China erlaubt keinen schwulen Dumbledore und streicht diesen wichtigen „Phantastische Tierwesen 3“-Part

Boah, Leute, in unserem Bauch grummelt es gerade. Denn es gibt so Dinge, die sich mit unserem Weltverständnis so unglaublich falsch und unverständlich anfühlen, dass man gar nicht anders kann, als sauer zu werden. Und ihr werdet gleich auch verstehen, warum. Es geht um den neuen „Phantastische Tierwesen“-Teil, der nun seit einer Woche in den Kinos läuft. Und um genau zu sein um eine Szene – die unserer Meinung nach fast die emotional aufgeladenste des ganzen Filmes ist –, in der die Liebesbeziehung zwischen Dumbledore und Grindelwald ganz eindeutig thematisiert wird. Die zwei Männer sitzen in einem Café und sprechen über ihre einstige Verbindung, ihre Gefühle.

Dabei fallen im Original diese zwei Sätze: „Because I was in love with you” und „The summer Gellert and I fell in love“. Sätze, in deren Genuss die Zuschauer:innen in China allerdings nicht kommen werden. Denn dort wurden die Passagen tatsächlich zensiert, also einfach gestrichen, wie unter anderem Daily Mail berichtet.

Es sind am Ende zwar nur sechs Sekunden, die der Film dadurch verliert, doch es sind eben auch die sechs Sekunden, in denen ganz deutlich gezeigt wird: Ja, Dumbledore und Grindelwald sind schwul. Sie waren einst ein Paar und in gleichgeschlechtlicher Liebe miteinander verbunden. Punkt. Ende. Aus. Kein großes Ding eben. Zumindest in unserer idealen Welt. Denn in China sieht das noch GANZ anders aus. Dort durchläuft nämlich eigentlich so gut wie jeder Film vor Veröffentlichung noch einmal den Fleischwolf. Und was rauskommt, sind Filmversionen, in denen hakt auch garantiert jede noch so kleine Anspielung auf Homosexualität eliminiert wurde. Und das muss man sich mal vorstellen, in „Phantastische Tierwesen 3“ wird ja nicht einmal gezeigt, wie die zwei Männer übereinander herfallen (Und selbst wenn, so whatttttttt?!!!!! 21. Jahrhundert und so!!!!), nein… ihre Zuneigung wird lediglich im Dialog kommuniziert. Aber selbst das war China zu viel. Die Sätze mussten weg, damit man sich als Zuschauer:in zwar denken kann, dass Dumbledore und Grindelwald eine queere Beziehung verbinden könnte (so wie im zweiten „Phantastische Tierwesen“-Film ja schon), es aber nicht explizit gesagt wird. Und wow, das ist so fucking traurig. Und mit dieser Meinung stehen wir natürlich nicht alleine da. „Es ist eine Schande, dass bestimmte Länder LGBTQIA+-Charaktere im Jahr 2022 immer noch in Film und Fernsehen zensieren“, so das Out Magazine via Twitter.

Und solche Kommentare häufen sich en masse… was Warner Bros. natürlich veranlasste zu reagieren. In einem Statement via Variety sagte das Filmstudio: „Als Studio haben wir uns dazu verpflichtet, die Integrität jedes Films, den wir veröffentlichen, zu wahren, und das bezieht sich auch auf Umstände, die nuancierte Schnitte nötig machen, um sensibel auf eine Vielzahl von Markfaktoren zu reagieren. Unsere Hoffnung ist stets, unsere Filme weltweit so zu veröffentlichen, wie es ihre Schöpfer:innen vorgesehen haben, doch wir mussten in der Vergangenheit bereits kleine Änderungen in lokalen Märkten vornehmen. Im Fall von ‚Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse‘ wurde eine Kürzung von sechs Sekunden verlangt und Warner Bros. akzeptierte diese Änderungen, um den lokalen Bedürfnissen entgegenzukommen, doch der Geist des Films bleibt dabei intakt. Wir wollen, dass das Publikum weltweit den Film sehen und genießen kann, und es ist wichtig für uns, dass auch das chinesische Publikum diese Möglichkeit hat, selbst mit diesen geringfügigen Schnitten.“

Der Geist des Filmes bleibt intakt? Eine Sache, die wir hier irgendwie ja direkt mal bestreiten müssen. Denn wie gesagt, diese Szene war, beziehungsweise ist, für den Film unglaublich wertvoll. Auch weil durch die einstige Liebesbeziehung zwischen Grindelwald und Dumbledore die Motive der Figuren viel besser nachzuvollziehen sind. Und hallo? Der Film heißt nicht ohne Grund „Dumbledores Geheimnisse“. Welches Geheimnis das ist, wird für die Zuschauer:innen in China ja nun kaum vollends geklärt.

Und dennoch wundert uns die Entscheidung von Warner Bros. wenig. Sie haben’s ja eigentlich auch schon indirekt gesagt. Stichwort: „Marktfaktoren“. Denn Fakt ist nun mal, dass China einer der wichtigsten Märkte für amerikanische Filmstudios und Warner Bros. auf die Einnahmen angewiesen ist. Und trotzdem fuckt uns (sorry) das Ganze einfach ab. Denn dass viele Länder, wie ganz klar auch China, selbst heutzutage noch so LGBTQ+-feindliche Ansichten vertreten, will einfach nicht in unseren Kopf. In China wurden vor drei Jahren übrigens auch drei Minuten aus dem Oscar-prämierten Freddie-Mercury-Biopic „Bohemian Rhapsody“ geschnitten – damit auch ja nichts auf die Homosexualität des Sängers hindeuten konnte. WAS ABER NUN MAL TEIL SEINES LENENS WAR!! Doch es bringt nichts, sich aufzuregen. Wir können einfach nur hoffen, dass die Welt irgendwann mal begreift, dass jeder Mensch zauberhaft ist – und zwar genau so, wie er ist! ❤️

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