Doch auch der Zucker macht ein Lebensmittel noch nicht automatisch ungesund. Wie immer kommt es auf die Menge und den Grad der Verarbeitung an. In diesem Fall also wieder: auf die Position innerhalb der Zutatenliste. Denn nein, längst nicht alle pflanzlichen Alternativen werden mit Zucker verstärkt. Und längst nicht alle tierischen Produkte kommen ohne Süßungsmittel aus:
„Auch bei abgepackten Wurstwaren ist oftmals vieles – auch Zucker – zugesetzt worden. Außerdem nimmt der Körper bei tierischer Nahrung zusätzlich unerwünschte Stoffe auf, die nicht gut für das Herz-Kreislauf System sind und die Krankheiten hervorrufen können. Bei der heutigen Fertig- und Massenproduktion von Fleisch ist ein maßvoller Konsum und eine genaue Überprüfung der zugesetzten Stoffe oft leider gar nicht mehr möglich.“
‚Gesund“ und ‚ungesund‘ lassen sich also, unserem Schubladendenken zum Trotz, nur schwer auf eine Seite reduzieren. Fest steht aber: Bei Veggie-Alternativen ist die Herkunft der Inhaltsstoffe deutlich transparenter ablesbar. Wir können vor dem Kauf also selbst entscheiden, ob die Nährwerte stimmen und ein jeweiliger Verzehr mit unserer Ernährungsphilosophie vereinbar ist. Bei tierischen Produkten wandern die ungesunden Zusätze oftmals bereits ins lebende Tier. So werden inzwischen häufig Medikamente und Ergänzungsmittel zugeführt, die Tiere bekommen genmanipuliertes Soja zu fressen und sind dauerhaft Stresshormonen ausgesetzt.
Auch hier sollte vor dem Verzehr also abgebogen werden: „Wenn das Tier gut gehalten wurde, man das Fleisch beim Metzger des Vertrauens kauft und reines „Fleisch“ in Form von beispielsweise Steak isst, dann sind sicherlich Mineralien und Vitamine enthalten, die dem Körper in Maßen gut tun können. Weiterverarbeitete Lebensmittel wie Wurstwaren oder Aufschnitte gilt es dagegen zu vermeiden oder zu reduzieren. Und auch günstiges Fleisch, aus Massentierhaltung etwa, würde ich nicht empfehlen zu unterstützen. Da die Bedingungen, unter denen das Tier gehalten wurde, nicht mit der Qualität im Verhältnis stehen kann.“
Gesund vs. ungesund? Keine leichte Frage!
Zusatzstoffe lassen sich also tatsächlich noch immer in (zu) vielen Lebensmitteln aufspüren. Und auch durch den Herstellungsprozess gehen noch immer viel zu viele der wertvollen Nährstoffe verloren. Wer allerdings in Maßen konsumiert und vor dem Kauf auf den Inhalt achtet, der wird zahlreiche pflanzliche Alternativen finden, die nicht nur gut schmecken – sondern auch gesund gefüllt sind. Und zwar mit dem, was der Körper für die Grundversorgung so benötigt. Booyah! 🎉
Inmitten all der Diskussionen gilt aber wohl vor allem das, was Michelle Haack abschließend zu sagen hat: „Ich finde es schwierig, einzuteilen, was gesund ist und was nicht. Wenn man mich aber nach meiner Meinung fragt, dann sage ich; Für mich ist gesund, was frisch und selbstständig aus Obst und Gemüse zubereitet wird. Natürliche Nahrungsmittel zu essen, die auf Bäumen wachsen oder an Sträuchern hängen – damit machen wir nie etwas verkehrt.“
Booyah, die Zweite! Genau darauf können wir uns doch sicherlich alle ganz einvernehmlich einigen. Wir wär’s im Anschluss daran also direkt mal mit ein paar selbstgemachten Black-Bean-Patties zum Mittagessen? 😏