Der „Pray Away“-Trailer zeigt die schlimmen Traumata von Konversionstherapien und der Ex-Gay-Bewegung

„We believed that something must have happened ‚to make you gay‘.“

„We were promoting an idealized version of life: gay people could be saved.“

„We are killing ourselves by not embracing how God created us to be.“

Diese wenigen Aussagen reichen schon aus, um dir einen fetten Kloß im Hals zu verpassen. Doch darauf zielt der Trailer zu der neuen Netflix-Dokumentation „Pray Away“ sicherlich auch ab. Denn letztere befasst sich mit einem Thema, dessen Existenz wir gerne einfach für immer aus unserem Wortschatz streichen würden: die Rede ist von Konversionstherapien. Die Produzenten Ryan Murphy und Jason Blum untersuchen in ihrer Doku, welche schwerwiegenden, psychischen Folgen solche abartigen Therapien (und die „Pray the Gay away“-Bewegung im ganz Allgemeinen) über die Jahre hinweg angerichtet haben.

Denn was vor allem in den 70er Jahren in diesem Bereich abging, ist kaum in Worte zu fassen. Zu dieser Zeit wurde unter anderem auch „Exodus International“ ins Leben gerufen, die größte – und umstrittenste – Vereinigung zur Konversionstherapie. Entstanden aus einer kleinen Bibelgruppe von fünf schwulen Männern, die eigentlich nur sich selbst dabei helfen wollten, von ihrem homosexuellen Lebensstil wegzukommen.

Doch als sie immer mehr Nachrichten von anderen verzweifelten Menschen erhielten, die sich ebenfalls für ihre Gefühle verurteilten, war der traurige Anfang der Ex-Gay-Bewegung getan! Das Ziel: gemeinsam endlich von der Homosexualität wegkommen. Von der „Krankheit“ geheilt werden. Durch Gebete und die Hinwendung zu Gott. Was möglich sei, wie die Köpfe hinter der Vereinigung in die Welt hinaustrugen. Denn diese Gruppe ging fest davon aus, dass kein Mensch von Natur aus homosexuell sei und sich diese Neigung lediglich durch negativen Einfluss entwickle. Für ihre „Arbeit“ wurden die Leader lange Zeit wie christliche Superhelden gefeiert. Dass sie allerdings selbst nach wie vor homosexuell waren, blieb lange Zeit ein Geheimnis.

Doch die Folgen, die diese Ex-Gay-Bewegung anrichtete, waren kaum noch aufzuhalten. Im Trailer wird davon berichtet, wie Anhänger:innen Selbstmord begingen („They felt guilty that they couldn’t change“) und Leute mit schlimmen Panikattacken zu kämpfen hatten… „I’ve always said to myself: ‚How could you do that to your own people?’“, hört man einen der ehemals leitenden Mitglieder im Trailer sagen.

Viele von diesen Männern und Frauen (Anführer und Opfer) outeten sich später als Teil der LGBTQ-Community und distanzierten sich klar von der Bewegung. Gerade die Geschichte der damaligen Köpfe der Ex-Gay-Vereinigung steht in „Pray Away“ nun im Fokus. Doch auch Opfer kommen zu Wort und ein Blick auf die „new people“ wird gewagt. So oder so, diese Doku verspricht unfassbar emotional zu werden und wird sicher wachrütteln. Am 3. August ist Start auf Netflix. Und bevor wir euch in den Trailer entlassen, nur noch eine Sache von uns: Ihr seid alle toll, so wie ihr seid! Lasst euch von niemandem etwas anderes einreden! 🌈 ❤️

Seht hier den Trailer zu „Pray Away“:

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