Es gibt 13 verschiedene Arten von Nippeln – und jede einzelne davon ist wunderbar!

Ich habe Haare. Auf meinen Brustwarzen. Keine Büschel. Aber eben vereinzelt ein, zwei kleinere Härchen, die – seitdem ich meine Pille abgesetzt habe – ganz plötzlich meinen, es sich dort gemütlich machen zu müssen. Thanks for that. Ist ja nicht so, als wäre man so schon genug am Struggeln bei dem ganzen Hormonrausch. Aber gut, dann werden die lästigen Haare halt rausgezupft. No big deal. Und trotzdem stört mich alleine die Tatsache, dass sie (theoretisch) da sind. Wie ein Schandfleck an meinem Körper, der jaaa nicht gesehen werden darf. Tatsächlich habe ich gerade sogar länger darüber nachgedacht, ob ich überhaupt damit rausrücken soll oder die Sache einfach für mich behalte. Aus… keine Ahnung… Scham? Aber das ist Bullshit! Denn erstens: Es sind nur (Mini-)Haare! (Und ich liebe meine Brüste und Nippel zu sehr, um sie deswegen jetzt plötzlich zu „verurteilen“) Und zweitens: Sie sind auch auf Brustwarzen völlig normal. Fast jede dritte Frau hat sie. Wie viele, wie dick und wie hell sie sind, variiert natürlich. Aber Fakt ist: Es gibt sie.

Warum ich das jetzt erzähle? Weil es so verdammt wichtig ist, über solche Dinge zu sprechen. Also Nippel, ganz speziell in diesem Fall. Und weil ich deutlich machen will, dass sich niemand für deren Form oder Aussehen schämen sollte. Wir haben schließlich alle Nippel. Egal, welchen Geschlechts. Und Nippel sehen nun mal verschieden aus. Genau wie Brüste, Vulven, Penisse… einfach alles an unserem Body. Und dennoch kommt es ständig vor, dass wir uns für bestimmte Körperteile schämen. Weil wir das Gefühl haben, sie entsprächen nicht der Norm. Oder dem Schönheitsideal. Weil uns einseitige Darstellungen in Pornos und Co. das eintrichtern wollen… Whatever.

Jetzt ist Schluss damit. Wir müssen endlich aufhören, uns selbst so fertig zu machen. Ich weiß, ist immer einfacher gesagt als getan. (Ich habe nicht ohne Grund gerade zweimal meinen Anfang wieder gelöscht…) Aber wir können’s ja zumindest versuchen. Heute, indem wir uns nochmal genau vor Augen führen, wie viele verschiedene Formen von Nippeln es gibt. Und wie wunderbar – und vor allem normal – jede einzelne davon ist. 💞

Die vielen verschiedenen Arten von Nippeln:

^{Illus by trèsCLICK-Girl Jessi}

Kleine Nippel: Falls ihr zu den Girls gehören solltet, die kleine Nippel haben, und euch „Sorgen“ machen solltet, sie seien zu klein, kann ich schon mal direkt vorweg sagen: Nope, ihr seid wunderbar, so wie ihr seid. „Extrem kleine Brustwarzen zu haben, ist in keiner Weise ungewöhnlich“, sagt auch der plastische Chirurg Dr. Dirk Kremer im Interview mit Cosmopolitan. „Die Brustwarzengröße ist etwas, das man von seinen Eltern erbt, genau wie die Brust- und Fußgröße oder das Muster der Sommersprossen.“

Große Nippel: Von klein zu groß. Denn natürlich gibt es auch Frauen, deren Brustwarzen (das betrifft vor allem auch den Warzenhof) größer sind und teilweise sogar ein Drittel der Brust bedecken.

Bumpy Nippel: Euch ist ja sicherlich schon mal aufgefallen, dass ihr auf eurem Warzenhof kleine, ich nenne sie mal, Unebenheiten habt, die aussehen wie kleine Pickelchen, oder?! Das sind die Montgomery-Drüsen. Jede Frau hat sie (Männer by the way auch). Und das ist auch gut so. Die kleinen Talgdrüsen haben nämlich eine wichtige, antibakterielle Funktion. Sie produzieren ein natürliches, öliges Sekret, das die Brustwarze vor Infektionen schützt und sie so schön geschmeidig hält. Die kleinen Drüsen können bei einigen Frauen ausgeprägter sein als bei anderen. Alles völlig normal. Genau wie die Tatsache, dass sie ihre Größe verändern können. Beispielsweise während der Schwangerschaft schwellen sie an, um die Brustwarzen auf die Milchproduktion und das Stillen vorzubereiten. Oder auch während der Periode. Achtet mal drauf.

Geschwollene Nippel: Das klingt im ersten Moment irgendwie ungesund, ist aber ebenfalls völlig normal. Hierbei bilden nämlich sowohl der Warzenhof als auch die Brustwarze einen kleinen Hügel auf der Brust.

Hervorstehende Nippel: Hier sind die Nippel aufgerichtet und ragen ein paar Millimeter aus dem Warzenhof heraus – und zwar unabhängig von der Stimulation. Bei vielen Frauen braucht’s da ja sonst doch in den meisten Fällen eben genau das oder Kälte, damit die Nippel sich aufstellen.

Flache Nippel: Die auch als Flachwarzen bezeichneten Nippel sind – wie der Name schon sagt – sehr flach und bleiben quasi auf der Höhe der Warzenhöfe. Bei Stimulation oder Kälte treten sich jedoch stärker hervor.

Haarige Nippel: Vereinzelte, oftmals auch dunklere Härchen an den Brustwarzen sind völlig normal. Jede Frau hat Haarfollikel an den Vorhöfen. Einige Ladys haben nur eben mehr davon und andere weniger.

Invertierte Nippel: Diese Nippel sind auch als Schlupfwarzen oder Hohlwarzen bekannt, weil die Nippel quasi nach innen gerichtet sind und in der Brust „verschwinden“, wodurch sich ein kleines Loch bildet. Die Ursache sind verkürzte Milchgänge. Dr. Dirk Kremer gab gegenüber Cosmopolitan an, dass die meisten Menschen sogar mit dieser Art von Brustwarzen auf die Welt kommen, sich die Form allerdings mit dem Erreichen der Pubertät ändert. „Bei etwa 10 Prozent der Frauen bleibt die Inversion und ist vollkommen gesund und normal“, so der Fachmann.

Einseitiger invertierter Nippel: In diesem Fall ist nur eine Brustwarze nach innen gerichtet. Der zweite Nippel hat eine andere Form. Auch das ist normal und in den meisten Fällen kein Problem. Sollte die Veränderung jedoch plötzlich auftreten, sollte man lieber einen Arzt/eine Ärztin aufsuchen, da es ein Zeichen für Brustkrebs sein kann (!). Also lieber abklären lassen. 🙏

Überzählige Nippel: Ja, es gibt auch Menschen, die eine dritte Brustwarze am Körper haben, meistens entlang der embryonalen Milchleiste, die sich von den Achseln über den Bauch bis hin zum Schambereich erstreckt. Hierbei spricht man von Polythelie. Und ja, auch ein solcher dritter Nippel, übrigens genetisch bedingt, ist völlig natürlich. Lily Allen beispielsweise hat einen. Harry Styles ebenfalls.

Nur ein Nippel: Bei dem Fehlen einer Brustwarze spricht man von Athelie. Diese liegt schon bei der Geburt vor. Laut des plastischen Chirurgs Stanley Harper ist eine Athelie Teil des Poland-Syndroms. Dieses Syndrom beeinflusst die Muskelentwicklung und tritt häufiger bei Männern als bei Frauen auf.

Tätowierte Nippel: Viele Frauen, die sich (aufgrund von Brustkrebs) einer Mastektomie unterziehen mussten, entscheiden sich später dazu, realistisch aussehende Nippel im 3D-Effekt tätowieren zu lassen. So fühlen sich die Frauen wieder etwas wohler in ihrem Körper. Vielleicht habt ihr in diesem Zuge ja auch schon von dem Tattoo-Artist Mark Corliss gehört. Er war vor einigen Jahren in den Schlagzeilen, weil er Krebspatientinnen kostenlos 3D-Nippel tätowierte. Eine Mega-Aktion!

Fake-Nippel: Ja, auch Fake-Nippel aus Haut gehören natürlich mit in diese Liste. Es ist ebenfalls eine Option für Frauen, die eine Mastektomie hatten. „Man hebt die native Brusthaut an und faltet sie wie ein kleines Origami zu einer Brustwarze“, erklärt die plastische Chirurgin Michelle Lee im Interview mit Cosmo. Diese lassen sich dann ebenfalls in einer gewünschten Farbe tätowieren. Das Ergebnis ist super realistisch.