie sich allem Anschein nach auch nicht persönlich gemeldet: „Das Statement von @universalmusicgermany dafür, dass sie Vergewaltiger bei sich gesigned haben. Liebes Universal Team, hättet ihr euch wenigstens darum bemüht, mich zu kontaktieren bevor ihr euch um eure PR kümmert. Jeder schenkt mir sein Mitgefühl und ihr, die betroffen seid, kümmert euch nur um euer Instagram-Erscheinungsbild. Das ist mega traurig und es tut weh.“

Recht hat sie. Sophie Passmann zu dem Ganzen auf Insta halt nur so:

Und auch Rapperin Shirin David äußerte sich bereits zu den Vorwürfen – wenn auch ohne Namen – und ließ in dem Zuge direkt mal ihrem Ärger über die „Chefs“ der einschlägigen HipHop-Plattformen, die vieles unter den Teppich kehren würden, freien Lauf: „Habt ihr Angst davor, dass eure Idole euch nicht mehr mögen, wenn ihr nicht mehr nur darüber berichtet, welcher Rapper sich welches Auto gekauft hat, sondern auch, wie dieselben Leute in ihrer Freizeit mit Frauen umgehen?“ Thanks, hat gesessen. 👏

Und weiter schrieb sie:

Soooooo verdammt richtig!!! Und versteht uns nicht falsch, wir wollen hier niemanden vorverurteilen. Bisher kennen wir immerhin nur eine Seite, aber mit Victim Blaming anzufangen, lieber zu schweigen oder solche Anschuldigungen runterzuspielen, geht einfach gar nicht!!

Also liebe Nika: Wir hören dich, nehmen dich ernst und bewundern deinen Mut, mit der Story an die Öffentlichkeit zu gehen. Wenn man sich einige der Reaktionen anschaut, ist letzteres nämlich offensichtlich bitter nötig. Und dass das heutzutage immer noch so ist, ist verdammt traurig.

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