Ich muss auch gestehen, dass es gut passieren kann, dass ich eine Verabredung mit Freunden spontan absage, wenn irgendein Typ daherkommt, mit dem ich im Bett landen könnte…
Vielleicht klingt das blöd, aber aktuell bin ich recht froh, dass ich einen kleinen Kreis aus 5-6 Männern habe, auf die ich zurückgreifen kann, wenn ich gerade Sex brauche. Irgendeiner von denen antwortet immer und findet Zeit. So muss ich nicht nach Neuem suchen und weiß, was mich erwartet, ohne enttäuscht zu werden. Sollte mich aber irgendwo, z.B. bei Tinder, wieder jemand anlachen, den ich gerne hätte, dann würde ich mir den auch nehmen – für einen neuen Kick. Meistens sind es Typen, bei denen ich das Gefühl habe, es könnte eine kleine Herausforderung sein, an sie heranzukommen. Zu lange darf es trotzdem nicht dauern, sonst verliere ich das Interesse. Ich liebe Männer, die irgendetwas Markantes an sich haben. Scharfe Wangenknochen, eine Charakternase, dunkelhaarig, Schnauzer. Egal, ob der Körper nicht so mein Ding ist, bei einem Schnauzer drehe ich direkt durch.
Wie geht es mir mit meiner Sexsucht jetzt während der Quarantäne? Gerettet hat mich vermutlich, dass ich glücklicherweise die ganze Zeit relativ normal weiterarbeiten konnte – Montag bis Freitag. Ich habe meine Routine nicht verloren, Gott weiß, wie ich sonst durchgedreht wäre. Problematisch war nur, dass die anderen (legitimerweise) deutlich verhaltener waren, sich zu treffen. Blöd, weil meine Lust ja auch vor Corona keinen Halt macht. Dennoch klappt alles ganz gut. Selten gibt es mal eine Woche, in der ich mich mit keinem Mann zum Sex treffe – das Allermindeste wäre einmal die Woche, es kommt aber auch gut und gerne vor, dass es vier oder fünf verschiedene in einer Woche sind. Im Monat aufrunden würde ich es auf 25-30 mal Sex. Mein Rekord war auf einem Festival – das müssten acht Männer an sieben Tagen gewesen sein, manchmal kamen vielleicht auch zwei verschiedene an einem Tag daher.