Die Chancen stehen hoch, dass jede Frau in ihrem Dschungel an Schränken und Kommoden diese eine Schublade hat. Diese eine Schublade, die einen Ehrenplatz einnimmt, und immer, wenn man sie öffnet, singen ein paar Engelein. In ihr befindet sich ein Sammelsurium an Toys für jede Gelegenheit: Eins, wenns schnell gehen muss, eins für den Carry On auf Reisen (hopefully soon😭), eins für die Badewanne, eins für vaginale Orgasmen, eins für klitorale, eins für anale…. The list goes on. Dass Frauen bei der Masturbation gut und gerne mal mit einem Sexspielzeug aushelfen, ist mittlerweile in allen Köpfen angekommen. Jedes Bedürfnis wird mit dem passenden Match befriedigt – egal ob bei der Solo-Action oder als Add-on mit dem Partner. Schreibe ich meiner Freundin „Ich war heute auf Eis.de shoppen“, kommt definitiv eine Antwort à la „Uhhh, zeig her 🔥“ zurück.
Würden Männer genau so beiläufig aber ihrem Buddy sagen „Bro, ich hab mir ’ne neue Taschenmuschi gegönnt?“ Hm. Und wenn wir bei den Herren der Schöpfung nach dieser oben genannten Schublade suchen, nun, dann mit hoher Wahrscheinlichkeit auch vergebens. Es erhärtet sich also der Anschein, als sei die Benutzung von Masturbatoren, Prostata-Vibratoren bei Männern und Co. noch immer eine eher „verpönte“ Angelegenheit. Aber woran liegt das?
Im Rahmen einer von Eis.de veranstalteten Zoom-Masterclass rund um Orgasmen und Selbstbefriedigung mit der New Yorker Expertin Megwyn White, an der wir teilnahmen, hat sie folgende Vermutung angestellt: „Ich denke das hat psychologische und gesellschaftliche Hintergründe. Bedenken wir alleine schon, dass Männer oft eifersüchtig sind, wenn eine Frau Spielzeug verwendet, weil sie dadurch denken könnten, sie seien nicht genug. Ihnen wurde eingetrichtert, dass sie für unsere sexuelle Erfüllung verantwortlich sind – so langsam verstehen aber alle, dass alleine wir selbst in der Verantwortung der eigenen Sexualität stehen, egal ob mit oder ohne Partner. Männer sind meiner Meinung nach leider gesellschaftlich stärker unterdrückt, wenn es um Sex geht, wir sehen es aber nicht. Dabei erlauben wir als Gesellschaft ihnen nicht, offen über Emotionen zu sprechen, und deshalb ist das mit de Sexspielzeug vermutlich auch so eine Sache. Man könnte denken „Oh wow, der braucht also Hilfe bei Masturbieren, wie unmännlich“ oder etwas dergleichen. Deshalb ist es wirklich noch eher ein Tabuthema für viele.“