Pssst, das sind die geheimen Sex-Fantasien deiner Nachbarn!

Text von MEIKE RHODEN

Die „Fifty Shades of Grey“-Filmtrilogie öffnete uns buchstäblich eine Tür ins schmutzige Sadomaso-Stübchen. Äh, not! Denn: Gegen die Sex-Fantasien eurer Nachbarn ist der SM-Fetisch von Mr. Grey Blümchensex! Gangbang- und Wifeshare-Partys, Petplay-Treffen, Eigenurin-Trinkspiele, Vergewaltigungssex: So enthemmt sind die Deutschen wirklich… trèsCLICK hat den Autor von „Sex im Kopf“ und „Die enthemmten Deutschen“ (beides rowohlt) zur Aufklärung gebeten. Was der Sexperte herausgefunden hat? DAS sind die geheimen freaky Sex-Träume der Männer und Frauen!

Über anonyme Zeitungsannoncen, Porno-Plattformen, Facebook & Co. suchte der Publizist und ehemalige Schauspieler („Operation Walküre“) Gerhard Haase-Hindenberg nach Menschen, die über ihre geheimen Sexfantasien und Sehnsüchten sprechen. Das macht doch keiner? Oh, doch!

Sorry, erzählst du mir kurz von deinen feuchten Träumen?

So wünscht sich etwa Sascha (36), Bestatter aus Norddeutschland, Analsex mit zwei Frauen. Die heterosexuelle Arbeitsvermittlerin Andrea (42) aus Niedersachsen denkt undercover an Lesbensex. Der treusorgende Ehemann Julian (39) sehnt sich nach Erotikspielchen mit seiner Nachbarin. Karina (38) würde sich gerne prostituieren und ein IT-Berater hat auf seiner geheimen To-Sex-List die Mumifizierung stehen und sähe sich gern in einem Latexsack. Äh, ja!

Hier das ganze FSK18-Interview  – und so viel vorweg: Wir, Mädels, treiben es in unseren Köpfen wilder als Männer:

Kommen wir gleich zur Sache: Was sind die geheimen Sex-Fantasien von Frauen und Männern?

Sie sind sehr vielfältig. Also, die ganze Palette über Gangbang, die verschiedenen Formen des SM bis zu Vergewaltigungsfantasien ist gegeben. Letzteres nicht selten bei Frauen… Die mit Abstand häufigste Fantasie ist bei Männern der ‚flotte Dreier‘ mit zwei Frauen. Das wollen Frauen weniger. Wenn es schon mehr als ein Partner sein soll, so träumen Frauen gleich von fünf oder mehr – also von einer Gangbang-Situation. Unter den Befragten gab es bei Männern besonders häufig den Wunsch, mit zwei Frauen gleichzeitig zugange zu sein und die Frauen hatten meist nichts dagegen. Häufig kommen auch verschiedene Versionen von anonymem Sex vor, sowohl auf Autobahn-Raststätten wie auf Wifesharing-Partys in diversen Clubs.

Schatz, ich nehme heute die Pferdemaske!

Was sind die skurrilsten Erotik-Fantasien?

Ob etwas skurril ist, entspricht ja einer subjektiven Wahrnehmung. Man könnte aber sicher sagen, dass beispielsweise Petplayer ungewöhnlich sind, weil sie einen Reiz dabei empfinden, sich in einen Hund oder in ein Pferd einzufühlen, sich auch mit Pfoten und Tiermasken zu verkleiden, um dann einem Herrchen oder einer Dompteuse zu gehorchen und sich dressieren zu lassen. Von einem gutbürgerlichen Standpunkt aus mag es vielleicht skurril anmuten, wenn Ehemänner es geil finden, ihre Frau beim Geschlechtsakt mit wildfremden Männern zu beobachten. Ein sehr großer Teil der Frauen hat außerdem eine stark devote Veranlagung. Das reicht von der Befehlsempfängerin, die vom Mann erwartet, dass er klipp und klar sagt, was sie zu tun hat und wie es laufen soll, bis hin zu extremen Fesselspielen verbunden mit Schlägen.

Baby, ich wäre gern dein Lecksklave!

Die Rolle der „Mrs. Grey“ scheint also einen Punkt bei uns zu treffen – und ist weit verbreiteter als wir denken…

Ja. Aber auch Männer leben gelegentlich gern die devote Seite in ihrem Sexleben aus, meist aber viel extremer als Frauen. Sie werden dann gern am Halsband anderen (im Swingerclub oder beim SM-Stammtisch, Anm. der Red.) vorgeführt. Jeder kann sie schlagen oder zum Sex benutzen, etwa als Lecksklave. Es gibt dabei körperbezogene, aber auch objektbezogene Lecksklaven, die beispielsweise die High Heels der Herrin mit der Zunge säubern müssen. Auch Nassspiele, also Experimente mit Eigenurin, sind bei Männern viel verbreiteter als bei Frauen.

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Ist der Erotikstreifen „Fifty Shades of Grey“ in Wahrheit also pillepalle im Vergleich zu dem, was hinter unseren Türen abgeht?

Praktizierende SMler sehen darin tatsächlich sowas wie „pillepalle“. Was ich in der Sadomaso-Szene vorgefunden habe, war durchaus unterschiedlich. Da gab es stilvolles SM im Sinne eines Marquis de Sade in exklusiven Clubs und geradezu rührendes spießbürgerliches Herantasten in SM-Workshops in der Provinz, wo ein Handelsreisender seine Peitschen an seiner nackten Partnerin vorführt. Das hatte fast was von einer Tupper-Party in Lack und Leder. Manche finden es auch geil, sich einen Katheter legen zu lassen oder sich beim sogenannten Ballooning den Hodensack mit Kochsalzlösung aufspritzen zu lassen.

Wie enthemmt sind die Deutschen in Wahrheit?

Viele sind es jedenfalls in einem viel größeren Maße, als es deren Nachbarn, Arbeitskollegen und oft auch die eigenen Kinder annehmen. Wussten Sie, dass fast kein Deutscher mehr als 80 oder 100 Kilometer vom nächsten Swingerclub entfernt wohnt. Was dort abgeht, beschreibe ich im Buch „Die enthemmten Deutschen“. Ich habe auch Leute zum anonymen Raststätten-Sex neben den Bundesautobahnen begleitet und auch was dort passiert, ist höchst spannend.

Cut! Was passiert denn so auf Rastplätzen?

Auf einem Rastplatz am Rande von Berlin stellte sich zum Beispiel eine halbnackte Frau auf der Rückseite ihres Kombi sitzend jedem Mann, der vorbei kam, zur Verfügung für orale Befriedigung. Am Schluss legte sie ihr eigener Ehemann flach und alle anderen sahen dabei zu.

What? „Dieser Polizist aus Sachsen trinkt und isst die Ausscheidungen von Prostituierten!“

Welche Sex-Story hat sie am meisten geschockt bzw. irritiert, während der Recherche zu Ihren Büchern „Sex im Kopf“ und „Die enthemmten Deutschen“?

Wirklich irritiert war ich eigentlich nie, da ich mich auf die Recherche ja mittels Pornoportalen vorbereitet hatte. Einen kleinen Schock aber bereitete mir ein sächsischer Polizeibeamter, der mir im Restaurant einer Raststätte sehr detailreich schilderte, wie er die Ausscheidungen von Prostituierten trinkt und isst.

Bäh! Gibt es denn überhaupt Sex-Fantasien, die Frauen UND Männer gemeinsam haben?

Natürlich gibt es gemeinsame sexuelle Praktiken zwischen Männern und Frauen, aber kaum gemeinsame Fantasien. Wenn zum Beispiel eine Frau die Domina spielt, so muss man wissen, dass Frauen nur höchst selten dominante Fantasien haben, sehr wohl aber devote. Vom Mann, wenngleich meist auch nur temporär, auf diese Rolle reduziert zu werden, wird von vielen als angenehme Erniedrigung erfahren. Die einfachste Art um die Gleichzeitigkeit von sexuellen Aktivitäten unterschiedlicher Empfindung zu beschreiben, ist der ganz normale Geschlechtsakt: Entweder man wird gern von jemanden penetriert oder man es liebt, in jemand anderen einzudringen.   

Die Bücher von Gerhard Haase-Hindenberg gibt’s hier.

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