Eines der spaßigsten Dinge an meinem Alltag als Redakteurin ist der Moment, in dem ich mit meiner Chefin das nächste SEXTALK-Thema bespreche. In meinem Handy habe ich eine Notiz, in der ich seit 1,5 Jahren immer und immer wieder Themen sammle, die ich so im Alltag aufschnappe. Es läuft dann in etwa so ab: „Anni, welche Frage behandeln wir als nächstes?“ – „Wollen wir was Ernstes? Was Romantisches? Was Kritisches?“ – „Was, das richtig knallt!“ Als letzterer Satz fiel, lag eines nicht fern: das Hintertürchen! To be blunt: Analsex. 🍑
Analsex ist ein Evergreen im Thema Sexualität, immer noch leicht tabuisiert, immer wieder Stoff für Diskussionen in der Mädelsgruppe und immer wieder eine Debatte, bei der sich die Lager in zwei Fronten aufteilen: 1. „Ne-vah ev-ah! Mein Arsch bleibt Jungfrau!“ oder 2. „die absolute Erfüllung, literally“. An dieser Stelle will ich ganz klar betonen, dass es absolut (!) legitim ist, wenn man diese Praxis für sich persönlich ablehnt, aus welchen Gründen auch immer. Euer Körper, eure Regeln. Und da solltet ihr euch auch von keinem Mann beirren lassen.
Ich bin irgendwann von Front 1 zu Front 2 gewechselt. Und, obwohl beim ersten Mal ein riesiger Wandspiegel zu Brüche gegangen ist (don’t ask), kam ich mir vor – nach einigen wirklich schmerzhaften Minuten und dem Gefühl, jetzt zu wissen, wie sich eine Geburt anfühlen muss – als würde mein Körper in den Himmel steigen *Engelschor. Nichtsdestotrotz: mit dem Zutritt in diese Pforten verhält es sich ähnlich wie in einem Upper-East-Side-VIP-Club – da kommen nur die ausgewähltesten aller ausgewählten Gäste rein. Eintrittspreis? Viel Geduld, viel viel Vertrauen und viel viel viel Spucke.
Wie sieht’s bei anderen Frauen aus? Ich hab nachgefragt!
Hier sind eure Erfahrungen 😉
„Das erste Mal war nach einem langen Clubabend und dementsprechend war beide ziemlich betrunken. Auf jeden Fall wurde das Hintertürchen wie ein Rambo von hinten durchbrochen. 5 Tage später musste ich immer noch an den Kerl denken. Also wirklich nicht zu empfehlen, das benötigt gute und ausreichende Vorarbeit.“ – Liebe Männer, this is HOW NOT TO DO IT. Mission abort!
„Mein erstes Mal war echt bescheuert. Der Kerl dachte sich wohl einfach „Loch ist Loch“ und steckte seinen Penis einfach in mein Hintertürchen. Das tat natürlich wirklich krass weh! Ich hab sogar geblutet. Eine ganz lange Zeit war ich wirklich abgeschreckt, hatte echt Panik und hab den Männern immer deutlich vorher gesagt, was ich möchte und was nicht – Analsex! Bis ich mit meinem damaligen Freund einen neuen Versuch gestartet habe. Wichtig war viel Gleitgel, VIEL! Außerdem eine entspannte Stellung! Mir hat es gefallen, wenn ich mich auf seinen Penis setzen konnte (Reiterstellung), so konnte ich bestimmen, wie tief, wie weit und ob überhaupt! Ansonsten kann man auch vorher mit kleinen Analplugs selbst üben, bevor man den Mann an sich heranlässt. Also locker lassen und viel Flutschi!“ – Was für ein heftiger Vollidiot der erste Typ.
„Bei mir wurde im Eifer des Gefechts das falsche „Loch“ getroffen, autsch! Ich war überwältigt von diesem Schmerz. Aber es war nicht so, dass ich ein Trauma erlitt, Gott sei dank. Ich bin auch überwältigt davon, wie viele Männer das toll finden. Nach einer Weile versuchten wir es einfach noch mal mit viel Gleitgel und Kondom. Girl, du musst dich entspannen und musst locker lassen, sonst wird das nichts. Wenn man sich verkrampft, ist es als wolle man mit dem falschen Schlüssel die Türe aufschließen. Also atmen und locker werden. So kann man das nämlich als Frau dann auch genießen.“ – Falscher Schlüssel. 😂 Zur Frage wie Männer zu Analsex stehen, gibt’s übrigens auch einen Sextalk.
„Beim Doggy ist er abgerutscht und mit Karacho rein – autsch, ich hab Sternchen gesehen.“ – Neeeein, I am SO sorry. 🥺
Erschreckend, wie viele unsensible Männer es gibt, die denken sie seien Rambo? Was ist denn nur los mit euch? Ihr fangt schon an zu zittern, wenn man mit dem Finger nur in die Nähe eurer Kehrseite kommt…