SEXTALK – Männer mutmaßen, wie man richtig fingert… und Frauen klären auf

Illustration von Carina Holtz

Kaum ein Moment ist unangenehmer als der, in dem ein Mann den eigenen Kitzler mit einem Rubbellos verwechselt. Fingern – richtiges Fingern – ist unangefochten eine Kunst, die nicht jeder beherrscht. I get it, das weibliche Geschlechtsteil ist rein anatomisch gesehen halt auch einfach etwas „komplexer“ konstruiert. Penis und Vagina lassen sich in etwa so gut miteinander vergleichen wie Autoschaltung und Flugzeug-Cockpit. Manche Frauen mögen’s, wenn man einen oder mehrere Finger einführt, andere können damit nix, aber so wirklich gar nix anfangen. Manche mögen’s, wenn man sanft an ihrem Kitzler rumspielt, andere mögen’s doller. Dann kann man klitoral und vaginal natürlich noch kombinieren, zusätzlich die Zunge einsetzen, ein Toy, oder das Hintertürchen miteinbinden…

Merke: Die Möglichkeiten, eine Frau zu befriedigen, sind schier unendlich. Klar gibt es sicherlich einen gewissen Konsens, der auf die meisten von uns zutrifft und auf den wir uns hier einigen können. Trotzdem, liebe Männer, sind wir auch nicht böse, wenn ihr mit (wortwörtlich) eurer Taktik nicht immer unbedingt unseren individuellen Nerv trefft. Schließlich könnten wir unsere Bedürfnisse auch k-o-m-m-u-n-i-z-i-e-r-e-n. Jaja, diese große Wort, I know. Aber hey, genau das machen wir jetzt auch! Dafür ist der SEXTALK da. In dieser Episode geben verschiedene Frauen die Anleitung zum perfekten Fingern. Es wäre ja aber nur halb so witzig, wenn wir nicht auch vorher Männer gefragt hätten, welche Technik sie denn für perfekt empfinden… 😁

Männer, wie, denkt ihr, fingert man eine Frau richtig?

„Grundsätzlich ist das komplett unterschiedlich, da jede Frau da anders ist, anders reagiert und einfach auch eine andere Vorlieben hat. Drehen wir es um… Es gibt gibt Männer, die mögen es, wenn man ihren Schwanz hart anfasst und manche nicht. Bei Frauen ist’s genauso. Manche mögen es leidenschaftlicher, manche rabiater… mal abgesehen von der unterschiedlichen Technik.“ Ach! Wasser ist nass! Der Himmel ist blau! Krass. 

„Ich kümmere mich dabei vor allem um den Kitzler, massiere ihn und kreise drumherum. Dabei hole ich mir immer ausreichend Feuchtigkeit von unten und dringe zwischendurch auch mal mit den Fingern ein. Ich versuche einfach, beim Fingern abwechslungsreich zu sein und vor allem die Intensität nach und nach zu steigern.“ – Jaaa, gut! Wie bei einer guten Gesichtspflege: Moisture is key! 

„Wenn die Frau nicht tropft und im besten Fall auch noch den ganzen Raum vollspritzt, macht Mann etwas falsch. Und wer mehr als 1-2 Finger dafür braucht, sollte nach Hause gehen, Gitarre spielen und trainieren. Wichtig ist Dirty Talk. Ganz soft ins Ohr hauchen. Und wenn man sie nebenher dann noch den Schwanz lutschen lässt, saftet sie ab ohne Ende. Oder er.“ – Stopp. Wer „absaften“ sagt, sollte nach Hause gehen und zunächst mal sein Vokabular überdenken. Nicht sexy. Außerdem – nebenher den Schwanz lutschen lassen? Glaube, du hast da was falsch verstanden… Und spritzen tut auch nicht jede Frau. Durchgefallen. 🙂

„Hättest du mich vor 6 Jahren gefragt, hätte ich vermutlich wie wild drauf losgerubbelt. Mittlerweile hab ich verstanden, dass das vermutlich ziemlich wehtat. Wie fingert man richtig? Ich glaube, es ist ganz wichtig, erstmal langsam und zärtlich anzufangen, bis Frau überhaupt richtig feucht ist. Viel Spucke bis dahin. Dann spielt man mit dem Kitzler, bevor man ab und zu mit 1-2 Fingern eindringt, wobei mein Gefühl ist, dass das nicht alle Frauen soo gerne mögen. Und da gilt: nicht wild stochern, sondern eher mit leichtem Druck arbeiten.“ – Yes! Can I date you? Wait, you’re already my boyfriend. Proud. 😌 

Und jetzt die Girls: Sagt an, wie wollt ihr gefingert werden?

„Der Kitzler ist KEIN Rubbellos. Man(n) sollte auf jeden Fall auf die Reaktionen der Frau achten und drauf eingehen. Oft wird ja schon recht deutlich, ob sie es gut findet oder eher nicht. Ich finde es geil, wenn er sich langsam vortastet und zwischendurch auch mal eine Pause einlegt und sich anderen Körperstellen widmet. Am besten find ich kreisende Bewegungen mit dem Daumen auf dem Kitzler, während 2 Finger eindringen. Dann gerne mal langsam, mal schnell, mal ein Richtungswechsel.“

„Ich liebe Männer, die dabei sehr aufmerksam sind, deine Zeichen, Zuckungen, Töne und Co. richtig deuten und sich von ihrem Gefühl leiten lassen. Top: Abwechslung von vaginaler und klitoraler Stimulation, ebenso wechselnde Geschwindigkeiten und Druck. Flop: Wahlloses „Stochern“, Übereifer und kein Gefühl für Geschwindigkeit und Druck, kein Sinn für Hygiene (nach dem Rauchen, Club-Besuch oder so – wascht euch ohne Hinweis darauf die Hände)! Mein größtes Learning: Kommunikation!“ – Wahlloses Stochern. Wir alle kennen’s und stellten uns währenddessen die Frage: Wann hört er endlich auf?

„Fingern kann entweder wunderbar oder ganz unangenehm sein. Kurze Fingernägel sind definitiv von Vorteil! Dann bitte erstmal langsam fühlen und den Finger rein, zärtliches Tasten, Orientieren, die Vagina mit dem Finger kennenlernen. Klingt blöd, ist aber so. Ich hatte mal einen Lover, der sich wahnsinnig viel Zeit dafür gelassen hat… Wow! Ich blendete alles andere dabei aus. Bitte auch immer schauen, dass alles feucht genug ist, vor allem, wenn es schneller und härter wird. Kein Stochern und Bohren bitte! Verboten! Mit dem Finger dann die raue, schwammige Stelle massieren (wenn man sie denn findet), stimulieren, die Vagina sinnlich mit dem Finger ausfüllen. Das sollte man im Kopf haben, wenn man fingert. Dann wird Frau garantiert richtig nass.“

„Fangen wir mal mit der Basis an: gute Handhygiene! Für mich persönlich ist es einfach wichtig, dass es nicht zu schnell geht, dass es eben nicht immer nur als „Vorschritt“ für Sex behandelt wird. Take your time, vielleicht auch erstmal über dem Höschen. Großes Them: nicht zu schnell und nicht zu viel Druck. Das ist absolut kein Wettrennen. Alles mit Gefühl. Es ist toll, wenn du weißt, wo die Klitoris ist, aber es gibt auch noch mehr. Bitte, bitte, bitte auf genug Feuchtigkeit achten, nichts ist schlimmer als ein trockenes, liebloses „Rumrubbeln“. Wenn eine Frau „genauso!“ sagt oder du das Gefühl hast, dass sie das denkt/spürt, meint sie das auch, du brauchst dann weder schneller werden, noch langsamer oder irgendwas anderes tun. Keep going! Das Wichtigste: Hab bitte selbst Spaß daran! Es ist verdammt heiß, wenn man merkt, dass ein Mann das genauso genießt.“ – Jaaaaa, wieso wechseln SO viele Männer den Kurs, wenn man kurz vorm Kommen ist?! 

„Ich find’s nice, wenn der Typ zwei Finger benutzt und langsam rein und raus geht, mit leichtem Druck gegen den G-Punkt, und dann immer schneller wird. Ich hatte mal einen Typen, der mit seinem Finger wie ein Specht in mir herumgestochert hat, dabei war ich völlig trocken und es tat einfach nur weh. Why?“ – Ja, why?

„Dieses Thema. Vor ein paar Jahren hatte ich noch das Gefühl, dass mein Freund versucht, da unten ein DJ-Mischpult zu bedienen, aber nicht mich. Aber da es selbst für mich selbst manchmal schwierig ist den EINEN Punkt zu treffen, der mich zum Höhepunkt bringt, nehme ich ihm das nicht übel, wenn er ihn auch nicht findet. Er ist mittlerweile sehr zärtlich und das ist das Wichtigste für mich.“ – Mischpult! 😄

„Bitte fang nicht an, bevor die Frau nicht richtig feucht ist. Absoluter Abturner und auch schmerzhaft. Lieber mit Speichel oder Gel nachhelfen. Beim Fingern geht es nicht nur um das „Rein-Raus“, auch die Klitoris freut sich über einen Besuch. Am liebsten in kreisenden Bewegungen. Beim Einführen bitte nicht einfach den störrischen Zeigefinger als Bohrer benutzen. Dat is nich schön. Ich habe es am liebsten, wenn Man(n) Zeige- und Mittelfinger ein wenig krümmt und sich der Anatomie der Frau anpasst (Stichwort: Banane), sodass die Hand-Innenfläche nach oben zeigt, wenn Frau auf dem Rücken liegt. Die Geschwindigkeit nach Gefühl regulieren. Dabei gern die andere Hand verwenden, um Nippel, Klitoris oder sonstige Zonen zu stimulieren. Fingern ist für mich ein Two-Handjob. Wer gut fingert, kann die Frau eventuell auch zum Squirten bringen.“ –👏🏻

Und jetzt mein Favorit: „Also, wenn ich mich fingere, dann schau ich erstmal Pornos, damit ich feucht werde. Dann fange ich langsam mit 2-3 Fingern an. Irgendwann kommt die komplette Faust, und wenn das nicht reicht, nehme ich zusätzlich einen Dildo, anal oder vaginal.“

Okay! Mit diesem Bild im Kopf kann man doch hervorragend ins Wochenende starten. Jungs, ich hoffe, ihr habt was gelernt. Und eines kann ich schonmal sagen: Nächste Woche wird’s schmerzhaft für euch… 🥴

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