Sollten Abtreibungspillen weltweit legalisiert werden?

Während in Ländern wie Chile Abtreibung als solche noch nicht mal legal ist, ist Kanada dem Ganzen jetzt einige Schritte voraus: Seit dieser Woche gibt es dort die Abtreibungspille auf Rezept. RU-486 oder Mifepriston heißt der Wirkstoff, Mifegyne ist der Markenname des Präparats. Die Pille löst etwa 48 Stunden nach der Einnahme eine künstliche Fehlgeburt aus.

Gerade in einem flächenmäßig so großen Land wie Kanada ist die politische Entscheidung, die Pille zu legalisieren, sehr wichtig: Viele Frauen aus ländlichen Gegenden haben kaum die Chance, eine Abtreibungsklinik aufzusuchen und sind im Falle einer ungewollten Schwangerschaft oft ziemlich hilflos.

Für die neue Abtreibungspille brauchen sie natürlich das Rezept eines Arztes.

Damit bekommen sie das Medikament dann in jeder Apotheke –allerdings nur bis zur 7. Schwangerschaftswoche.

In Deutschland (genau wie in 55 anderen Ländern weltweit) ist Mifegyne ebenfalls zugelassen, wird allerdings nur in Ausnahmefällen verschrieben. Der operative Schwangerschaftsabbruch ist weitaus gängiger.

Aber auch bei uns gab es vor einigen Monaten eine kleine Revolution in Sachen Verhütung: Seit März dieses Jahres ist die Pille danach nicht mehr rezeptpflichtig. Seitdem sind die Verkäufe der Präparate um rund 40 Prozent angestiegen.

Experten streiten noch darüber, ob der Anstieg einem laxen Umgang mit dem Präparat oder übereifrigen Apothekern zuzusprechen ist. Und auch wir haben ein mulmiges Gefühl: Natürlich muss jede Frau selbst über ihren Körper entscheiden dürfen. Und trotzdem sollte diese Entscheidung genau das bleiben, was sie ist: verdammt schwer.

Credit: Chat Roberts/Corbis, Adam Katz Sinding

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