Bitte, bitte, BITTE tut euch und eurem Sexpartner den Gefallen und hört auf, eure Orgasmen zu faken! Auch wenn Männer das vermutlich nicht gerne hören und davon ausgehen, dass der Höhepunkt seiner Freundin garantiert immer echt ist – die Wahrheit ist: Unfassbar viele Frauen simulieren. Unfassbar viele. Das kann verschiedene Gründe haben: Entweder, weil sie in dem Irrglauben leben, dass sie sowieso nicht kommen können, oder weil sie wollen, dass es vorbei ist (seiner Ausdauer zuliebe, weil er schon kam, oder weil der Sex scheiße ist, kann alles sein 😄). Manche denken aber auch, dass es eben vorrangig um sein Vergnügen geht und die Qualität des Akts alleine dadurch bestimmt wird, ob der Mann am Ende ejakuliert oder nicht.
Das alles hat auf lange Sicht aber nur Nachteile, und zwar für beide Parteien. Wenn es sich nicht gerade um einen One-Night-Stand handelt, bringt ihr Mädels euch nämlich damit in die prekäre Situation, dass es immer und immer wieder so ablaufen wird: Der Typ denkt, er hätte euch befriedigt und macht beim nächsten Mal alles genau wie vorher – ergo eine Flaute nach der anderen für euch. Nach 3 Monaten ankommen und sagen „Hey, übrigens, mach bitte alles anders“ ist dann wirklich mehr als unangenehm und entlarvt euch höchstwahrscheinlich als Lügnerin.
Ich verweigere mittlerweile gefälschte Orgasmen. (Das war nicht immer so, nur mal so am Rande.) Sie vermitteln dem Mann ein falsches Erfolgsgefühl, er wird dadurch nie lernen, wie er richtig mit meinem Körper umgehen muss (und ich kann es ihm dann ja auch nicht verübeln!), und ich verbaue mir in einem längeren Verhältnis selbst die Chance auf meinen Höhepunkt. Sex sollte eine ehrliche Sache sein – schließlich hat er ja auch nicht die Möglichkeit, in Bezug auf seinen Orgasmus so einfach zu tricksen wie wir.
4. Zum eigenen Körper stehen und stolz sein
Das hier ist der allerwichtigste Punkt und ich kann gar nicht betonen, wie sehr er mir am Herzen liegt. Ein gutes Verhältnis zum eigenen Spiegelbild ist generell in allen Belangen wichtig, unter anderem aber auch beim Sex. Vor einigen Jahren kämpfte ich selbst mit einer Essstörung und habe buchstäblich – ich kann es nicht anders sagen und es bricht mir heute das Herz – alles an mir gehasst, was ich im Spiegel gesehen habe. Ich weiß also am besten, dass es unglaublich schwer ist, zu einem liebenden Verhältnis mit seinem Äußeren zu gelangen. Aber es ist möglich, mit viel Geduld, Zeit und harter Gedankenarbeit, und dann ist es das schönste Gefühl überhaupt.
Es stimmt mich traurig, zu hören, wie viele Frauen tatsächlich das Licht ausschalten, wenn sie mit einem Mann schlafen, den BH oder sogar das Shirt anbehalten und sich bei jeder Bewegung fragen, wie unvorteilhaft das wohl gerade aussehen mag. Wie sie riechen oder schmecken. Mädels – bitte – entspannt euch. 🙏🏽 Es gibt einen Grund, warum der Typ in diesem Moment mit euch im Bett ist, und der ist bestimmt nicht der, dass er vermeintliche Makel an euch finden will. Glaubt mir, kein Mann der Welt kommt im Heat of the Moment und seiner Leidenschaft auf die Idee, eure Röllchen oder Dellchen zu suchen. Nichts ist attraktiver als eine Frau, die bedingungslos zu sich steht.
Wenn ihr das nächste Mal nackt vor eurem Spiegel steht, versucht einfach mal, euch ganz aktiv auf das zu konzentrieren, was euch an euch gefällt. Wir neigen dazu, meistens nur das zu sehen, was wir nicht mögen – diese negative Selbstbild manifestiert sich dann irgendwann so tief in uns, dass es sich durch alle Lebenslagen frisst.