Null Toleranz für sexuelle Belästigung auf Social Media – Ruth Moschners offener Brief betrifft uns alle!

We do NOT like or tolerate Small Dick Energy. Doch leider begegnet sie uns nicht nur fast täglich „durch die Blume“, egal ob im Job, beim Dating, oder im Bekanntenkreis. Manchmal springt sie uns gefühlt aus dem Nichts ins Gesicht. Und das meine ich im wahrsten Sinne des Wortes, denn sexuelle Belästigung versteckt sich vor allem auf Social Media in Chats, auf anonymen Profilen und hinter ungewollten Fotos.

Habt ihr schon mal ein Dick Pic von Fremden bekommen? Eine Nachricht, in der stand, dass diese „Person“ euch übelst gerne „mal bumsen“ würde? Das schlimmste ist, dass man nicht danach fragt. Diese übergriffige Energie wird einfach ohne unser Einverständnis auf uns geworfen und wir müssen dann damit dealen.

Auch andere Nachrichten, also Texte beispielsweise, können wirklich verstörend sein und zu tagelangen Verunsicherungen führen. Und oft frage ich mich: Macht ihn das jetzt an, dass es mir ein komisches Gefühl gibt? Oder ist ihm das schlichtweg egal? Darüber offen zu sprechen, oder sich mitzuteilen, sorgt oft für Aufsehen. Am liebsten sind mir die, die MIR dann noch vorwerfen, ich würde das nur teilen, weil ich Aufmerksamkeit wollen würde. Ehrlich? Soll ich jetzt dankbar und still sein? 

Übrigens ist es hier ganz wichtig, es umgekehrt genau so wichtig zu nehmen. Männer, die ungewollt gewisse Bilder und Nachrichten von Frauen bekommen, werden meistens abgeklatscht. Und müssen sich dann darüber freuen. „Geil, Bruder“…Hmmm, dabei denke ich, dass es die meisten wirklich genau so stört. Also: Egal, welcher Mensch von wem belästigt wird, es ist nicht (!!!) okay.

 

Ruth Moschner, Moderatorin und ziemlich bekannte Frau in der deutschen TV-Landschaft („The Masked Singer“,…), erlebte übrigens das gleiche jetzt auch schon mehrmals. Via Instagram veröffentlichte sie einen offenen Brief, der viel Aufmerksamkeit erregte. Demnach hatte Ruth auch schon Anzeige wegen sexueller Belästigung erstattet, aber ohne Erfolg. Sie betonte zwar, dass sie die ekligen Texte und Fotos auf ihrem beruflichen Profil kamen, aber das lasse ich jetzt außen vor, weil das am Ende echt (Entschuldigung!) scheiß egal ist. Ob privat oder beruflich genutzt – Ungewollte sexuelle Inhalte in Nachrichten sind so nicht hinnehmbar.

In ihrem Fall geht es also gleich um mehrere Profile, die auf Instagram wirklich disrespectful zu ihr waren. Nach dem sie aber von den Behörden und Vorgängen anscheinend völlig enttäuscht wurde, setzt sie sich um so stärker für eine Reform des Gesetzgebers ein. LIEBEN WIR SEHR! Jetzt veröffentlichte Ruth ein Video von sich mit einem offenen Brief an die Staatsanwaltschaft Berlin ‼️ Hier das komplette Posting:

 

 

 

Unweigerlich läuft mir so ein fetter Schauer über den Rücken… bei diesen Nachrichten, die sie da wiedergegeben hat. Einfach bah! Bahhhhh! Ich meine, ich habe bisher nicht mal darüber nachgedacht, so etwas verfolgen zu lassen. Das wird mir gerade bewusst. Ich habe nie gedacht, dass da überhaupt was gemacht werden könnte. Also habe ich es einfach jedes mal gelöscht, ein paar Tage darüber nachgedacht, darüber geredet und mich geärgert und manchmal kommt es dann halt alle paar Monate mal hoch. Mit dem Wissen, dass diese Respektlosigkeiten nicht die letzten waren und es leider irgendwie dazu gehört zum Leben. 😐

Thats saaad! Also ja, Ruth Moschner bringt neue Energie in dieses schlimme Thema, das aber nun mal Alltag ist und rein rechtlich gefühlt völlig ignoriert wird.

Das musste auch Ruth eben erfahren. Sie hat viele Bilder und Texte an ihre Anwältin geschickt, „Wobei ich auch ehrlich gestehe, viele Dickpics wollte und konnte ich einfach nicht an meine Anwältin weiterschicken, weil mir das selbst unangenehm war, jemand anderem so etwas ins Postfach zu ‚legen’“, so Ruth.

Wie geht’s jetzt weiter? Sexuelle Belästigung offen zu kommunizieren sollte uns allen längst nicht mehr peinlich sein. Ich weiß, dass das leichter gesagt ist, als getan. Vor allem werden hier oft Personen auf den Plan gerufen, die gerne vergleichen. Sie vergleichen schlimme Dinge miteinander, um dann zu entscheiden, was von beidem furchtbarer ist. Andere Probleme und Angelegenheiten werden dann plötzlich „egal“ und „unnötig“. Sehr verletzend für solche Menschen wie Ruth, oder mich, die von respektlosen und verstörenden Erfahrungen erzählen und ehrlich damit umgehen.

Das neue Ziel ist es, das sogenannte „Netzwerkdurchsetzungsgesetz“ zu unterstützen. Darüber wird im Februar weiter beraten. Deswegen auch hier die wichtige Info: Dieses neue Gesetz soll es geben, um große Konzerne wie Facebook und Co. dazu zu bringen, bei Strafverfolgungen die wichtigsten Daten der jeweils angezeigten/angeklagten Personen an die Bundesjustiz weiterzugeben. Ohne diese neue Verordnung kann man sich nämlich die Anzeige gleich sparen, wie die Staatsanwaltschaft selbst sogar zugab. 😀😐

Auf Ruth Moschners Vorwurf, sie habe sich allein gelassen gefühlt, reagierte nämlich die Behörde. „Das ist falsch“, sagte Sprecher Martin Steltner. Die Reaktionen von Facebook (was genauso wie Instagram zum Weltkonzern Meta gehört) hängen laut Steltner erfahrungsgemäß von der Schwere des Delikts ab. Bei Beleidigungen seien die Erfolgsaussichten deshalb gleich null. Joa. Liebs. Ist also bisher einfach nicht schlimm genug.

Ich wünsche mir sehr, dass hier die Konzerne, auf deren Plattformen sexuelle Belästigung passiert, sich mehr beteiligen und Verantwortung übernehmen, anstatt einfach nur Titti-Bilder zu zensieren und zu löschen. Come on, let’s do this! 🥂👊🏻

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