Für den Planeten und deine Gesundheit: Auf diese Ernährungsweise können sich Expert*innen einigen

Wir schreiben das Jahr 2022. Und zu unserer großen Freude scheint sich im Bezug auf den Klimafaktor ‚Ernährung‘ inzwischen doch so einiges zu bewegen. Der Veganuary erstreckt sich weit über den Januar hinaus, immer mehr Restaurants bieten Alternativen zu Fleischgerichten an, Ersatzprodukte boomen… und auch am Ostertisch wird inzwischen (zumindest in meiner Familie 💚) vielfältig und für verschiedene Ernährungsformen gekocht.

Diese Entwicklung kommt nicht von ungefähr. Sie hat durchaus einen guten und berechtigten Grund. Schließlich ist der eigene Speiseplan maßgeblich an der klimatischen Entwicklung unseres Planeten beteiligt. Immer wieder können wir ganz bewusst entscheiden, was auf unserem Teller landet – und in welche Richtung wir uns damit bewegen wollen.

Denn Fakt ist: Übermäßiger Fleischkonsum schadet unserem Klima und der Überfluss, in dem wir leben, lässt sich nicht ohne Konsequenzen weiterführen. Grund genug für ein Team aus 37 Forscher*innen, den perfekten Ernährungsplan für eine gesicherte Zukunft auszuformulieren.

Damit soll einerseits die Gesundheit des Menschen, andererseits aber auch die unseres Planeten gewährleistet werden. Beschrieben wird darin ein Speiseplan, mit dem dauerhaft die ganze Welt satt werden würde – und der unsere Ressourcenvielfalt zudem nicht erschöpft . Veganismus steht bei dieser Ernährungsweise, die im Januar 2019 in der Fachzeitschrift „The Lancet“ vorgestellt wurde, nicht im Vordergrund, denn sie soll sich an die breite Masse richten. Dennoch sind sich die Expert*innen aus Politik, Agrarwissenschaft, Gesundheit und Umweltschutz einig: Je weniger tierische Lebensmittel verzehrt werden, desto besser. Sowohl für uns, als auch fürs Klima.

Diese Lebensmittel sind in der Planetary Health Diet vorgesehen:

Wichtig ist dabei vor allem, in welcher Menge welche Lebensmittelgruppen verzehrt werden. Wer komplett auf tierische Produkte verzichtet, sollte entsprechend die Menge an Gemüse, Nüssen und Hülsenfrüchten erhöhen. Wer einen moderateren Weg wählt, kann Milchprodukte bis zu 250 Gramm pro Tag in den Speiseplan integrieren. Durch deren hohe Nährstoffdichte sind sie für viele eine gute Ergänzung im Speiseplan – und in Maßen durchaus gesund und verträglich für den Planeten. 

Auch die Initiative Milch unterstützt diesen Ansatz. Auf der hauseigenen Website fördern sie den Austausch mit der Milchbranche, beantworten drängende Fragen und klären darüber auf, wie die Planeten-Ernährung und Milchprodukte – trotz aller Kritik – zusammenpassen: „Das grundsätzliche Mengenverhältnis lässt sich [bei der Planetary Health Diet] gut an einem Teller visualisieren: Die eine Hälfte ist gefüllt mit frischem Gemüse und Obst. Die andere Hälfte ist zu großen Teilen mit Vollkornprodukten, pflanzlichen Eiweißquellen und ungesättigten Pflanzenölen gefüllt. Dazu kommt eine kleinere Menge an tierischen Eiweißquellen wie Fleisch, Milch und Eiern.“

Reduktion ist besser als Resignation

Der Ernährungsplan gibt also Richtwerte, die zur Orientierung dienen – und das eigene Essverhalten möglicherweise grundlegend verändern können. Wer bisher noch nicht auf tierische Produkte verzichten will, der kann sich hiermit zumindest an einer ersten, notwendigen Reduzierung versuchen.

Oder Stück für Stück ungesunde und umweltschädliche Lebensmittel von der Einkaufsliste streichen. Nicht jede*r von uns muss sich schließlich von heute auf morgen vegetarisch oder vegan ernähren – obwohl das natürlich weiterhin die klimafreundlichste Ernährungsweise bleibt. Auch ein Kompromiss kann sich lohnen. Denn nur wenn sich so viele wie möglich daran orientieren, ist es möglich, im Jahr 2050 bis zu 10 Milliarden Menschen zu ernähren. Und nur so können wir es schaffen, den Temperaturanstieg der Erde auf einen lebensfähigen Wert zu beschränken.

Damit alle Menschen auf der Welt satt werden können. Und damit tierische Produkte wieder die Wertschätzung erfahren, die sie durch Massentierhaltung und Überangebote bereits vor Jahrzehnten verloren haben. Also: Wer ist dabei? 

Für uns UND den Planeten – das geht!

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