Sollte man während der Schwangerschaft wirklich auf vegane Ernährung verzichten?

‚Experten warnen: Veganes Essen schädigt ungeborene Babys‘ – so lautete gestern eine Schlagzeile in der BILD und die Leser bildeten sich dazu ganz schnell eine Meinung, wie man auf Facebook recht deutlich sieht:

„Totaler Schwachsinn. …richtig durchgeführt ist die vegane Ernährung die gesündeste Lebensweise!!!!“, „Jawoll… dann haut euch mal schön mit Antibiotikum verseuchtes Hühner- oder Schweineschnitzel rein, ist bestimmt total gesund für Mutter und Kind.“, „Blöde Hetze“ – so lauten die (überwiegend) negativen Kommentare.

Ist der Sh*tstorm berechtigt? Grundsätzlich finden wir ja schon, dass jeder Mensch das Recht hat, sich so zu ernähren, wie er will und JA, wenn dadurch weniger Tiere in Massenzucht zusammengepfercht leiden müssen, finden wir das absolut toll und bewundernswert. Andererseits ist man, wenn man schwanger ist, nun mal nicht mehr ’nur‘ für die eigene Gesundheit verantwortlich. Da hängt plötzlich ein ganzes Menschenleben an einem dran, für das man sich nur das Beste wünscht. Deshalb haben wir mal eben bei Ernährungsexpertin Daniela Elena Laubinger aus der ‚Naturheilpraxis Hamburg City‘ nachgefragt, wie das so ist mit einer veganen Ernährung während der Schwangerschaft.

„Während der Schwangerschaft ist eine vegane Ernährung mit Vorsicht zu genießen,“ sagt Frau Laubinger, „durch den kompletten Verzicht auf tierische Produkte kann es schnell zu einer Mangelernährung kommen.“ Einige Nährstoffe, wie zum Beispiel Vitamin B12, seien nur in tierischen Produkten vorhanden und nur schwer mit einer veganen Ernährungsweise abzudecken. Dies sei besonders problematisch, weil in der Schwangerschaft sozusagen der ‚Grundstein‘ für die spätere Gesundheit des Kindes gelegt wird. Werdende Mütter, die sich während der Schwangerschaft vegan ernähren, leiden häufig an Vitamin B12-, Eisen- und Kalziummangel, der später beim Kind zu schwerwiegenden Krankheiten führen kann.

Dies bestätigt auch Très Click-Gründerin und Neu-Mama Ninon Götz: „Ich habe mich während meiner Schwangerschaft zwar omnivor ernährt, doch als bei meinem Baby einige Wochen nach der Geburt eine plötzliche Blutarmut auftrat, lautete gleich die erste Frage der Ärzte: ‚Haben Sie sich vegan ernährt?‚“

Verständlich, wenn es nach Ernährungsexpertin Laubinger geht, denn „Babys von Müttern, die sich in der Schwangerschaft vegan ernährt haben, entwickeln sehr häufig eine Anämie.“ Auch Spätfolgen, wie neurologische Schäden oder kardiologische Schäden wie Herzklappendefekte, seien häufig zu beobachten. Damit aber noch nicht genug: Laut Laubinger hänge auch die spätere Ernährungsweise des Kindes im hohen Maße von der Ernährung während der Schwangerschaft ab. Je vielfältiger sich die werdende Mutter ernährt, desto ausgeprägter ist später das Geschmacksempfinden des Kindes und somit auch die Fähigkeit, sich selbst vielfältig und gesund zu ernähren.

Wer dennoch während der Schwangerschaft auf eine vegane Ernährungsweise nicht verzichten will, sollte, so Laubinger, unbedingt die Blutwerte regelmäßig untersuchen lassen und sich bei einem Mangel Vitamin B12 und Eisen in Tablettenform zuführen.

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