SEXTALK – Wir haben Pärchen gefragt, wie sich die Quarantäne auf ihr Sexleben auswirkt

Illustration: Carina Holtz

Sextalk… Da war doch was? Was war das noch gleich? People! WE ARE BACK! Ich hab die schmerzlichen Sehnsuchts-Rufe aus euren Wohnzimmern (wo ihr hoffentlich alle seid) erhört und sage daher welcum back zu einer neuen Textrunde eures Lieblingsformats. Viel zu lange schon haben wir nicht mehr über dirty stuff geredet, und wäre mein Schreiberherz eine Vagina, wäre sie vermutlich staubtrocken.

Und naja, speaking of, ich sag’s mal so: Die aktuelle Lage befeuert meine Libido nicht gerade stark. Ich bin selbstverständlich, wie alle anderen auch, die ganze Zeit zu Hause, das bedeutet aber nicht, dass sich mein gedanklicher To-Do-Haufen auch nur im Mindesten reduziert hätte. Mein Overthinking hat sich einfach vom Normalzustand in den Isolationszustand verlagert. Gedanken wie „Welche Schublade könnte ich als nächstes umsortieren?“, „Gibt es noch Schuhe, die ich vergessen habe zu putzen?“, „Lass mal meine Cooking Skills improven“, „Wie lange muss ich noch meditieren, um mein Ego vollständig abzulegen?“ oder „Welche Jogger-Kombi gäbe es wohl noch, die cute aussähe?“ finde ich immer noch zu Genüge. Und an der Boyfriend-Front sieht’s nicht unbedingt anders aus: Mein Freund hat sich vor allem am Anfang der Pandemie mit seinem Kopf eher in den Nachrichten vergraben anstatt zwischen meinen Beinen. „Ich hab Lust auf dich“ im Bett abends wurde zu „Lass mal das Corona-Update mit Drosden hören, ich stelle einen Sleeptimer“. Äh, okay, mein nackter Po drückt an deine Lende, aber ja, lass mal machen. Gibt bestimmt feuchte Träume.

Aber wie sieht’s bei anderen Paaren aus? Was macht das ständige aufeinander Hocken mit Beziehungen, insbesondere der körperlichen Intimität? Vögelt ihr euch gerade fleißig durch jede bisher unbefleckte Ecke eurer Wohnung? Schaut ihr nun gemeinsam Pornhub Premium for free anstatt Netflix? Oder habt ihr euer Geschlechtsteil – gewollt oder ungewollt – auch erstmal in die Isolation verfrachtet? Wir haben nachgefragt, ihr habt’s uns verraten. 🤗

Ladys and Gents, wie steht’s um euren Quarantäne-Sex?

„Seit der Quarantäne war ich gedanklich eher mit den Fallzahlen des Coronavirus beschäftigt und hatte daher wenig Platz für Sex in meinem Kopf. Das ist jetzt etwa zwei Wochen her und so langsam hat man sich an diese ganze Situation gewöhnt. Sex mit der Freundin hat jetzt wieder eine „übergeordnete“ Rolle eingenommen, allerdings hat sie gerade ihre Tage und deswegen muss ich mich noch ein wenig gedulden, wohl oder übel.“

„Es hat sich nichts verändert. Ich interpretiere das als recht gutes Zeichen, weil es bedeutet, dass wir uns erstens generell immer schon Zeit dafür genommen haben und unser Sexleben nicht von äußeren Umständen abhängig machen, und dass wir uns zweitens auch unter Quarantäne-Bedingungen gut verstehen und miteinander auskommen. Demnach haben wir also ganz normal und weiterhin Sex.“

„Das letzte Mal, als ich meinen Freund gesehen habe, hatten wir Sex – und der war grauenvoll. Einen Tag später musste er kurzfristig nach Bayern zu seinem Arbeitgeber und wollte eigentlich direkt danach wieder zu mir nach Baden-Württemberg fahren. Dadurch, dass wir aber weder verwandt noch verlobt sind (und da seine Mutter, bei der er jetzt lebt, im Krankenhaus arbeitet), darf er nicht mehr aus Bayern raus, weil die Gefahr der Ansteckung zu groß wäre. Es nervt mich also extrem, dass ich nicht weiß, wann wir wieder miteinander schlafen können und es wäre mir 100x lieber gewesen, wenn der letzte Sex vor Corona gut gewesen wäre. Jetzt müssen wir eben versuchen, das übers Telefon zu kompensieren, aber das kommt halt bei Weitem nicht an den wirklichen Sex ran…“ – Oh nein! 🥺 This is heart breaking… Aber falls ihr noch Tipps fürs Telefon braucht: hier.

„Für uns ist es eine Bereicherung, da wir jetzt viel mehr Zeit füreinander haben und es dann automatischer häufiger zu Sex kommt, da wir als Studenten eh nicht wirklich was zu tun haben.“ – Livin the life.

„Auf uns wirkt sich das positiv aus. Seit der Quarantäne haben wir so viel mehr Sex als sonst, sind viel spontaner und nicht mehr so abgelenkt durch Arbeit oder sonstige Verpflichtungen.“

„Dadurch, dass mein Freund im Homeoffice tatsächlich was zu tun hat (😄) und ständig am Telefon hängt, haben wir nicht den ganzen Tag Zeit, uns durch die Wohnung zu vögeln, wie man sich das vielleicht vorstellt… Ich bin normalerweise unter der Woche viel unterwegs und jetzt eben die ganze Zeit zu Hause. Das hat bei mir ein bisschen den Druck genommen, genau in den drei, vier Tagen, an denen wir uns sehen, „performen“ zu müssen und ich glaube, es hat uns beide etwas entspannter gemacht. Man hat jetzt z.B. mal Zeit und Muse, ein paar Kerzen anzuzünden oder sich in sexy Wäsche auf dem Sofa zu drapieren. Im hektischen Alltag war ich für sowas meistens nicht in Stimmung… Also insgesamt ein kleines Upgrade fürs Sex-Leben. (Was das Beziehungs- bzw. allgemein das Zusammenleben angeht, das ist wieder eine andere Sache und schon eine kleine Bewährungsprobe.😄)

„Wir werden grade kuscheliger denn je und rücken körperlich zusammen. Ich habe das Gefühl, im Bett wird’s deeper und man passt besser auf sich auf.“

„Tatsächlich haben wir aktuell mehr Sex als sonst, da wir einfach viel mehr Zeit dafür haben. Und wir nehmen trotzdem jeden Politik-Talk und Podcast mit. Genug Zeit für News und genug Zeit für viel Sex!“

„Apokalyptische Stimmung gibt es Gott sei Dank bei uns nicht. Natürlich hocke ich jetzt gefühlt nur noch im Pyjama rum  was für den einen oder anderen ein Stimmungskiller wäre, aber meinen Freund habe ich damit zum Glück noch nicht verschreckt. Ich denke trotzdem, man sollte darum bemüht sein, selbst in der Quarantäne-Zeit nicht dem „Alltag“ die Überhand zu lassen: Wo man anfänglich noch den Partner von seiner Arbeit am Schreibtisch abgelenkt hat, indem man mal kurz auf seinem Schoß Platz genommen hat, lassen solche Aktionen mittlerweile wieder nach, weil der Alltagstrott einen einholt und man „gemütlich“ wird. Was man dagegen tun kann? Immer wieder ein paar neue „Überraschungen“ überlegen! Ich z.B warte auf einen neu bestellen Body, mit dem ich meinen Freund abends überraschen will, um ihn dann ein bisschen aus der Reserve zu locken.

„Die erste Woche Quarantäne war Ausnahmezustand bei uns. Wir sind beide selbstständig, haben Mitarbeiter und jede Menge Sorgen. Da gab es den soliden „Frust abbauen, Kopf frei kriegen“-Sex. Nichts out-of-the-ordinary, aber zielführend für uns. In Krisensituationen, wie momentan, und nach 6 Jahren Beziehung, weiß man den dann auch zu schätzen. Es hat sich dann nach Tag acht entschieden, dass es mir behördlich untersagt ist, zu arbeiten, er jedoch darf weiterhin ins Büro.
Weil ich ja brav zuhause bleibe (!!!), habe ich nun Zeit, jeden Zentimeter abwärts meines Kinns akribisch zu enthaaren, einzucremen und mich drauf zu freuen, dass meine Lieblingsbeschäftigung bald nach Hause kommt. Was dann passiert, ist das Highlight des Tages. Inspirierter, heißer Sex (Quelle: previous Sextalks beispielsweise), ohne den „Ich muss in sechs Stunden und 23 Minuten aufstehen“-Gedanken! Wir nutzen die Zeit im Bett effizient und erlernen neue Skills. Diese Woche haben wir unsere Sexting Skills aufpoliert.“ 
– Damnnn Gurl, mit dir kann man gerne in einer Beziehung sein!

„Da uns diese Ausnahmesituation gerade außerplanmäßig in einer Stadt vereint, genießen wir es vor allem, endlich mal länger beieinander zu sein. Da gehört Sex dazu, natürlich, auch regelmäßig, aber tatsächlich nicht anders frequentiert als sonst. Stattdessen schlafen wir gerade einfach zu gerne kuschelnd ein oder haben noch ein Gespräch mehr bis spät in die Nacht nachzuholen. Für Sex ist der Kopf dabei auch ehrlich gesagt oft noch zu voll. Die äußeren Umstände wirken sich leider doch stärker als gedacht auch auf meine Libido aus. Aber dann reden wir halt auch darüber noch mal eine Runde. Und haben Verständnis für einander und das Kopfkarussell des anderen.“

„Erstaunlicherweise gibt es keine großen Streitereien, obwohl wir 24/7 zusammen sind. Jedoch schlafen wir auch ziemlich oft miteinander, deutlich mehr als sonst. Streiten bringt eben nichts, schließlich müssen wir jetzt miteinander auskommen und der Sex hilft auch dabei. Die überschüssige Zeit bietet auch die Chance dazu, da weniger Druck von außen herrscht, andere Sachen auszuprobieren. Corona ist zwar immer wieder ein Thema, aber irgendwie dient der Sex auch als Ablenkung der Panik, die außerhalb des Schlafzimmers existiert. Unsere Beziehung wird durch Corona eindeutig gestärkt, wir reden deutlich mehr darüber, was wir wollen oder brauchen, denn Kommunikation ist derzeit einfach der einzige Weg. Anders kann man sich kein Freiraum schaffen. Unsere Beziehung wächst!“

___________

Summa summarum: Bei euch läuft’s! Und es macht mich super froh zu hören, dass ihr eure jetzt unfreiwillige, ununterbrochene Zweisamkeit weise nutzt. 😌 Hat schließlich nur Vorteile: weniger Stress, mehr Endorphine, After-Sex-Glow und noch dazu kann man das auch gut und gerne mal als Home Workout durchgehen lassen. Macht fleißig weiter, und wer weiß, vielleicht gibt’s in neun Monaten ja einen Corona-Babyboom. 🤗

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