Ähhhm ja, anwesend! 🙈 Denn wenn wir Frauen etwas gut können, dann ist es ja wohl #overthinking. Sehe ich gut aus? Oh Gott, sieht er sich gerade meine Dellen am Oberschenkel an? Was er gerade wohl denkt? (Wahrscheinlich gar nichts, weil sein ganzes Blut längst die Gehirnzone verlassen und abwärts gewandert ist😂) Vielleicht probiere ich doch nochmal diese Stellung aus, die ich neulich in der Zeitschrift gesehen hab… aber bekomm ich das Bein so weit hoch? … STOOOOPPP!!!! ✋🏼
Denn genau das ist der Struggle bei der ganzen Sache. Sagt auch Eric Hegmann: „Sex scheint nicht nur für jüngere Menschen, die vor den ersten Erfahrungen stehen, vor allem Leistungssport zu sein, bitte mit Befriedigungsgarantie und anschließender Online-Bewertung.“ Und wenn „Leistungsdruck“ irgendwo nicht hingehört, dann ist es ja wohl ins Bett. Schließlich soll uns das Gehüpfe ja eigentlich entspannen und alles vergessen lassen… finde den Fehler!
Oder wohl eher die Lösung. Denn WAS TUN, wenn der stille Beobachter erstmal da ist und nicht mehr weggehen will?
… und was wir dagegen tun können!
Eine Frage, die ich auch Sexual-Therapeutin Nele Sehrt gestellt habe. Und nur so viel vorweg: DIE eine Antwort gibt es nicht. Und schon gar nicht DEN einen Knopf, den wir umlegen müssen, damit die Orgasmen künftig nur so über uns hereinprasseln. Schade eigentlich!
Doch eine Sache hat Nele Sehrt sofort angesprochen, nachdem wir uns durch das große Mysterium Orgasmus gekämpft haben (und glaubt mir, es gab einiges zu besprechen – es wird also auch nicht bei diesem Artikel bleiben😉). „Was ganz wichtig ist, ist den Druck rauszunehmen. Man muss eine gewisse Entspannung haben, um Sexualität überhaupt auch leben zu können und damit die ganze Blutzufuhr in die Schamlippen und Geschlechtsorgane überhaupt reingeht“, so ihre Worte. „Es ist vollkommen in Ordnung, wenn man sagt: ‚Ich bin überhaupt nicht so sexuell aktiv. Mir reicht das völlig und ich muss gar keinen Orgasmus bekommen. Das kann eine wahnsinnige Befreiung sein. Auch zu sagen: ‚Ne, ich muss dem nicht die ganze Zeit hinterherrennen‘.“
SO, und vor allem dieser letzte Satz ist mir bis heute im Kopf geblieben. Denn ist es nicht wirklich so? Genau wie Eric Hegmann schon gesagt hat, wir rennen ständig irgendwelchen Sachen hinterher, versuchen besser zu werden, ohne uns teilweise vielleicht überhaupt zu fragen, ob wir das genau so auch wollen oder brauchen.