Renée Zellwegers Aussage über ihren Fatsuit wirft die Frage nach einer authentischen Besetzung auf….

Wie ihr fleißigen trèsCLICK-Leser:innen ja sicher alle bereits wisst, zeigt das Foto da oben Renée Zellweger (52) in ihrer Rolle als Pam Hupp in der neuen Crime-Serie „The Thing About Pam“ (seit dem 15. August auf RTL+). 😳 Eine Rolle, für die sich die Schauspielerin sichtlich verändern musste. Puffige Bäckchen, Doppelkinn und deutliche Rundungen, die den Star direkt 20 Kilo schwerer aussehen lassen. Allerdings nahm Renée dieses Mal nicht (wie damals bei „Bridget Jones“) natürlich an Gewicht zu, sondern wurde stattdessen mit Gesichtsprothesen und einem umstrittenen Fatsuit ausgestattet. 

Und das sorgte damals schon für heftige Diskussionen. Nicht etwa, weil die Schauspielerin sich weigerte, wieder an Gewicht zuzunehmen (im Gegenteil, das ist völlig nachvollziehbar), sondern weil ein Fettanzug gerade auf Social Media schon lange (zurecht) als ausgrenzend oder gar diskriminierend empfunden wird.

Denn natürlich wirft Renées äußerliche Veränderung durch so einen Fatsuit erneut die Frage nach einer authentischen Rollen-Besetzung auf! Weshalb wurde die schlanke Renée für diese Rolle gewählt? Wieso wurde die mehrgewichtige Mörderin Pam Hupp nicht direkt von einer Schauspielerin mit realen Kilos übernommen? Dann hätte man sich den Fatsuit direkt sparen können. Haben dicke Akteur:innen also überhaupt eine Chance auf eine Besetzung, wenn dünne Kollegen:innen ihnen durch den Einsatz eines Fettanzugs den Job so easy wegnehmen können? Fragen, die es zu klären gilt!

Fatsuit, zunehmen oder gar die Rolle ablehnen?

Klar ist: Es gab in der Vergangenheit immer wieder Schauspieler:innen, die sich für eine Hollywood-Rolle extrem verändert haben. Wir erinnern uns zum Beispiel (immer noch erschrocken) an Christian Bale, der damals für „Der Maschinist“ ganze 28 Kilos abnahm oder eben auch an Renée herself, die für ihre Rolle als Bridget direkt zweimal einiges an Kilos zulegte. Was natürlich eine extreme Belastung für den Körper ist.

Dass sie das für „The Thing About Pam“ also nicht noch einmal durchmachen wollte, versteht sicher jede:r. Denn wie sehr die Gewichtszunahme die Schauspielerin damals sowohl seelisch als auch körperlich belastete, erzählte sie kürzlich erst in einem Interview mit Mail Online. Dort sprach sie darüber, wie sie unter ständigen Panikattacken gelitten habe, weil sie täglich an die 4000 Kalorien zu sich nehmen musste. „Seht mal, ich möchte respektvoll und verantwortungsbewusst sein“, sagte sie im Interview. „Es gibt jedoch eine Grenze dafür, wie stark man sich für eine authentische Annäherung verändern kann.“

Und das unterschreiben wir absolut. Es darf nicht von der Gesellschaft oder Social Media verlangt sein, massive Gewichtsveränderungen gebündelt mit körperlichem Leid für eine Rolle in Kauf zu nehmen. Die Gesundheit (auch bei einer Millionen-Gage) sollte immer an erster Stelle stehen. Und trotzdem befriedigt uns diese Aussage nicht wirklich.

Immerhin gibt es da draußen so viele wunderbare mehrgewichtige Schauspieler:innen, die man nicht extra erst in einen Fatsuit stecken müsste. Denn dass das nicht gut ankommt, zeigte damals ja auch das Beispiel von Sarah Paulson (47), die in „Impeachment: American Crime Story: Who was Linda Tripp?“ ebenfalls einen Fettanzug trug. Daraufhin gab es massig Kritik, auf die die 47-Jährige tatsächlich auch sehr verständnisvoll reagierte. Ich glaube, worüber ich am meisten nachdenke, ist, dass ich es bereue, mir das nicht gründlicher überlegt zu habe„, gestand sie im Gespräch mit Los Angeles Times im September.

Und genau das ist der Punkt. Sollte so langsam in Hollywood nicht endlich mal ein Umdenken stattfinden? Dazu äußerte sich kürzlich auch erst „Stranger Things“-Schauspielerin Shannon Purser (25) sehr passend. In einem Tweet schrieb sie, dass Hollywood „keine fetten Schauspieler:innen für ikonische fette Charaktere einstellt, weil sie einen Star mit großem Namen wollen. Es gibt fast keine fetten Stars mit großen Namen, weil fetten Schauspieler:innen kein Aufstieg erlaubt ist [und ein ] Aufstieg ist uns nicht erlaubt, weil die Industrie uns als zweidimensionale Ersatzstücke sieht.“ 😟

Aktuell noch nicht drin…

Und das ist ja wohl mehr als traurig. Und dennoch Realität: Mehrgewichtige Schauspielkarrieren sind fast unmöglich… zum jetzigen Zeitpunkt jedenfalls. Wie viele erfolgreiche „fat actors“ könnt ihr aufzählen, die ernstzunehmende Rollen in Hollywood ergattert haben? Also Plus-Size-Schauspieler:innen, die einen Haupt- oder Nebencharakter verkörpern, bei dem Gewicht nicht Hauptbestand des Drehbuchs ist (so wie bei „Bridget Jones“ zum Beispiel) oder der gar als Vorlage für Dicken-Witze herhalten muss, sondern Plus-Size-Stars, die einfach nur authentisch ihre Rolle verkörpern? Take your time… ! 🥴

Doch genau das muss sich ändern! Denn letztendlich ist es eindeutig, dass immer noch zu wenig Wert auf ein diverses Bild gelegt wird und Schauspieler:innen, die nicht dem „slim and perfect“ -Schönheitsideal entsprechen, keine Bühne gegeben wird. Logisch, dass sich deswegen immer mehr Menschen angegriffen fühlen. Denn unsere Welt besteht nun mal nicht nur aus dem einen Typ Mensch! Heißt also im Klartext: Die Stigmatisierung und Ausgrenzung von Menschen führt zu nichts Gutem! Damit wollen wir euch auf keinen Fall die Serie The Thing About Pam“ mies reden! Renée ist eine Oscar-Schauspielerin der ersten Klasse, die grandios in ihrer Rolle der Pam Hupp performt. Und dennoch würden wir uns nächstes Mal eine authentische, wohlgeformte Schauspielerin ohne Fatsuit und Silikon-Gesicht in so einer Rolle wünschen.

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