„Squid Game“ war für Netflix ein Riesenerfolg. Und zwar so riesig, dass Staffel 2 natürlich bereits bestellt ist (soll wohl 2024 rauskommen) und on top noch eine Reality-Show als Serie an den Start geht. Und in der sollen sich 456 Teilnehmer:innen durch die kranken Games der Serie spielen. Der Gewinn: 4,56 Millionen US-Dollar. Und ja klar, so bestialisch abgeschossen wie die Leute in der Serie wird bei diesem „Sozialexperiment“, wie Netflix es betitelt, natürlich niemand… das heißt aber nicht, dass die ganze Sache nicht trotzdem gefährlich ist. Dafür sprechen jetzt zumindest die neuesten Meldungen zu den Dreharbeiten von „Squid Game: The Challenge“. Laut The Sun sollen sich Teilnehmer:innen nämlich bereits verletzt haben, einige von ihnen mussten sogar medizinisch behandelt werden. „Es war wie im Kriegsgebiet. Die Leute sind in Tränen ausgebrochen“, so ein Teilnehmer zu dem Magazin. Das Ganze soll sich wohl während des Spiels „Rotes Licht, grünes Licht“ zugetragen haben (ihr wisst schon, bei dem die Leute eine Strecke zurücklegen müssen, sich aber nur bewegen dürfen, wenn die Gruselpuppe da oben nicht guckt). So, und während dieses Spiels herrschten im Studio wohl so eiskalte Temperaturen (um die -3 Grad), dass einige Kandidat:innen an ihre Grenzen kamen. „Einige Leute konnten ihre Füße nicht bewegen, weil es so kalt war“, heißt es. „Alle haben gezittert.“ Ein Spieler musste wohl sogar mit einer Trage abtransportiert werden.

Und trotzdem wollte offenbar niemand der Teilnehmer:innen dort die Sache zwischenzeitlich abbrechen. „Selbst wenn die Unterkühlung einsetzte, waren die Leute bereit, so lange wie möglich durchzuhalten, weil viel Geld auf dem Spiel stand.“ Also blieben sie trotz der kalten Temperaturen am Fleck stehen, wenn die Puppe ihnen nicht gerade anderes sagte. Und joa, da fragt man sich halt schon, was das alles soll, oder?! Obwohl sich Netflix tatsächlich bereits gegenüber BBC meldete und klarstellte, dass hier niemand ernsthaft verletzt worden sei. Drei Personen seien demnach ausschließlich wegen „leichter Beschwerden“ behandelt worden. Und es wurde dafür gesorgt, dass immer Sanitäter:innen in der Nähe waren. Netflix beteuerte weiter: „Obwohl es am Set sehr kalt war – die Teilnehmer waren darauf vorbereitet – sind alle Behauptungen über ernsthafte Verletzungen falsch“.

Gut, mag sein. Und trotzdem wirft das alles doch wieder die Frage auf, die wir uns bereits gestellt haben, als die News zu dieser Reality-Show die Runde machte: Brauchen wir das wirklich? Immerhin geht es in „Squid Game“ darum, dass die Armen zu Spielfiguren werden, die alles (aka sogar ihr Leben) riskieren, um an Geld zu kommen. Und das vor den Augen der Reichen, die sich an ihrem Leid auch noch ergötzen… und die nicht mal eine Miene ziehen, wenn ein Spieler nach dem nächsten abgeknallt wird. Und ja, klar, das passiert in der Reality-Show natürlich nicht… Obwohl ein Spieler gegenüber The Sun bereits berichtete, dass sie alle wohl „Blutwesten unter der Kleidung“ tragen mussten, die platzen, wenn jemand ausscheidet. Eben so, als wären sie angeschossen worden, wie in der Show. Alles für die Echtheit. Und sorry, aber wir finden das alles sehr makaber. Und außerdem wollen wir gar nicht darüber nachdenken, was diese Reality-Show schon wieder für eine Wirkung nach außen hat. Immerhin stellten damals nach Staffel 1 sogar Grundschüler:innen (!!) Spiele aus der Serie auf dem Schulhof nach. Und wer weiß, was da noch kommt, wenn Netflix „Squid Game“ erst einmal mit seiner Reality-Show wirklich in die Realität holt…