Warum aber kann es zu diesen Preisunterschieden überhaupt kommen? Nun: Natürlich spielt der Faktor hinein, dass sich pflanzliche Alternativen auf dem Markt zunächst noch etablieren müssen. Es braucht einen gewissen Grundpreis, um die Produktion und das Marketing ankurbeln zu können. Auch die Herstellung kann oftmals noch nicht in großen Mengen passieren, was die höhere Bepreisung erklärbar macht.
Darum ist Fleisch so viel billiger als Fleischersatz
Viel entscheidender ist aber, dass Fleischprodukte eigentlich überhaupt nicht so billig sein dürften. Um diese Preise gewährleisten zu können, muss massenhaft Vieh auf engstem Raum gehalten und hochgefüttert werden. Das treibt die Zerstörung wertvoller Lebensräume, wie dem Amazonas Regenwald, voran und heizt das Klima auf. Dennoch bestimmt der niedrigste Preis weiterhin den Markt. Was dem Fleisch einen ganz klaren Wettbewerbsvorteil verschafft, wie auch Tanja Dräger de Teran, Ernährungsreferentin von WWF Deutschland, bestätigt: „Derzeit ist Fleisch […] attraktiver als die umweltfreundlicheren, vegetarischen Grill-Produkte. Nachhaltige Ernährung wird dadurch zu einer sozialen Frage.“
Um dieser Schere entgegenzuwirken und den „Newcomern“ eine Chance zu geben, sollten wir also, wenn irgendwie möglich, doch mal zum Sojapatty greifen. Wenn auch vielleicht seltener, um den Geldbeutel nicht zusätzlich zu belasten. Denn natürlich regt ein rekordverdächtig niedriger Preis auch zum Horten und Überkonsumieren ein. Dann doch lieber einmal weniger grillen, aber eben ganz bewusst – und mit Geschmack.
Auf dass die pflanzlichen Alternativen irgendwann noch mehr Platz im Supermarktregal einnehmen… und auch im preislichen Game endlich mithalten können. Denn mal ganz ehrlich: Würden wir nur nach den objektiven Faktoren wie Haltung, Herstellung und Materialkosten gehen, müsste Grillfleisch eigentlich deutlich teurer sein, als jede vergleichbare Alternative aus Gemüse es jemals sein könnte.
Umso mehr freuen wir uns da natürlich über News wie diese: 👏