Wie sich meine Meinung über Shawn Mendes nach dem Schauen von „In Wonder“ geändert hat

Zwischen mir und Shawn Mendes hat es bisher nicht richtig gefunkt: 2013 habe ich sein Cover von „Sweater Weather“ rauf und runter gehört. Aus diesem kleinen ‚One Night Stand‘ hat sich jedoch erst eimal nicht mehr entwickelt. Natürlich kannte ich die Songs, die im Radio tot gespielt wurden, aber die hatten mich auch nie so richtig umgehauen, um ehrlich zu sein. Optisch? Kann man auf jeden Fall machen! Aber mehr war da einfach nicht. Ums kurz zu machen: Meine Meinung über Shawn war bisher recht neutral. Natürlich hatte ich die gängigen Vorurteile im Hinterkopf: Just another Teeny Star? Die Beziehung mit Camila Cabello ist fake (ist er sogar schwul)? Das galt es natürlich beim Schauen zu prüfen – Investigativer Journalismus, right?

Unter dieser Prämisse schaute ich mir jetzt also „In Wonder“ auf Netflix an – mit der klitzekleinen Vorahnung im Kopf, vielleicht doch noch umgehauen zu werden. Laut meiner Chefin könnte dies allerdings „Probleme für unser zukünftiges Arbeitsverhältnis“ darstellen (Justin Bieber steht bei uns ganz oben auf der Liste 😝). Who knows? Vielleicht brauche ich am Ende doch „Stitches“ weil ich mich so unglücklich in Shawn verliebe? 💔

„Shawn Mendes: In Wonder“ ab dem 23 November 2020 auf Netflix

Doch bevor wir klären, wie das mit mir und Shawn ausgegangen ist, kurz nochmal die wichtigsten Facts: Am 23. November 2020 geht „Shawn Mendes: In Wonder“ offiziell bei Netflix online. Es handelt sich hier um eine klassische Konzertdoku: Der Zuschauer wird quasi auf Tour 2019 „mitgenommen“, reist mit Shawn durch die Gegend und erlebt mit, wie der 22-Jährige im ausverkauften Rogers Centre in seiner Heimat Toronto vor über 50,000 Leuten performt. Nebenbei erinnert er sich an seinen Karriereaufstieg, zeigt, wo er aufwuchs, und auch seine Beziehung zu Camila Cabello wird zum Thema. Für den 83 Minuten langen Film ist Regisseur Grant Singer (machte schon Musikvideos für The Weekend, Zayn, Lorde oder Taylor Swift!) verantwortlich, Shawn Mendes und sein Manager Andrew Gertler fungieren als Executive Producers.

Mit „In Wonder“ reiht sich Shawn dann hinter Lady Gaga, Taylor Swift oder Travis Scott ein, die ebenfalls mit dem Streaming-Giganten Dokumentation über ihre Werdegänge veröffentlicht haben.

Shawn Mendes ist erfrischend normal

Wer damals „Never Say Never“, die Doku über Justin Bieber, gesehen hat, wird schnell merken: „In Wonder“ kommt dem Ganzen recht nahe, nur gibt’s weniger Drama. Denn Shawns Leben scheint von wenig Schicksalsschlägen geprägt zu sein: Keine schwierige Kindheit, keine Trennung der Eltern, keine ärmlichen Verhältnisse.

Shawn Peter Raul Mendes wurde am 8. August 1998 (so jung?!😭) geboren und wuchs in Pickering, bei Toronto, Kanada auf. Er lebte zusammen mit seinen Eltern und seiner kleinen Schwester in einem ganz normalen Haus, ging ganz normal zur Schule, traf sich ganz normal mit Freunden, hatte aber ein extraordinäres musikalisches Talent. Er lud Videos bei YouTube und Vine hoch und wurde schließlich entdeckt. Sein Umfeld hat immer an ihn geglaubt, niemand hat seinen Traum, Sänger zu werden, belächelt. Wie schön!

Bei „In Wonder“ fließt keine Träne über seine Vergangenheit – alles scheint total easy vonstattengegangen zu sein. Er ist schließlich auch nur „ein Typ, der Musik mag“.  Shawn ist wirklich very, very normal – aber bei dem ganzen Marketing-gepushtem Mitleid bei anderen Künstlern finde ich das sogar erfrischend authentisch und beginne langsam Sympathie für den 22-Jährigen zu entwickeln.

Ich muss mich bei allen Shawn-Mendes-Fans entschuldigen

Im Vorfeld muss ich mich einmal bei allen Shawn Mendes-Fans entschuldigen: Denn musikalisch habe ich ihn wirklich krass unterschätzt. Just another Teeny Star, hm? Falsch gedacht. Shame on me, wirklich! Ich muss beim Schauen schnell zugeben, dass Shawn Mendes es wirklich draufhat und seine engelsgleiche Stimme bringt mein Herz dann doch etwas zum Schmelzen. Abseits vom getuneten Radiogedudel (mehr kannte ich als Shawn Mendes-Leihe leider nicht, shame on me again!) kann der nämlich wirklich singen, harmonieren, Lieder schreiben, Gitarre spielen … ich bin ehrlich positiv überrascht und eventuell ein wenig geflasht … äh beeindruckt. Der ein oder andere Song ist dabei gaaaaanz unauffällig in meine Playlist gewandert.

Was wäre so schlimm daran, wenn Shawn schwul wäre?

Aber weiter im Text. Shawn Mendes soll schwul sein? Ich weiß ja nicht. Auf mich wirken Shawn und Camila beim Schauen von „In Wonder“ ziemlich authentisch. Bei meiner Recherche zu diesem Vorurteil kriege ich allerdings Bauchschmerzen: Was wäre denn bloß so schlimm daran, wenn Shawn schwul wäre? I really don’t get it – wir leben doch in 2020?! Ich bin erschüttert, über die Bemühungen und den Stress, die der Sänger wegen diesem hartnäckigen Gerücht auf sich nehmen muss. In einem Interview mit dem Rolling Stone Magazin erklärte Shawn 2018, dass er – obwohl er natürlich wisse, dass dies falsch ist – das Gefühl hat, sich mit einer Frau zeigen zu müssen, um zu beweisen, dass er nicht schwul ist. Und weiter: „Ich sage, dass es [die Gerüchte] mich nicht interessiert, doch das stimmt nicht“.

Am liebsten würde ich Shawn nun einmal ganz fest in den Arm nehmen und drücken. Doch das Thema schleicht sich irgendwo auch in „In Wonder“ein: Alleine schon, dass Camila und Shawns Liebesgeschichte überhaupt ein ganzes Kapitel im Film erhält, sieht für mich, mit diesem Hintergrund, nach Rechtfertigung aus. Keine Frage, die Szenen sind echt super cute und Camilla ist ein großer Teil seines Leben, aber eigentlich geht es ja um Shawns musikalischen Weg?! Das Thema sollte nun wirklich allemal begraben werden (already getting protective here 😝), danke!

Wir sollten aufhören, Musiker nach ihrem Image zu verurteilen

Ich muss mir an die eigene Nasen fassen, und mir eingestehen, dass ich Shawn Mendes in der Vergangenheit nicht gerecht geworden bin (und ärgere mich, dass Netflix nicht schon früher eine Doku über ihn rausgebracht hat, ha!). Doch das ist nunmal ein (trauriges) Phänomen bei „Teen-Stars“. Justin Bieber, die Boys von One Direction und so auch Shawn Mendes werden gerne belächelt, bevor die spitzen Zungen sich wirklich mit dem jeweiligen Können des Künstlers auseinander gesetzt haben. Dabei gibt es ja schließlich Gründe, warum diese Musiker berühmt geworden sind und so so viele Fans immer wieder begeistern. Kleiner Reminder am Rande: Britney Spears und Justin Timberlake haben bei Disney gestartet! Daher wieder einmal die Erkenntnis: Don’t be too fast to judge und leben und leben lassen. ❤️

Nach dem Ende des Filmes würde ich sagen, dass Shawn und ich auf dem besten Weg sind, eine innige Freundschaft aufzubauen (Meine einzige wahre Liebe bleibt natürlich Justin Bieber!). Ich kann es euch, aber jetzt abschließend nur ganz stark ans Herz legen (bitte, bitte, bitte!) euch die knapp 1 1/2 Stunde Shawn Mendes zu gönnen. Euch erwarten Emotionen (Ich habe ein paar Tränchen verdrückt 😅), süße Shawmila-Szenen, ganz viel tolle Musik und vermutlich die Erkenntnis, dass Shawn Mendes echt ein ziemlich cooler und musikalisch wahnsinnig talentierter Dude ist. Viel Spaß beim Gucken! ❤️

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