Solarzellen als Bodenbelag: Warum diese Idee längst mehr als nur Zukunftsmusik ist

So häufig sprechen wir im Alltag und auf trèsCLICK über Innovationen. Über Veränderungen, über Klimaschutz – und Klimagerechtigkeit. Oder auch über die nachhaltigsten Möglichkeiten, unser aller Leben ein klein wenig grüner zu gestalten.

Oftmals scheinen all diese Lösungen aber noch in weiter Ferne zu liegen. Schließlich hat sich das plastikfressende Bakterien bisher leider noch nicht durch alle verschmutzen Seen und Flüsse gewühlt. Und auch die essbaren Water Bubbles konnten sich kaum als alltagstaugliche Alternative beweisen.

Umso mehr freuen wir uns da natürlich über Veränderungen, die tatsächlich bereits auf politischer Ebene in Gang gesetzt wurden (denn dort verstecken sich ja oftmals die größte Hürden). Wenn diese dann auch noch dazu beitragen können, ordentliche Mengen CO2 einzusparen dann, ja dann, ist ein wenig Euphorie doch sicherlich angebracht.

So, nun aber mal zum Thema hier. Schließlich geht es uns ja nicht um’s Vorgeplänkel, sondern vor allem um die Sache an sich. In diesem Fall also: Solarkraftwerke – als Straßenbelag. Klingt unsexy, schon klar. Der Inhalt und die Idee dahinter lassen unsere Herzchen dann aber doch ganz schnell ein wenig höher schlagen.

Denn dieser Belag kann weitaus mehr, als nur unseren Untergrund pflastern. Wenn es nach mehreren innovativen Start-ups geht, könnten Solarpanels bald Radwege, aber auch Autobahnen säumen – und so als intelligente Kraftwerke fungieren.

Solarzellen auf der Straße – die neue Art der Stromerzeugung

Aber gut, wir stürzen uns schon wieder zu sehr in Zukunftsvisionen. Lasst uns doch zunächst noch ein wenig in der Gegenwart bleiben. In Rheinland-Pflanz setzt sich das Umweltministerium aktuell nämlich ganz aktiv dafür ein, verfügbare Flächen – wie etwa Parkplätze – großzügig für die saubere Stromgewinnung zu nutzen. E-Autos könnten auf diesen Solar-Feldern beispielsweise parken und kontaktlos laden. Um eine zeitnahe Umsetzung zu gewährleisten, plädiert das Bundesland nun dafür, die sogenannten Solar-Carports ins Erneuerbare-Energien-Gesetz aufzunehmen:

„Wir möchten die Bundesregierung mit der Entschließung im Bundesrat auffordern, bei der Merhfachnutzung von Flächen zum weiteren Ausbau der Photovoltaik kreativ zu sein und endlich voranzukommen – nicht zuletzt auch um unsere Klimaziele zu erreichen“, erklärt die Grünen-Politikerin Anne Spiegel.

Vom Parkplatz zum Fahrradweg… zur Landstraße?

Eine innovative Möglichkeit – und vor allem ein grandioser Vorstoß. Schließlich stehen uns die versiegelten Flächen mit all ihrem ungenutzten Potenzial doch sowieso längst landesweit zur Verfügung. Warum also nicht wenigstens einen Nutzen daraus ziehen?! Die Ladesäulen der Elektroautos könnten direkt in den Untergrund integriert werden, zudem ließe sich so im großen Stile Strom für Privathaushalte produzieren: „Mit der Gewinnung von Solarenergie durch Carports kann Energie vor Ort produziert, gespeichert und wieder verbraucht werden. Dies wäre ein Meilenstein für eine dezentrale Energiewende“, fährt die Ministerin weiter fort.

Einen schnellen Blick auf weitere verlockende Möglichkeiten können wir aber dennoch werfen. Bereits seit 2014 gibt es in den Niederlanden einen 70 Meter langen Test-Radweg aus Solarzellen. 2018 folgte ein erster Teststreifen auch in Deutschland. Rund 16.000 Kilowatt Strom können dort durch die 200 Quadratmeter pro Jahr produziert werden. Und mit der Einbeziehung von Landstraßen wäre sogar noch mehr möglich: So prognostiziert das Start-up „Solmove“ etwa, dass durch einen Kilometer Solar-Landstraße rund 150 Haushalte jährlich mit Strom versorgt werden könnten. Darüber hinaus wäre es durchaus möglich, dass der innovative Bodenbelag als Lärmschutz, Beleuchtung, Frostschutz und Steuerungsanlage gleichzeitig fungiert

Wenn das mal keine Aussichten sind – die nach den anfänglichen Umbaukosten auch noch wirtschaftlich rentabel wären! Hach! Liebe Politiker*innen, bittebitte hört in diesem Fall doch einfach mal auf Rheinland-Pfalz. Wir alle haben uns eine solche Good News nun wirklich mehr als verdient.

Sieht so der solarbetriebene Bodenbelag der Zukunft aus?

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