SEXTALK – Wir haben Paare gefragt, wie es in der Quarantäne um die Selbstbefriedigung steht

Illustration von Carina Holtz 

Masturbation im Optimalfall: Du bist alleine Zuhause, liegst auf der Couch und schaust einen dieser 7 Netflix-Filme, die dich mit ihren Sexszenen langsam aber sicher in Wallung bringen. Dein ganze Konzentration klebt auf dem Bildschirm, deine Augen verfolgen jede Bewegung der Protagonisten und du spürst, wie diese wohlig-warme Lust sich zwischen deinen Schenkeln ausbreitet und langsam durch den ganzen Körper strahlt. Du checkst, ob auch wirklich kein Nachbar durch dein Fenster luschert, machst im Zweifel die Rollos runter und öffnest den Kopf deiner Hose (Corona-Edition: *lockerst das Bändchen deiner Jogginghose). Weil zensierte Netflix-Szenen jetzt nicht mehr ausreichen und du etwas Expliziteres brauchst, greifst du zu deinem Handy und öffnest den ersten Tab in deiner Favoritenliste: Pornhub…

Masturbation Corona-Edition: Dein Freund und du bauen gerade den Raumtrenner auf, den ihr euch bei kürzlich bestellt habt, um in eurer 38 Quadratmeter-Wohnung wenigstens die Illusion zu haben, euch aus dem Weg gehen zu können. Während du seinen nackten Oberkörper betrachtest, macht sich dennoch diese wohlig-warme Lust zwischen deinen Schenkel breit und strahlt langsam durch den ganzen Körper… Unverhofft fällt dein Blick ins Badezimmer auf den Wäschekorb. Er hat sein getragenes Paar Socken daneben gelegt. Schon wieder! Ein Streit bricht los, der dritte an diesem Tag. „Boah, kein Bock mehr auf den“, denkst du dir, und deine Lust auf ihn verwandelt sich in die Lust auf Solo-Frustabbau. Du musst jetzt unbedingt masturbieren. Aber wo, zur Hölle?!

So oder so ähnlich könnte es in Pärchen-Haushalten rund um den Globus gerade ablaufen. Heute ist Tag… äh, 25?! in Quarantäne und manch einer in der Isolation hat mittlerweile nur noch ein Hobby: den anderen auf die Palme zu bringen. Letzte Woche haben wir euch schon gefragt, wie’s denn um euer gemeinsames Sexleben so steht, während ihr miteinander „eingesperrt“ seid (hier entlang) – aber wie sieht’s aus mit Solo-Sex? Was macht ihr, wenn euch das Bedürfnis überkommt, einfach mal selbst Hand anzulegen? Nachdem eine Freundin mir kürzlich eine WhatsApp-Nachricht mit der Frage „Sag mal, wenn dein Freund 30 Minuten auf’m Klo hockt, denkst du dann auch, dass der gar nicht kackt, sondern sich einen runterholt?“ geschickt hat, war klar: Ein neuer Sextalk muss her. Und hier ist er! Unser kleines Osterei für euch. 🤗

Paare erzählen, wie sie in Isolation mit Masturbation umgehen

„In unserem Sexleben gehörte auch vor der Quarantäne schon immer mal wieder Selbstbefriedigung dazu. Gerade jetzt sind wir irgendwie experimenteller als je zuvor – wir haben ja die Zeit. Also läuft alles weiter wie bisher.“ 

„Wir gehen beide offen damit um, geben uns unseren Freiraum zum Masturbieren und wenn einer von uns das gerade braucht, sagt er das, nimmt sich die Zeit und bekommt das Schlafzimmer für sich. Wir haben nur zwei Zimmer, daher muss man das eben absprechen. Kommunikation ist alles. Während der eine masturbiert, einfach mal dazu kommen und es zu einer gemeinsamen Sache machen, oder den anderen doch alleine sein Ding machen lassen –  wir sind da ganz flexibel!“ 

„Da das Thema in der Beziehung leider so ein Unding ist und mein Partner am liebsten immer zuschauen oder alles selbst übernehmen würde, leider unmöglich.“ – Neeeein! 🥺

„Alles kein Problem, wenn morgens die Lust kommt, mich selbst anzufassen, dann geht’s ab unter die Dusche. Und wenn Schatzi nachts schon schläft, gibt’s eben eine Runde Me-Time auf der Couch.“

„Wir leben das sehr offen aus. Mein Partner gönnt mir die Zeit und schafft mir Ruheinseln (nimmt die Kinder), genauso kann er das machen, wenn er alleine sein möchte. Wir kennen unsere Lust und es macht uns auch ein bisschen an, zu wissen, dass der andere sich grade selbstbefriedigt . Danach sprechen wir oft über unsere Gedanken dabei, was uns angemacht hat, ob es heute Männer oder Frauen in der Fantasie waren, usw.“

„Meinem Partner ist Selbstbefriedigung nicht so wichtig, es ist eher eine Notlösung, wenn ich nicht da bin.
Wir sind auf jeden Fall experimenteller geworden zu dieser Zeit und haben ausprobiert, Selbstbefriedigung in unseren Sex mit einzubauen und gemeinsam zu masturbieren. Jeder bei sich selbst, aber eben gemeinsam nebeneinander. Zum Beispiel unter der Dusche oder halt im Bett. Das hat erst etwas Überwindung gekostet, aber dann war es spannend und hat Spaß gemacht. Ganz alleine dabei zu sein, vermisse ich gar nicht wirklich, aber wer weiß, vielleicht kommt das auch noch.“ – Sicher, dass ihm das „nicht so wichtig“ ist? 😏 Would he even be a man?

Wir haben das „Glück“, dass ich 2-3x die Woche in meinen Laden muss, um nach dem Rechten zu schauen. Da hat er mal ein paar Stündchen nur für sich. Ich hingegen bleibe irgendwie auf der Strecke. Die einzig freie Stunde habe ich, wenn er Getränke holen geht, das fällt jetzt aber auch weg, da er nun einen Flaschen-Lieferservice für sich entdeckt hat. Eine herbeigeführte Diskussionen mit ausgedachten Gründen brachte nichts. Pech. Ich vermute, ich muss jetzt mal eine etwas längere Haarkur machen…“ – Aaaah, ich möchte dich in den Arm nehmen. 😫😄

„Da wir beide in unserer Wohnung ein eigenes Zimmer haben, ist theoretisch immer genug Privatsphäre geboten, um mal selbst Hand anzulegen oder den Vibrator auszupacken. Trotzdem machen wir das zur Zeit meist noch zusammen oder nutzen die Quarantäne tatsächlich häufiger, um mal etwas Neues auszuprobieren (beispielsweise alles, online so an Toys angeboten wird). Dabei muss man natürlich im Hinterkopf haben, dass sich das mit der Zeit auch noch alles verändern könnte. Bisher gibt es an dieser Front noch keine großen Einbußen und, ganz ehrlich, wer masturbieren möchte und mit seinem Partner zusammenlebt, sollte das doch ganz klar kommunizieren können.“

„Meine Freundin und ich sind da offen. Wir machen es einfach dann, wenn wir Lust haben. Manchmal parallel, manchmal alleine… Selten verstecke ich mich im Badezimmer. Leider aber im Stehen echt nervig.“ – Dafür könnt ihr easy im Stehen pinkeln, ausgleichende Gerechtigkeit. 😜

Illustration von Carina Holtz 

 

„Ich stehe meist viel früher auf als mein Freund – meistens nutze ich dann diese Zeit zum Masturbieren. Oder während er draußen im Garten irgendetwas macht oder das Auto wäscht. Anfangs hatte ich mich nicht so richtig getraut, weil ich mir dachte, ich sollte die Lust aufheben für den Sex, aber letztendlich sind das zwei verschiedene Paar Schuh.“

„Mein Freund ist Schichtarbeiter und darf bisher trotz der Pandemie arbeiten gehen. Ich bin im Home-Office. So habe ich für die Masturbation beispielsweise Zeit, wenn er auf der Spätschicht ist oder vorm Schlafengehen, wenn er auf der Nachtschicht ist. Es ist alles wie vor der Quarantäne.“ – Der vermutlich größte Vorteil an Schichtarbeit. 👏🏻😅

„Mein Freund ist unsicher, was er jedoch nie zeigen würde. Ich glaube, Selbstbefriedigung der Partnerin ist aufgrund seiner schwierigen sexuellen Vergangenheit in seinem Kopf das Zeichen, dass er nicht ausreicht. Ich hingegen denke, Selbstbefriedigung im gesunden Rahmen ist wichtig. Nur so lernt man seinen Körper doch immer neu kennen. Schließlich verändern sich Vorlieben doch auch und sind jeden Tag unterschiedlich. Es ist also kompliziert.“

„Wir haben allgemein ein sehr ausgeprägtes Sexleben. Doch weiß ich, dass es ihm schwerfällt mit mir in der Wohnung, da er beim Masturbieren meist ein bis zwei Stunden lang Pornos schaut. Mir fällte es leichter. Ich gehe meistens baden oder gehe früher ins Bett, wenn er komponiert, und bin dann ungestört. Kürzlich haben wir es aber auch voreinander gemacht, das war sexy. Allgemein sind wir aber in der momentanen Situation ganz unterschiedlich. Ich könnte es die ganze Zeit tun und eher kommt eher schwer in Stimmung. Er braucht für seine Ausgeglichenheit die gemeinsame Zeit mit seinem Umfeld, ich nicht.“

„Anfangs waren wir beide krank, daher war unser Drang nach Sex oder Selbstbefriedigung auch nicht sehr groß. Als es uns ein bisschen besser ging und das Fieber sank, stieg die Lust. Ich persönlich finde, es muss nicht immer direkt Sex sein. Ab und an ziehe ich es vor, wenn man sich gegenseitig befriedigt (gerade dann, wenn man körperlich nicht in Topform ist). Sorry, aber keine Lust beim Sex ’ne Herzbeutelentzündung zu bekommen! Naja, also ich meinerseits habe in Anwesenheit meines Partners auf Selbstbefriedigung mehr oder weniger verzichtet, mein Partner nicht. Der süße Fratz hat seine „Spuren“ nicht so ganz verwischt. Als er dann „zurück an die Front” musste und jetzt seit zwei Wochen wieder im Krankenhaus (❤️!) arbeitet, hab ich erstmal die ganzen Indizien ausgewertet und nachgefragt. Er meinte, er habe es eines nachts nicht mehr ausgehalten und neben mir masturbiert. Stellt für mich ehrlich gesagt auch kein Problem dar. Ich habe irgendwann mal realisiert, was ich wegen des Virus in den letzten Tagen/Wochen so „verpasst“ hatte bzw. wozu ich nicht in der Lage war – dann hab ich mir direkt das Premium Abonnement auf Pornhub gegönnt. Nun bin ich seit einer Woche alleine und du kannst dir denken, was abgeht, haha!“
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Ohhhh ja, ich kann es mir denken. Und hinsichtlich dieses Arguments bin ich auch gar nicht so traurig darüber, alleine zu wohnen… 😌

Frohe Ostern, ihr Lieben! Einen Special-Sextalk zum Thema EIER haben wir übrigens auch noch… Talk to you next week. 😉

 

 

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