Eine Reporterin wird vor laufender Kamera sexuell angegriffen – und findet jetzt deutliche Worte

Ein Stadt-Lauf – irgendwo im US-Bundeststaat Georgia. Eine Reporterin – gerade dabei, live im Fernsehen über die joggende Masse zu berichten. So weit, so unspektakulär. Der sogenannte „Bridge Run“ findet wie in jedem Jahr statt. Die Berichterstattung ist dementsprechend lokal. Und doch ist in diesem Jahr irgendwie alles anders …

Weil da so ganz nebenbei ein Moment von der Kamera eingefangen wurde, der die Welt – und uns – kurz mal sprachlos macht. Etliche der Teilnehmenden rennen an Nachrichtensprecherin Alex Bozarjian vorbei, die für den Sender 3WSAV vor Ort berichtet. Sie schneiden Grimassen oder hampeln albern herum. Bis, ja bis ein ganz bestimmter Kerl aus der Menge heraus meint, sich einen ganz besonders dreisten Übergriff leisten zu dürfen. Er nutzt seine Position als Läufer aus, um der Reporterin vor laufender Kamera mit der Hand auf den Hintern zu schlagen.

Nicht nur uns bleibt bei dieser unvorhersehbaren Herabwürdigung die Spucke weg. Auch Alex Bozarjian selbst braucht einige Sekunden, um die Fassung wieder zu erlangen. Kurzzeitig entgleist ihr vollkommen der Gesichtsausdruck, sie ist perplex, verstört, gedemütigt. Doch was bleibt ihr auch anderes übrig, als angeschlagen weiterzumachen? So mitten in einer Live-Übertragung?

Eine Zuschauerin teilt den Übergriff erbost auf Twitter:

Der Mann, der sich offenbar keiner Schuld bewusst ist, nimmt ungerührt seine Laufstrecke wieder auf. Einfach so. Als wäre das, was er sich da mal so nebenbei geleistet hat, völlig in Ordnung. Als wäre es in irgendeiner Situation „gestattet“, sich über eine Frau und ihren Körper hinwegzusetzen und einen Übergriff wie diesen als „legitim“ zu erachten.

An ihrem Körper hat niemand etwas zu suchen. Nicht ungefragt und schon gar nicht mit einer solchen Intension. Das stellt die Nachrichtensprecherin auf Twitter später auch persönlich klar – und erstattet zusätzlich Anzeige. Die ohnmächtige Schockstarre des Moments möchte sie nämlich nicht für sich sprechen lassen. In aller Deutlichkeit wendet sie sich mit wenigen Worten an den Täter:

„An den Mann, der mir heute Morgen im Live-Fernsehen auf den Hintern geschlagen hat: Du hast mich verletzt, objektiviziert und bloßgestellt. Keine Frau sollte sich das jemals auf der Arbeit oder irgendwo anders gefallen lassen müssen.“

Die Reporterin wird angegrabscht … und bleibt fassungslos zurück

Inzwischen hat sich auch der Läufer selbst über seinen Anwalt zu dem Vorfall geäußert. Doch ganz egal, mit welcher Begründung er sein Verhalten zu rechtfertigen versucht, die Tat bleibt dieselbe. Eine Frau wurde mit ihrem Körper offenbar nicht ernst genug genommen. Ein Mann hat sich herausgenommen, selbstständig darüber bestimmen zu können, ob er sie anfassen darf oder nicht.

Und hey, ob lustig gemeint (wir sehen niemanden lachen 😐) oder nicht: Niemand sollte einen anderen Menschen ungefragt ohne dessen Einverständnis anpacken dürfen. Das gilt für alle Geschlechter und für jede Körperstelle.

Ist gegenseitiger Respekt zu viel verlangt?

Auch Alex Bozarjian fühlt sich vor allem machtlos und herabgewürdigt. Im Interview mit der Morning-Show „USA Today“ bringt sie das ohnmächtige Gefühl auf den Punkt, das viel zu viel von uns wohl ebenfalls bereits kennen dürften: „Es ist niemals ok, sich am Körper einer Frau zu bedienen, nur weil man gerade Lust dazu hat. Ich denke, was hierbei am schlimmsten ist, ist die Tatsache, dass er mir meine Macht genommen hat. Und ich versuche jetzt, diese zurückzuerlangen.“ 

Dabei können wir sie alle unterstützen. Indem wir ihre Worte teilen, ihre Gefühle ernst nehmen, Aufklärung betreiben. Um damit gemeinsam, Schritt für Schritt, dafür zu sorgen, solche „scherzhaften“ Taten endgültig gesellschaftsunfähig werden zu lassen.

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